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Transparenter Schirm

Neubau eines Mehrfamilienkomplexes in Wesel
Transparenter Schirm

Im Alter möchte man ungern alleine leben. Gleichzeitig legt die Generation „60 plus“ sehr viel Wert auf ihre eigenen vier Wände. Wie man Gemeinschaft und Individualität ideal miteinander verbinden kann, zeigt der Neubau dieses Wohn-Komplexes. Gemeinschaftsfördernde Architektur entstand hier u.a. auch durch die Lichtdächer der geschützten Erschließungs-Außenräume.

Sven-Erik Tornow/jo

Insgesamt vier Baukörper mit jeweils drei Vollgeschossen umfasst der erste Bauabschnitt dieser Neubaumaßnahme des Allgemeinen Spar- und Bauvereins Wesel eG. Dipl.-Ing. Fred-Jürgen Störmer aus Wesel zeichnet für den Entwurf, die Planung und in Arbeitsgemeinschaft mit dem Ingenieurbüro Rudolph, Wesel, auch für die Bauleitung dieses Objektes verantwortlich. Die vier längsseitig parallel angeordneten Quader bieten Raum für insgesamt 45 Wohneinheiten.
Betonfertigelemente ermöglichten eine zügige Rohbauerstellung. An drei Seiten der Gebäude bildet eine regionaltypische Klinkerfassade den äußeren gestalterischen Abschluss. Flachdächer als Warmdachkonstruktion unterstützen den kubischen Charakter der einzelnen Bauwerke. Jeweils zwei Baukörper sind mit ihrer längsseitigen Erschließung einander zugewandt. Als Erschließungssystem wählte der Architekt den bewährten Laubengang.
„Viele der Bewohner haben vorher in einem eigenen Haus gelebt“, erläutert Dipl.-Ing. Störmer sein Konzept. „Mit den Laubengängen und den Haustüren bleibt ihnen das Erlebnis, durch ihre eigene Haustür in ihre Wohnung zu gehen, auch weiterhin erhalten.“
Auch sollte eine klassische Erschließung über ein traditionelles Treppenhaus den sehr geometrischen Entwurf nicht durchbrechen. Durch die besondere Anordnung der vier Gebäude entstanden so je zwei Einheiten mit zentraler Treppe und Aufzug. Optisch wird diese Einheit zusätzlich durch die Holzfassaden der Laubenganglängsseiten unterstrichen. Mit diesen neu entstandenen Erschließungs-Außenräumen zwischen den Baukörpern konnte zugleich ein Begegnungs- und Kommunikationsraum geschaffen werden. Dennoch zählt er zum Außengelände des Ensembles, was auch aus brandschutztechnischen Gründen von Bedeutung ist.
Geschützter Freiraum
Filigranes Highlight sind ohne Zweifel die beiden Erschließungs-Außenräume überspannenden „Lichtdächer“. Sie ermöglichen eine Begegnung unter freiem Himmel, ohne der Witterung ausgesetzt zu sein. Dank einer leichten Tragkonstruktion mit aufgelegten Lichtplatten können die Bewohner witterungsgeschützt und dennoch tageslichthell ihre Wohnungen erreichen.
Möglich wurde dieser „geschützte“ Freiraum durch die selbstentworfene Tonnengewölbe-Konstruktion aus Metall, die dank Unterzügen und Aussteifungen die lichtdurchlässigen Lichtplatten trägt. Die 10,33 m langen Lichtplatten Rhenoplast von FDT Flachdachtechnologie überspannen den Erschließungs-Außenbereich komplett. Sie beginnen und münden auf den jeweiligen Flachdächern der beiden Baukörper, über die sie auch das anfallende Regenwasser abführen. Die Lichtplatten verfügen über eine Lichtdurchlässigkeit von ca. 85 % bei dauerhaft hoher Transparenz. Zugleich sind sie besonders schlagzäh und natürlich hagelschlaggetestet. Auch hinsichtlich der chemischen Beanspruchung und Verwitterung sind sie äußerst widerstandsfähig. Dies drückt sich in der dauerhaften Korrosionssicherheit und Verwitterungsfestigkeit aus. Nach DIN 4102 gehören die Lichtplatten zur Baustoffklasse B1 schwer entflammbar. Zudem besitzen sie das so genannte positive Brandverhalten: Die Lichtplatten brennen nicht in eigener Flamme und tragen somit den Brandherd nicht weiter.
Vielfalt an Profilen
Passgenaue Standardprofile ermöglichen eine Verlegung in Kombination mit herkömmlichen Bedachungsmaterialien wie z. B. Faserzementwellplatten oder anderen großformatigen Wellbedachungsstoffen. Ein umfangreiches Sortiment an Trapezprofilen in den gängigen Industriemaßen ermöglicht die Kombination mit Stahl- oder Aluminiumtrapezprofilen. Darüber hinaus können die Lichtplatten auch ganz individuell gefertigt werden. Ergänzt wird das Programm durch die spezielle stark lichtstreuende Ausführung Rhenoplast LS und eine besondere Oberflächenvergütung bei kritischen Beanspruchungen und Anforderungen: Rhenoplast OV. In Wesel wurden Lichtplatten im Profil 177/51 P 6 mit sechs Wellen in 1,2 mm Dicke verarbeitet. Bei der Fixierung der Lichtplatten berücksichtigten die Fachhandwerker zudem die zu erwartende Windsogwirkung.
Mehrwert durch Licht
Dächer schützen bekanntlich vor Regen. Die Lichtdächer von Wesel belichten zusätzlich die Erschließungs-Außenräume und tragen so zur besonderen Attraktivität der neuen Wohngebäude an der Isselstraße bei. Sie unterstützen die planerische Konzeption eines Begegnungs- und Kommunikationsraumes in Verbindung mit den Funktionen Tageslichtausleuchtung und Witterungsschutz.
Planer: Dipl.-Ing. Fred-Jürgen Störmer, Wesel
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