Startseite » Funktionsglas » Wärmedämmendes Glas »

Krönung für die Krone

Neubau des Empire Riverside Hotel & Brauhaus in Hamburg
Krönung für die Krone

Harmonisch reiht sich der neue 65 Meter-Turm in Hamburgs Hafenkrone ein. Er ist Teil des neuen Ensembles von David Chipperfield, das aus dem Empire Riverside Hotel mit L-förmigem Sockelbau und Hotelhochhaus sowie aus dem sogenannten Brauhaus, einem Gebäude mit Büro- und Geschäftsräumen, besteht. Für die raumhohen Verglasungen galt: Sonnenschutz, Wärmedämmung sowie Farbneutralität.

Marc Nagel

Früher wurde hier Bier gebraut. Heute wird hier mondän gewohnt und in begehrter, innerstädtischer Lage gearbeitet. Das ehemalige Areal der Bavaria Brauerei in Hamburg, gelegen im Dreieck zwischen Hafencity, Elbstraße und der Hamburger Innenstadt, wurde seit der Schließung der Brauerei in den letzten Jahren umgenutzt. Heute stehen hier unter anderem einige Hochhäuser, die gemeinsam die sogenannte Hafenkrone bilden – ein Gebiet, dass sich nahtlos in die Reihe der anderen Hamburger Konversions-Projekte Hafencity und Perlenkette einfügt. Als eine weitere Zacke in der Hafenkrone kam kürzlich das neue Hochhaus der Familien Fraatz und Bartels dazu. Entworfen von David Chipperfield Architekten, beherbergt das Hochhaus das Design- und Luxushotel Empire Riverside. Doch der Hotelturm ist nicht etwa ein Solitär.
Er ist Teil eines Ensembles, das insgesamt aus drei Gebäuden besteht, die das Projekt Empire Riverside und Brauhaus bilden: L-förmiger Sockelbau, Hotelhochhaus sowie Büro- und Geschäftsgebäude.

Bindeglied zwischen zwei Stadträumen

Dem Leitbild „Metropole Hamburg – wachsende Stadt“ folgend, war es die Aufgabe, an der schwierigen Stelle des städtischen Raums neue Impulse zu setzen. Deshalb wurde das Ensemble so in den städtebaulichen Kontext eingebunden, dass es als Bindeglied zwischen zwei Stadträumen dient: St. Pauli auf der einen Seite und der Hamburger Innenstadt auf der anderen.
Zum Westen hin, also nach St. Pauli gerichtet, liegen der L-förmige Sockelbau, der die öffentlichen Räume des Hotels beherbergt, und das Brauhaus-Gebäude, das als Büro- und Geschäftshaus dient. Sie nehmen die historische Traufkante des Viertels auf und stellen so den Charakter der ursprünglich gründerzeitlichen Straße wieder her. Zum Osten hin, der Innenstadt zugewandt, bildet der Hotelturm einen Kontrast zu St. Pauli. Er fügt sich in die Silhouette der Hafenkrone ein und korrespondiert mit dem benachbarten Astra-Turm sowie dem Kirchturm der St. Michaelskirche. Auch auf die Schaffung öffentlicher Räume legten die Planer um Architekt David Chipperfield ihr Augenmerk. Zwischen Sockelbau und Brauhaus entstand ein städtischer Raum, der als eine Art Einstieg nach St. Pauli gedacht ist. Gleichzeitig ist er aber auch Vorplatz für die an die Gebäudegruppe angrenzende Büro- und Wohnbebauung und öffnet das ehemalige Industrieareal der Bavaria Brauerei zum Osten hin. Auf diese Weise wurde erreicht, dass die neue Bebauung sowohl mit der älteren als auch mit der neuen Umgebung in Dialog tritt. Dabei wurde darauf geachtet, dass sich Brauhaus, Sockelgebäude und Platz in ihrer Maßstäblichkeit dem Alten Kiez in St. Pauli anpassen, um nicht als Fremdkörper wahrgenommen zu werden.

