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Monolith mit gläsernem Herz

Bürogebäude in Frankfurt
Monolith mit gläsernem Herz

Das Bürogebäude Weserstraße 54 in Frankfurt ist ein kontrastreiches Objekt. Während die Lochfassaden ein Wechselspiel von skulpturaler Präsenz mit großzügigen Fenstereinschnitten darstellen, zeigen die Fassaden im Inneren gläserne Leichtigkeit durch ein großes Atrium und vier Innenhöfe. Ebenso intelligent wie die Architektur ist auch das Brandschutzkonzept, das diese offene Bauweise in Einklang mit höchsten Sicherheitsanforderungen ermöglichte.

Skulpturaler Charakter
Als Monolith mit großzügigen Einschnitten präsentiert sich das Gebäude zum Straßenraum hin; eine im baulichen Kontext der Mainzer Landstraße in der Finanzmetropole Frankfurt ungewöhnliche Geste.
Der skulpturale Charakter wird unterstrichen durch eine anthrazitfarbene Natursteinfassade aus Tessiner Gneis mit gespaltener Oberfläche, deren versetzt angeordnete und großformatige Elemente mit einer offenen Fuge von 10 mm Breite montiert wurden.
Die tiefen Fensterlaibungen, -stürze und -bänke und die Unterdecken im Eingangs- und Anlieferungsbereich sind ebenfalls mit dem Naturstein im gleichen Fugenraster bekleidet, was die massive Wirkung des Baukörpers weiter unterstreicht.
Atrium
Licht, Leichtigkeit und Transparenz herrschen im Innenraum vor: Über den großzügig geschnittenen Eingang gelangt man in das Herz – ein über die gesamte Höhe des Gebäudes reichendes gläsernes Atrium mit verglasten Aufzügen, transluzenten Erschließungsgängen und Glasdach. Der quadratische Grundriss entwickelt sich aus dem verdrehten Grundraster des Gebäudes. Die gläsernen Gänge dienen der Erschließung und Verbindung der teilbaren Nutzungseinheiten.
Die Anordnung der bis zu vier Nutzungseinheiten pro Geschoss ist so konzipiert, dass dazwischen Innenhöfe entstehen, die sich um das zentrale Atrium herum in unterschiedlichen Höhen nach oben schrauben.
Tiefe Einschnitte in den Baukörper machen diese thematisch differenzierten und unterschiedlich bepflanzten Innenhöfe auch von außen als Kontrast zum monolithischen Stein der Fassade wahrnehmbar.
Der Charakter des Bürogebäudes wird im Inneren ganz wesentlich durch das zentrale, vollständig verglaste Atrium geprägt. Die vier sternförmig angrenzenden Innenhöfe bringen mit ihren tiefen Einschnitten Tageslicht weit ins Innere des Gebäudes und somit in alle Nutzungsbereiche.
Diese Offenheit und Transparenz konnte nur in Verbindung mit einem intelligenten Brandschutzkonzept umgesetzt werden, dessen Hauptmerkmal die Vernetzung von baulichen Maßnahmen und Gebäudetechnik ist.
Vernetzte Brandschutztechnik
Das große Atrium stellt eine vertikale, geschossübergreifende Erschließungseinheit im Gebäude-inneren dar. Die räumliche Abtrennung zu den angrenzenden Nutzungseinheiten bedurfte daher besonderer Anforderungen an den Brandschutz.
Die an das Atrium angrenzenden Nutzungseinheiten Ost und West sind in der Feuerwiderstandsklasse G 30, die Nutzungseinheiten Nord und Süd in der Feuerwiderstandsklasse F 90 bzw. F 30/T 30 vom Atrium abgetrennt. Der Händlerbereich im Erdgeschoss hat die Feuerwiderstandsklasse F 30/T 30.
Die Bereiche um das Atrium sind beidseitig der Abtrennung mit einem verdichteten Sprinklerschutz ausgestattet.
Alle angrenzenden Nutzungseinheiten haben ihren ersten und zweiten Rettungsweg über innen liegende Treppenräume, die außerhalb des Atriums liegen. Zwei der insgesamt vier Treppenräume besitzen direkte Ausgänge im Erdgeschoss. Durch die Anordnung der Treppenräume um das Atrium kann bei Bedarf eine kleinteilige Nutzung mit mehreren Mieteinheiten pro Geschoss realisiert werden.
Die tragenden Stahlkonstruktionen der umlaufenden Atriumgänge konnten in Verbindung mit einem verdichteten Sprinklerschutz in der Feuerwiderstandsklasse F 30 ausgeführt werden, da die Atriumgänge brandschutztechnisch nicht als baulicher Rettungsweg in Anspruch genommen werden. Zudem besitzt die Konstruktion – mit ihren begehbaren Gläsern und Verbund-Sicherheitsglas-Geländerausfachungen – keine tragende oder aussteifende Funktion für das Gebäude.
Das Atrium ist mit einer mechanischen Entrauchungsanlage ausgestattet, deren Qualität und Kapazität im Rahmen umfangreicher Modellversuche, Berechnungen und 1:1 Rauchversuche belegt wurde.
Sonderlösungen
Für die F 90-Fassade mit F 30/T 30-Feuerschutzabschlüssen, die mit rund 650 m² Pilkington Pyrostop 90–102 verglast wurde, ist bei der obersten Bauaufsicht eine Zustimmung im Einzelfall erwirkt worden.
Gegenstände dieser Zustimmung waren u. a. Mediendurchführungen, die Durchführung der Tragkonstruktion für die Atriumgänge sowie der Anschluss der F 90-Fassade an ummantelte F 90-Stahlträger.
Weitere Informationen
Brandschutzverglasung Pyrostop bba 535
Architekt: KSP Engel und Zimmermann Architekten, Frankfurt Brandschutzkonzept: BPK Brandschutz Planung Klingsch GmbH, Frankfurt
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