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„Wachgeküsst“

Umbau und Erweiterung der Jugendherberge Porta Westfalica
„Wachgeküsst“

Dörte Moll, Architektin/Markus Quast, DJH LV Wl / red.

Das 1927 als „Musterjugendherberge“ eröffnete Jugendheim in Porta Westfalica wurde umgebaut, erweitert und modernisiert, jedoch in seiner ursprünglichen Gebäudestruktur weitgehend erhalten.
Die Wertschätzung des Alten ist in der realisierten Umbauplanung des Architekturbüros Dörte Moll, Düsseldorf, unmittelbar spürbar.
Der Landschaft angepasst
Der Altenaer Lehrer Richard Schirrmann, der Begründer des Jugendhergergswerks, entwickelt 1925 Leitvorstellungen mit Richtliniencharakter für den Neubau von Jugendherbergen.
Er forderte u.a., dass „die Hausform der gewachsenen Landschaft anzupassen“ sei.
Charakterisch für die Muster-Jugendherbergen war der Bruchsteinsockel sowie eine Freitreppe an der Frontseite. Es sollte besonderer Wert auf die hygienischen Anlagen gelegt werden, und im Einfluss des Stils der 20er Jahre, der neuen Sachlichkeit, positionierten sich die Herbergen „ohne Schmuck und sonstige Dekorationen in der Landschaft. Nur die Farben und die gut verteilten Fenster sollten auf die Beschauer wirken“.
Schwachstellen ersetzen
Mit dem Umbau- und Sanierungsvorhaben der Jugendherberge Porta Westfalica wurde die in den letzten Jahren etwas unscheinbar gewordene Jugendherberge sanft und doch vehement „aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst“, wie Dörte Moll sagt.
Die räumliche Struktur lässt erstmals seit dem letzten Umbau im Jahre 1952 wieder eine Durchlässigkeit innerhalb des Gebäudes zu.
Wie bereits 1952, war es auch 2003/4 wieder einmal an der Zeit, die kompletten sanitären Anlagen und die haus- sowie die sicherheitstechnischen Anlagen zu erneuern.
Der Altbau, mit sogenannten Stahlsteindecken aus dem Entstehungsjahr des Hauses, erhielt ausschließlich freigespannte Gipskartonabhangdecken von Knauf, da die statische Beschaffenheit der Decken unter keinen Umständen durch zusätzliche Bohrung, die eine Beschädigung verursacht hätten, geschwächt werden durfte.
Entwurfsidee: Naturbezug
Die einzigartige Qualität der Jugendherberge durch ihren Standort wurde bereits 1927 in der Berichterstattung zur Einweihung festgestellt: „Sie liegt inmitten grünender Tannen auf dem schönsten Fleckchen Erd, das sich weit und breit finden ließ“.
Grundlage der Entwurfsidee für die Erweiterung des Speiseraumes war der unmittelbare Naturbezug. Aufgrund der vorhandenen Höhen wurde eine prägnante Sockelausbildung für die Jugendherberge sowie eine großzügige Treppenanlage an der Eingangsseite vorgesehen.
Sowohl der massive Sockel als auch die Eingangstreppe wurden mit speziell für die Baumaßnahme angefertigten Betonfertigteilen ausgeführt. Die Stufen erfüllen die Anforderung der Rutschfestigkeitsklasse R 12.
Transparenz gefordert
Damit dies „wunderschöne Fleckchen Erd“ auch die innenräumliche Atmosphäre entscheidend beeinflussen kann, wurde für den modernen Erweiterungsbaukörper mit einladendem Foyer eine großzügige Verglasung entworfen.
Die Verglasung erfüllt die erhöhten Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz. Sie weist eine Lichtdurchlässigkeit von 40% auf, um ein unangenehmes Aufwärmen des Foyers, besonders in den Sommermonaten, zu vermeiden. Das Sonnenschutzglas ipasol blau 40/23 stammt von Interpane. Die besondere Qualität der ipasol Gläser entsteht durch die spezielle hochselektive Edelmetallbeschichtung. Sie ist sicher vor Umwelteinflüssen und mechanischen Beschädigungen auf der äußeren Tafel im Scheibenzwischenraum angebracht.
Ein Gründach auf dem Erweiterungsbau, als extensive Begrünung mit einer Aufbauhöhe von maximal 8 cm, ermöglicht den Gäste in den oberen Geschossen einen uneingeschränkten „grünen Ausblick“, auf den seitens des Jugendherbergsverbandes besonderen Wert gelegt wurde.
Die neue Jugendherberge soll sich durch den blau schimmernden, auffälligen Glaskubus des Foyers auch in den Dämmerstunden leuchtend im Wäldchen bemerkbar machen und Wanderern und Kindergruppen den Weg zurück weisen.
Verbindende Farbe
Besondere Beachtung gilt der prägnanten Farbkonzeption der Jugendherberge. Die Fassadenwand des Altbaus wird durch den vorgesetzten Erweiterungsbau nunmehr zur Innenwand und schiebt sich als gestalterisch ausgearbeitete Fuge, gelb gestrichen wie die komplette Fassade des Altbaus, in den Innenraum und verbindet Alt und Neu mit-einander.
An trüben Regentagen wirken die speziell ausgewählten Regenbogenfarben der Gardinen im Speiseraum erfrischend.
Die im Juli 2004 neu eröffnete Jugendherberge weist mit 95 Betten in Familien- und Gruppenzimmern einen deutlich höheren Standard als zuvor auf. In jedem Zimmer steht eine Waschgelegenheit zur Verfügung, die Leiterzimmer haben als Einzelzimmer eine eigene Nasszelle mit Dusche, die Waschräume wurden kind- und jugendgerecht modernisiert.
Darüber hinaus bietet das Haus jeder Gruppe einen eigenen Tagesraum mit moderner Medienausstattung an.
Der rund 1,5 Mio. Euro teuere Umbau mit Erweiterung wurde mit rund 610 000 Euro aus Mitteln des Landesjugendplanes NRW und Eigenmitteln des DJH Landesverband Westfalen-Lippe e.V. finanziert.
Weitere Informationen
Sonnenschutzglas bba 506
Planung: Architekturbüro Dörte Moll, Düsseldorf mit Dipl.-Ing. Ingo Kraft, Architekt, Düsseldorf Bauleitung: Dipl.-Ing. Dirk Staubach, Architekt, Bielefeld, für pack + pisarsky architekten, Steinhagen
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