Firmen im Artikel
Anforderung:
Moderne Arbeitsplätze in offener Architektur
Lösung:
Großflächig verglast mit Sonnenschutz-Isolierglas – schwach reflektierend bei niedrigem g-Wert
BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH ist Weltmarktführer für Wellpappanlagen. Am Hauptstandort in Weiherhammer, nahe der bayerischen Stadt Weiden, hat das Unternehmen in eine neue Gebäudeinfrastruktur und Fertigung investiert. Herzstück ist der Neubau der Firmenzentrale. Der mit seiner geschwungenen Form sehr auffallende Bürokomplex fördert vor allem die Kommunikation und das Zusammenhörigkeitsgefühl der Mitarbeiter. Entworfen und realisiert wurde das Gebäude von der furoris-Gruppe aus Chemnitz. Glas spielt in deren Architektursprache eine bedeutende Rolle. Dreifach-Sonnenschutz-Isolierglas in der Glasfassade sorgt für Licht und Helligkeit sowie Sommerlichen Wärmeschutz, gläserne Brüstungen geben den großzügig geschwungenen Terrassenbereichen die geforderte Sicherheit und transparente Raumteiler ermöglichen fließende Übergänge verschiedener Funktionsbereiche.
Vorgaben des Bauherren waren: Grenze zwischen Fertigung und Verwaltung aufheben, Bürotrakt und Montagehalle miteinander verschmelzen, um im Sinne der Industrie 4.0 eine effektive Riffelwalzenfertigung aufzubauen. Es sollte ein Ort werden, der Mitarbeiter verbindet, egal, ob sie im Service oder in der Produktion arbeiten. Man soll sich auf Augenhöhe treffen – im Foyer, aber auch im Restaurant und in den offenen Büro- und Konferenzräumen.
Wie Wellpappe
Den Architekten der furoris Gruppe gelang eine optische Anlehnung an das äußere Erscheinungsbild der Wellpappe, indem sie ein lebhaft geschwungenes und mit zarten gläsernen Fugen geschichtetes Gebäude entwarfen mit vereinigten unterschiedlichen Verwaltungs- und Produktionsprozessen.
Die Mitarbeiter planen, experimentieren, forschen und produzieren in der neuen Firmenzentrale effektiv und profitieren dabei vom notwendigen Freiraum. Alle Bereiche und Abteilungen sind nun besser vernetzt und können entsprechend schneller miteinander kooperieren. Ein über alle Geschosse hinweg errichtetes Atrium entfaltet sich als Marktplatz für Kommunikation und Kreativität. Auf fünf Etagen entstanden insgesamt 450 frei wählbare open-space-Arbeitsplätze, die eigenverantwortliches Arbeiten ermöglichen. Ergänzt werden diese durch ein Restaurant und Freizeiträume, in denen sich Mitarbeiter entspannen oder austauschen können.
Fassade mit Dynamik und Sonnenschutz-Isolierglas
Den Neubau planten die Architekten als ästhetisch geschwungenen Baukörper aus Stahlbeton. Für die einzelnen Geschosse wurden nach den Geometrien der Architekten unterschiedlich große weiße Betonplatten vor Ort gegossen und mit dem Baukörper thermisch getrennt verbunden. So entsteht der Eindruck dynamischer Bewegung mit einer gewissen Leichtigkeit und futuristischen Anmutung. Form und Funktion der Firmenzentrale wurden neu definiert als eine Vorlage für die Arbeitswelt von morgen. Bei der Glasfassade handelt es sich um eine Aluminium Pfosten-Riegel-Konstruktion (Wictec 50 gerade und polygonal von Wicona) mit feststehenden Elementen sowie Fenster- und Türelementen. Für die großflächige Verglasung wünschten die Architekten in der Außenansicht neutrale, schwach reflektierende Gläser. Zugleich waren die Anforderungen an den Sommerlichen Wärmeschutz mit möglichst niedrigem g-Wert zu erfüllen. Eingebaut wurden nach Bemusterung und Beratung durch den Flachglas MarkenKreis 4 000 m2 des Sonnenschutz-Isolierglases Infrastop III Brillant 45/24 als raumhohe Verglasung. Der Dreifach-Glasaufbau verfügt über einen niedrigen g-Wert von 25 % und einen Ug-Wert von 0,6 W/m2K. Die Innen- und Außenscheiben der bis zu 3,70 m hohen Glaselemente wurden aus Gründen der Absturzsicherung aus ESG-H hergestellt. Auskragungen der geschwungenen Betonelemente bilden einen konstruktiven Sonnenschutz: Im Sommer sorgen sie für effektive Verschattung.
Glasgeländer
Erholungsorte sind die großzügig geschwungenen Terrassen mit ihren gläsernen Brüstungen. 800 lfm des Glasgeländersystems Balardo ALU Side 1 von glassline wurden an der Betondecke befestigt und gewähren den Mitarbeitern nun einen sicheren, freien Blick in die Natur. Die Glasgeländer bestehen aus Aluminium Tragprofilen, einem Verbundsicherheitsglas 20 mm aus 2 x 10 mm ESG mit 1,52 mm Folie und einem lastabtragendem Kantenschutz.
Bauherr:
IVG Weiherhammer GmbH
Architekten:
furoris Gruppe GmbH, Chemnitz
Metallbau Fassade:
KARO Metall GmbH, Schörfling, Österreich
Glasmontage:
KM Spezialglas und Baumontagen GmbH, Wernberg
Fertigstellung: September 2017
Nutzfläche: 17 145 m²
Architekten der furoris Gruppe: „Der Neubau der BHS in der Oberpfalz weicht alle starren Grenzen auf; der Zustand ist Tanz.“