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Hoher Sonnenschutzfaktor

Neubau eines Kinderhauses in Weingarten
Hoher Sonnenschutzfaktor

Passivhausstandard für das neue Kinderhaus „Wirbelwind“ in Weingarten: Alle hellen Holzoberflächen aus heimischer Fichte im Innenbereich wurden durch einen Lichtschutzanstrich vor dem Nachdunkeln geschützt.

Ein Richtungswechsel in Sachen Inklusion vollzieht das neue Kinderhaus Wirbelwind (KiWi) in Weingarten. Denn diese Einrichtung des Körperbehinderten-Zentrums Oberschwaben (KBZO) öffnet sich auch für nicht behinderte Kinder. 90 Kinder werden hier in Zukunft gemeinsam leben, spielen und lernen – unabhängig davon, ob sie körperlich eingeschränkt sind, erhöhten Förderbedarf haben oder normal entwickelt sind. Auch von dem hauseigenen Angebot in den Bereichen Physio-, Ergo- und Logopädie werden alle Kinder profitieren. Denn hier soll modellhaft gelebt werden, wie Inklusion im besten Fall funktionieren kann. Kein Wunder also, dass das Projekt in Fachkreisen landesweite Beachtung findet. Punktgenau zu dem ab 2013 bestehenden Rechtsanspruch auf eine frühkindliche Betreuung hat das inklusive Kinderhaus im Herbst 2013 seine Tore für Kinder von null bis sechs Jahren geöffnet und ermöglicht damit der Stadt Weingarten, die vom Gesetzgeber vorgeschriebene 35 %-Quote sogar überzuerfüllen.

Architektur
Aufmerksamkeit erregt das KiWi aber nicht nur durch sein zukunftsweisendes Inklusions-Konzept, sondern auch durch seine herausragende Architektur. Hell, einladend und behaglich: Das sind die Eindrücke, die das neue Kinderhaus vermitteln soll. Holz ist deshalb das bestimmende Thema im Innen- und Außenbereich. Das Passiv-Holzhaus nach einem prämierten Wettbewerbsentwurf der Lanz Schwager Architekten BDA, Konstanz, ist ringförmig um einen großzügigen Patio angelegt, mit Spielplatz, Kletterhügel, Wasser- und Matschstraße und einem kleinen Nutzgarten. Alle Gruppenräume öffnen sich mit einer Glasfront zu diesem Innenhof hin. Die raumhohen Fensterflächen, die die Räume mit Licht durchfluten, stellen jedoch ein Problem für die Echtholz-Wandverkleidung aus heimischer Fichte da. Denn gerade helle Hölzer dunkeln unter UV-Einfluss schnell nach. Schlimmer noch: Bei unterschiedlichem Lichteinfall, aber auch durch Möbel und Bilder, die das gleichmäßige Nachdunklen verhindern, entstehen unschöne Farbunterschiede.
Um die einladende helle Optik möglichst lange zu erhalten, wurde auf alle Holzuntergründe ein Lichtschutzanstrich mit Delta Hydrolasur 5.10 im Farbton 1005 aufgebracht, der das Nachdunkeln von Holzflächen im Innenbereich deutlich verzögert.
Durch die speziell entwickelte Light-Care-Technologie bietet die Lasur gleich zweifachen Schutz vor UV-Strahlung. UV-Absorber wandeln das UV-Licht in Bewegungsenergie um, ohne sich dabei zu verbrauchen; spezielle Lichtschutz-Pigmente reflektieren die UV-Strahlung und bieten zusätzlichen Langzeitschutz.
Die Dünnschichtlasur mit natürlichem Wachsanteil konnte problemlos bei diesem sensiblen Objekt eingesetzt werden, denn sie ist wasserverdünnbar, geruchsmild, zugelassen für Kinderspielzeug nach EN71–3 und erfüllt die Auflagen der Emissionsprüfung nach AgBB-Schema. Die Beschichtung ist zudem diffusionsoffen und sorgt so für ein angenehmes Wohnraumklima. Die Applikation der Lasur erfolgte in diesem Fall ohne Grundierung in zwei Arbeitsgängen durch Airless-Spritzen. Auf dem unbehandelten, saugfähigen Holz entstand dabei ein gleichmäßiger, färbender Beizeffekt.
Durch die seidenmatte Optik blieb der Charakter von rohem Holz erhalten, was bei diesem Objekt der ausdrückliche Wunsch der Planer war. Besonders vorteilhaft für den termingerechten Abschluss der Malerarbeiten war zudem die schnelle Trocknung der Beschichtung. In Schnitt konnte der folgende Arbeitsgang bereits nach zwei bis vier Stunden ausgeführt werden.
Um die Holzoberflächen in exponierten Bereichen – wie zum Beispiel den Treppenhäusern – zu schützen, wurden sie zusätzlich mit dem wässrigen Delta 1K Klarlack Aqua SG beschichtet. Er macht die Oberflächen mechanisch und chemisch belastbar. Sie sind damit leicht zu reinigen und auch ein Frontalzusammenstoß mit einem Holzauto führt nicht gleich zu einem Totalschaden.
Architekten: Lanz Schwager Architekten BDA, Konstanz
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