Drei Gebäude, eine Fassadengestaltung

Während das Brauhaus innerhalb des 65 Million-Euro-Projekts als reines Geschäfts- und Bürohaus konzipiert ist, dient der L-förmige Sockel der Hotelnutzung. Er beherbergt in seinen vier Geschossen die Lobby, Konferenzräume, Restaurant, Frühstücksraum, Ballsaal, Lounge und Wellness-Bereich. Darüber befinden sich die 17 Etagen des Turms. In ihnen sind die luxuriösen und ebenfalls von David Chipperfield gestalteten 328 Hotelzimmer untergebracht. Sozusagen als Krönung befindet sich im obersten Geschoss des Hotelturms die Bar 20up. Sie bietet neben den üblichen Getränken einen sehenswerten Panoramablick über Hamburg.
Die im Sockel befindliche Eingangshalle erstreckt sich über die volle Höhe der vier Geschosse und dient so als großzügige Eingangsgeste. Außerdem erleichtert sie mit ihrer Offenheit die Orientierung des Hotelgastes, der sich so schnell zwischen den einzelnen Bereichen zurecht finden kann.
Innen dominiert eine hochwertige Ausstattung, die Anleihen bei den Luxusliner der 30er Jahre nimmt: Wandtäfelungen aus edlen Hölzern, Terrazzoböden in rotbrauner Marmorierung und eine Möblierung, teilweise Antiquitäten, die man als exquisit bezeichnen kann, dominieren das Gestaltungskonzept. Außen findet sich die hochwertige Optik wieder.
Die Fassade wurde komplett in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt, die dem Ensemble einen optischen Halt gibt und auf den ersten Blick klar werden lässt, dass alle drei Gebäudeteile zusammen gehören. Feingliedrig und die Vertikale betonend, fügt sich die Fassade mit ihrer Baubronze und den großen Panoramascheiben der Umgebung an. So ist die Farblichkeit der Bronze ein Zitat an die, das Ensemble umgebenden, Backsteingebäude.

Baubronze als sich veränderndes Material

Gerade die Wandelbarkeit der Baubronze war der Grund für ihren Einsatz. Heute noch hochglänzend, werden die Fassadenteile aus Bronze im Laufe der Jahre eine eigene Patina entwickeln, die dann einen neuen Reiz des optischen Auftritts ermöglicht.
So dienen die 120 t Bronze beim Empire Riverside nicht nur als Verkleidung der Pfosten und Riegel, sondern in erster Linie als Gestaltungselement. Die aus Aluminium bestehende Pfosten-Riegel-Konstruktion hält die linear angebrachten Sicherheitsscheiben und bildet so gemeinsam mit ihnen und der Baubronze die Fassade des Gebäudes.

Raumhohe Verglasung für beste Aussichten

Die zum Einsatz gekommenen Gläser stammen allesamt von Interpane. Der Glashersteller und -veredler war enger Kooperationspartner bei der Realisierung des Komplexes.
Schließlich gab es gleich mehrere Anforderung an die einzusetzenden Gläser: Sie sollten den Sonnenschutz unterstützen, eine hohe Wärmedämmung sicherstellen und natürlich den farbneutralen Ausblick auf Hamburg ermöglichen. Die hier verwendeten Sonnenschutzgläser ipasol neutral 50/25 erfüllen aufgrund ihrer hochselektiven Beschichtung diese Ansprüche. Sie verfügen über einen niedrigen g-Wert von 27 Prozent nach EN 410. Das bedeutet nicht nur einen geringen Wärmeeintrag über die raumhohe Verglasung der Zimmer, sondern im Umkehrschluss auch niedrige Energiekosten für die Klimatisierung der Räume.
Diesem guten Wert steht eine im Verhältnis sehr gute Lichtdurchlässigkeit von 50 Prozent gegenüber, die zudem farbneutral ist. Im Bereich der Wärmedämmung überzeugte der niedrige Ug-Wert von 1,1 W/m²K nach EN 673 die Planer um David Chipperfield. Insgesamt wurden 6 400 Quadratmeter des Sonnenschutzglases ipasol neutral 50/25 verbaut.

Stahlbetonverbundbauweise

Beim Bau des in Stahlbetonverbundbauweise erstellten Gebäudeensembles wurde das Hochhaus mit einer Kletterschalung realisiert.
Der Keller musste als weiße Wanne konstruiert werden, da im Bebauungsgebiet mit drückendem Wasser zu rechnen ist. Für das gesamte Projekt lieferte TBH Hamburg eine Gesamtmenge von 25 000 m3 Heidelberger Beton von Heidelberg Cement. Dadurch entstand auf einer Gesamtfläche von 3 800 m2 eine Nutzfläche von 21 000 m2 n für die Hotelnutzung und 5 500 m2 für das sogenannte Brauhaus.
David Chipperfield: „Bei diesem Projekt ging es vorrangig um die Bedeutung des Fensters und die dadurch entstehende Beziehung zum spektakulären Außenraum.“
bba-Infoservice Sonnenschutzglas 529
www.passiv.de (Passivhaus-Institut)
Architekten: David Chipperfield Architekten, Berlin
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de