Startseite » Funktionsglas » Wärmedämmendes Glas »

Phänomenal gekrümmt

Neubau des Wissenschaftszentrums in Wolfsburg
Phänomenal gekrümmt

Erst 2007 wurden Eingang und Foyer des Wissenschafts- zentrums komplett fertig gestellt. Hier ging man mit dem Werkstoff Glas bis an die Grenzen des technisch Machbaren – den Eingang umhüllt konisch gebogenes und als Structural Glazing montiertes Isolierglas.

Der kühne Entwurf von Zaha Hadid ruht auf zehn konisch geformten Betonfüßen, in denen unterschiedliche Funktionen integriert sind. Einer dieser Füße bildet den Eingang und das Foyer des 230 Plätze aufnehmenden Wissenschaftstheaters „Phäno“. An dieser Zugangssituation bricht die Betonhaut auf und verwandelt sich in eine gläserne Membran.

Dabei nimmt die 150 m² große Glasfläche die Krümmung und den dreidimensionalen Formverlauf des Fußes exakt auf. Dies und der Wunsch nach unsichtbarer Montage der stark nach außen geneigten Verglasung stellten höchste Anforderungen an Planung, Montage und Fertigung. Aufgrund unterschiedlicher Krümmungen wurden die Isoliergläser den Außenkonturen und somit dem frei fließenden Randverlauf des Betonausschnitts mit minimaler Toleranz angepasst. So ist keines der Gläser rechtwinklig, der Krümmungsradius verändert sich über die Höhe und von Glaselement zu Glaselement.
Extreme Verformung
Als Basis für die Scheibenverformung dienten CAD-Dateien sowie vor Ort ermittelte Rohbaumaße. Hergestellt wurden die Scheiben aus ESG (innen) und VSG (außen) per Warmverformung von Schollglastechnik Sachsen. Durch die paarweise Verformung der Außen- und Innenscheibe bleiben die Biegungs-Abweichungen minimal. Die Scheiben wurden im manuellen Verfahren zu Isolierglas montiert. Dabei unterscheiden sich die planen Scheiben von den gebogenen Elementen nur geringfügig in der Stärke der Innenscheibe und des Scheibenzwischenraumes, damit das geforderte optisch gleichmäßige Bild entsteht. Daher erfolgte auch die durchgängig pyrolitische (katalytisch reinigende) Metalloxid-Behandlung der Außengläser mit K Glass-Beschichtung.
Dieser mechanisch sehr widerstandsfähige Beschichtungstyp eignet sich auch für die Warmverformung mit thermisch besonderen Belastungen. Auf die Unterkonstruktion aus Stahlrundrohren wurden die Isoliergläser ausschließlich über die mit zwei- bzw. vierfacher Folie ausgerüstete ESG-Innenscheibe montiert.
Dazu dient das GEWE-tec-System, das unsichtbar in den Randverbund des Isolierglases eingreift und so die gewünschte flächenbündige Verglasung ermöglicht. Die Außenscheibe wird nur über den Abstandhalter und die Verklebung mit der Innenscheibe gehalten. Mit dem GEWE-tec-System lassen sich auch extreme Lasten statisch bewältigen, wie sie durch die schräg auskragende Konstruktion entstehen.
Die Montage der Scheiben musste bei laufendem Museumsbetrieb erfolgen, da die Realisierung des Wissenschaftstheaters erst ein Jahr nach Eröffnung des Hauses erfolgte. Besonders schwierig gestaltete sich die Montage selbst, die eigentlich Überkopf ausgeführt werden musste, es jedoch keine Möglichkeit gab, die Gläser von außen anzusetzen. Deshalb mussten die Scheiben mittels Saugbatterie von innen angehoben werden.
bba-Infoservice Planes Isolierglas mit Beschichtung 532 Gebogenes Isolierglas mit Beschichtung 533
Architekturbüro:
Zaha Hadid Architects, London
Beratendes Architekturbüro für die Verglasung:
Niessink Engineering GmbH, Edemissen
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de