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Qualitätsversprechen

Neubau eines Wohnhauses in Rösrath
Qualitätsversprechen

Ein ganzheitliches Konzept für ein energieeffizientes Haus haben die Firmen Xella, Vaillant und Dekra entwickelt. Dem Bauherren wird bei diesem „Energiewerthaus“ eine hohe Qualität in der Ausführung und in der Energieeffizienz versprochen. Das erste Haus dieser Kooperation wurde in Rösrath realisiert.

Dipl. Ing Olaf Meier

„Spät entdeckte Mängel sind teuer“, so Architekt Mike Verhoeven. Der Energieexperte, der bei Dekra Produktlinienleiter für Energieausweise und Energiespar-konzepte ist, kann nahezu täglich beobachten, welche Folgen Fehler in der Planung oder bei der Ausführung gerade beim Bau von energieeffizienten Häusern haben. Wärmebrücken, ungewollte Luftundichtigkeiten oder falsch dimensionierte Heizungsanlagen führen immer wieder zu unnötigen Kosten zur Behebung.
Genau hier setzt das neue Konzept des Energiewerthauses an, das die Firmen Xella und Vaillant gemeinsam entwickelt haben und bei dem Dekra die Zertifizierung des Bauprojektes übernimmt. Das Konzept beinhaltet im Grundsatz vier Kerne: Zum einen wird schon in der Planungsphase mit konkreten Materialien für die Gebäudehülle und die Heizungsanlage gerechnet. Zum anderen wurde ein Leitfaden für die Planung und Ausführung von Details wie zum Beispiel Bauteil-Übergänge oder Wärmebrückenvermeidung erarbeitet. Drittens wird die Ausführung durch Dekra überwacht. Und viertens können nur zertifizierte Baupartner EnergieWertHäuser erstellen.
Frühe Festlegung auf Produkte
Die Gebäudehülle besteht dabei aus Ytong Porenbeton. Vaillant sorgt mit Technologien auf Basis regenerativer Energien für die Beheizung des Gebäudes. Die frühe Festlegung auf bestimmte Systeme ermöglicht es, das Gebäude nicht pauschal über die allgemeinen Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) oder auf Basis wenig spezifischer Normen zu berechnen, sondern mit konkreten Kennzahlen der Hersteller. Ein Beispiel hierfür sind die Jahresarbeitszahlen von Luft-Wärmepumpen: Auf dem Markt existieren Systeme zu Preisen von 2 000 Euro bis zu einem Vielfachen davon. Entsprechend breit gestreut sind auch die Kennzahlen, die in der EnEV hinterlegt sind.
Dadurch dass man sich bei Vaillant auf die eigenen Produkte konzentrieren konnte, bestand die Möglichkeit sich bei der Berechnung der Energieeffizienz auf einen konkreten Wert festzulegen. So kann die Komplexität aus der Planung herausgenommen werden und es ist sichergestellt, dass die Anlage dann auch tatsächlich so planbar und nachweisbar ist.
Planerische Details inklusive
Durch die Festlegung auf Ytong-Bausteine für die Gebäudehülle soll sichergestellt werden, dass die Dämmeigenschaften der einzelnen Außenbauteile zueinander passen. In den Schulungen der Baupartner werden zudem planerische Details vermittelt. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Bauteilübergänge gelegt. Alle Wärmebrücken sind energetisch optimiert und fließen in die Energieberechnung des Hauses ein. Konkret müssen EnergieWertHäuser mindestens dem KfW Effizienzhaus 70 Standard entsprechen, in der Regel soll aber der KfW Effizienzhaus 55 Standard erfüllt werden. Alexander Wiest, Vertriebsleiter Xella Deutschland: „Allein durch die Reduzierung des Wärmebrückeneinflusses – wir erreichen eigentlich meistens ein U-Wert von 0,03 und geringer – kann man bei der Hülle oft ohne Mehraufwand eine Energieeffizienzklasse nach oben kommen.“
Prüfung von Planung und Ausführung
Den dritten Baustein des EnergieWertHaus-Konzeptes steuert Dekra bei: Schon vor Baubeginn checken die Sachverständigen die Planung, die Baubeschreibung und die Energieberechnung. „Wir greifen aber nicht in den Planungsprozess ein, sondern sind nur neutrale Beobachter“ unterstreicht Mike Verhoeven. „Die Entscheidung, den Mangel abzustellen, liegt ganz beim Bauträger.“
In der Ausführungsphase erfolgen dann zwei Baustellenbegehungen, bei denen auch jeweils ein Blower-Door-Test durchgeführt wird. Erst wenn Dekra die komplette Dokumentation vorliegt, alle Mängel behoben und der Blower-Door-Test bestanden ist, erhält das Haus ein entsprechendes Zertifikat. Wiest: „Die KfW berücksichtigt zwar auch die zwei Blower-Door-Tests und die Baustellenbegehungen, aber bei unserem Konzept werden zusätzlich eine Planprüfung und eine Prüfung der Energieberechnung gemacht. Das bringt dem Bauträger Sicherheit, weil er verspricht ja beim Hausverkauf, dass die Kunden einen gewissen Energiestandard erhalten und damit auch gewisse Förderungen bekommen.“
Um die garantierten Qualitätsstandards zu erzielen, dürfen EnergieWertHäuser nur von zertifizierten Bauträgern errichtet werden. Bis heute haben Xella und Vaillant rund 350 Partnerunternehmen entsprechend geschult.
Planerische Freiheit
Diese Unternehmen haben bereits zehn EnergieWertHäuser gebaut, wobei das erste gemeinsame EnergieWertHaus von Xella, Vaillant und Dekra Anfang Oktober 2010 in Rösrath „eingeweiht“ wurde. Dieses Haus ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass die planerische Freiheit beim EnergieWertHaus in keinster Weise eingeschränkt ist. Es orientiert sich in seiner klaren Formensprache am Bauhaus-Stil. Die Außenwand des Zweifamilienhauses besteht aus massiven, 36,5 cm starken Ytong-Steinen, der U-Wert beträgt 0,21 W/(m²K). Das Flachdach ist als Ytong-Massivdach mit Zusatzdämmung ausgeführt (U-Wert 0,12 W/(m²K)). Die Fenster bestehen aus einer Dreischeibenverglasung. Geheizt wird das Haus über eine Geothermie-Anlage mit einer 100 m tiefen Sole-Bohrung. Als Wärmepumpe kommt eine Vaillant geoTherm mit einem allStor-Kombispeicher zum Einsatz. Die Lüftung erfolgt zentral, ebenfalls mit einem Gerät von Vaillant. Insgesamt liegt der Primärenergiebedarf des Hauses bei 34,79 kWh pro m2. Dies entspricht dem Energiestandard KfW Effizienzhaus 55 auf Basis der EnEV 2009.
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