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Furnierschichtholz PEFC-zertifiziert für Hafengebäude

Neubau eines Büro- und Technikgebäudes im Hafen von Amsterdam
Verantwortungsvoll umgesetzt

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Das vom Architekturbüro WRK geplante Gebäude für Hafenmeister zeigt das Bestreben des Amsterdamer Hafens, möglichst energieneutral und kreislauforientiert zu bauen. Unter anderem hat die Konstruktion für Wand, Decke und Boden aus PEFC-zertifiziertem Furnierschichtholz dazu beigetragen, dass das Gebäude mit „BREEAM Excellent“ ausgezeichnet wurde.

Anforderung:

Energiesparendes Gebäude mit nachhaltigen Baumaterialien

Lösung:

PEFC-zertifiziertes Furnierschichtholz: demontierbar und wiederverwendbar. Gebäude: BREEAM Excellent.


Der Neubau für das Nautisch Coördinatie Centrum im Hafen von Amsterdam kombiniert industriellen Charakter mit einer harmonischen Innenraumatmosphäre. Vom ortsansässigen Architekturbüro WRK geplant, steht das Gebäude beispielhaft für das Bestreben des Hafens, möglichst energieneutral und kreislauforientiert zu bauen. Der Entwurf mit einem kompakten Volumen führte zu minimalen Laufwegen, klarer Wegführung und effizienten Logistiksystemen.

Bei der Konstruktion aus modularen, vorgefertigten Elementen ist das Besondere, dass sowohl Wand und Decke als auch der Boden aus demselben Holzwerkstoff bestehen. Mit Kerto LVL kommt hier ein hochwertiges Furnierschichtholz zum Einsatz, dessen sichtbare Oberfläche zur komfortablen Innenraumgestaltung beiträgt.

Kreislauforientiertes Handeln ist ein strategischer Schwerpunkt des Hafenbetriebs Amsterdam. In diesem Bereich möchte man mittelfristig führend in Europa werden. Auch beim Bau des Büro- und Technikgebäudes „Nautisch Coördinatie Centrum“ spielten somit Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle.

Daher entschied man sich für eine Konstruktion aus Kerto LVL-Furnierschichtholz. Sie steht auf einem Betonfundament und wird teils durch eine Stahlkonstruktion verstärkt. Auf diese Weise werden die spezifischen Vorteile der einzelnen Materialien genutzt.

Kastenelemente für Boden- und Deckenkonstruktion

Für die Boden- und Deckenkonstruktion wurden 350 und 230 mm hohe Kerto-Ripa-Box-Elemente verwendet. Rippen und Deckplatten werden werkseitig zu einem stabilen Kastenelement verklebt. Für eine Spannweite von rund 7,5 beim Großteil der eingesetzten Decken mussten auftretende Schwingungen berücksichtigt werden. So sind einige Bauteile stellenweise mit zusätzlichen Rippen versehen, um die Linienlast der Schiebewand zu absorbieren.

Für die Bodenelemente mit maximaler Länge von 8,6 m galt es, sowohl eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten als auch eine begrenzte Bauhöhe zu berücksichtigen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, wurden dickere Ober- und Unterplatten von 67 mm eingesetzt. Sie tragen dazu bei, die Lasten in Querrichtung zu verteilen – insbesondere wechselnde Punktlasten. Die Anzahl der Rippen konnte hier reduziert werden. Außerdem sind die Kerto-Ripa-Elemente so belastbar und steif, dass auch Aussparungen für Treppen möglich sind.

Tragende Wände aus Furnierschichtholz

Die tragenden Wände sind außen mit einer 25 mm starken Kerto LVL Q-Platte versehen. Als Ständerkonstruktion kommen Kerto LVL S-Balken mit einer Dicke von 45 mm beziehungsweise Kerto LVL Q-Platten mit denselben Maßen zum Einsatz und werden mit der Deckplatte verklebt. Dies führt zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegen Windlasten. Die Pfosten der Ständerkonstruktion verfügen über einen Abstand von 600 mm. Die so entstehenden Zwischenräume sind mit 200 mm starken Steinwolle gedämmt.

Alle Boden-, Wand- und Dachelemente wurden vom belgischen Holzrahmenhersteller Dupac vorfabriziert und montagefertig auf die Baustelle geliefert. Die Innenseite der Wandelemente wurde abschließend mit einer 21 mm starken Kerto LVL Q-Platte versehen, die als sichtbare Oberfläche erhalten bleibt und so wesentlich zu der warmen Atmosphäre des Innenraums beitragen. Große, raumhohe Fenster öffnen den Blick nach draußen auf den Fluss Ij.

Energieautarkes Gesamtkonzept

Neben der Verwendung nachhaltiger Baumaterialien wurde viel Wert auf die kontrollierte raumspezifische Belüftung und die Minimierung des Energieverbrauchs gelegt. So wird die vom Gebäude benötigte Energie durch Solarmodule auf dem Dach und an der Fassade erzeugt. Das Gebäude ist außerdem mit einer Wärmepumpe im geschlossenen Erdwärmesystem ausgestattet. Damit deckt es den eigenen Energiebedarf zu 100%. Zudem wird Regenwasser gesammelt, sodass dieses für die Toilettenspülung und zur Bewässerung von Pflanzen genutzt werden kann.

Das Nautisch Coördinatie Centrum bringt zeitgemäße Arbeitsplatzgestaltung und ein nachhaltiges Gesamtkonzept in Einklang. Die eingesetzten Baumaterialien sind demontierbar und wertbeständig. Da sie erneut eingesetzt werden können, entsprechen sie ganzheitlich dem Kreislaufgedanken.

Die Konstruktion aus PEFC-zertifiziertem Kerto-LVL hat unter anderem dazu beigetragen, dass das Gebäude mit „BREEAM Excellent“ ausgezeichnet wurde. Das Gebäude im Hafen von Amsterdam hinterlässt zudem einen geringen CO2-Fußabdruck. Denn – wie mit Hilfe des Kalkulator-Tools von Metsä Wood ermittelt werden konnte – beträgt die Kohlenstoff-Speichermenge der verwendeten 200 m³ Kerto LVL-Furnierschichtholz 159 t Kohlenstoffäquivalent.


Projekt: Neubau Nautisch Coördinatie Centrum, Hafen Amsterdam

Auftraggeber: Hafen von Amsterdam

Entwurf und Planung: wrk architecten, Amsterdam. Benjamin Robichon, Barbara Dirks, Sjoerd van de Reep
www.wrkarchitecten.nl

Bauphysik: Bordewijk de Adviseur, Apeldoorn/Almelo, NL

Konstruktion: Beratung- und Ingenieursbüro Boorsma, Drachten, NL


Architekt Benjamin Robichon: „Zirkuläres und nachhaltiges Bauen, dafür stehen wir.“


Boden- und Deckenkonstruktion aus Kerto-Ripa-Box-Elementen: Rippen und Deckplatten sind werkseitig zum stabilen Kastenelement verklebt. Für Decken-Spannweiten von rund 7,5 m waren auftretende Schwingungen zu berücksichtigen: Zusätzliche Rippen im Bauelement absorbieren die Linienlast der Schiebewand.


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