Die Freie Schule Anne-Sophie (FSAS) in Künzelsau zeichnet sich durch ein besonderes pädagogisches Profil des autonomen Lernens aus; Kinder und Jugendliche stehen dabei im Zentrum des Geschehens. Tageslicht in allen Räumen war eine wichtige Prämisse, erfüllt durch Lichtbänder.
Trägerin der FSAS ist die gemeinnützige Stiftung Würth, die Bildung und Erziehung fördert. Das 55 ha große Grundstück des Schulcampus liegt inmitten von Wäldern und bietet Ruhe und Idylle, ideale Voraussetzungen, um die natürliche Lust der Kinder am Lernen zu fördern. Hierfür entwarfen die Stuttgarter Architekten Djordjevic-Müller einen fünfteiligen Gebäudekomplex, bestehend aus Sporthalle mit Schwimmhalle, Gebäuden für Eingangsstufe, Grundschule, Sekundarstufe I, Zentralgebäude und in der zweiten Realisierungsphase (Fertigstellung September 2010) das Gebäude für Sekundarstufe II (Klassen 11 bis 13 des Gymnasiums).
Tageslichtkonzept
Die Forderung nach Tageslicht in allen Räumen bildete einen wesentlichen Bestandteil des Architekturkonzeptes, denn Tageslicht fördert das positive Lernverhalten. Für die verschiedenen Gebäudetypen der FSAS wählten die Architekten unterschiedliche Lichtbandkonstruktionen von Essmann. Die Turnhalle wurde mit einer satteldachförmigen Konstruktion Typ 940/21 ausgeführt, allerdings mit einer Neigung von 30:90 Grad als Sheddach. Die Schulgebäude und der Zentralbau erhielten gewölbte Lichtbänder vom Typ 940/10.
Die gewölbten Lichtbänder sind mit dem HDS-Schutzsystem ausgerüstet, das durch perforiertes Aluminiumblech die darunter befindlichen Lichtbandsysteme schützt und ein Aufheizen der darunter liegenden Räumlichkeiten verhindert. Zusätzlich wird eine gute Luftzirkulation ermöglicht. Weiter bietet das System Blend- und UV-Schutz, wirkt der Verschmutzung entgegen und dämpft störende Regen- und Hagelgeräusche, die den Unterricht und die Konzentration der Schüler und Lehrer stören könnten.
Multifunktionsdach
Das Sporthallendach besteht aus einer Kalzipkonstruktion mit aufgeständerter Photovoltaik-Anlage inklusive Rauch- und Wärmeabzug und Sonnenschutz. Es sollte genügend Tageslicht, aber wenig Strahlungswärme in die Sporthalle eindringen. Die Lösung bestand in Shedlichtbändern (Neigungswinkel 30:90 Grad). Ausschlaggebend für diese Sonderkonstruktion war die erforderliche Anpassung an die GeneCIS-Photovoltaikmodule von Würth Solar als integraler Bestandteil des Daches. Alle nach Süden ausgerichteten Oberlichter wurden mit den PV-Modulen als Verblender beplankt. Eine graue PC-Verglasung unterhalb der Module lässt kein diffuses Licht zu. Die Nordseiten der Lichtbänder sind in opaler Verglasung ausgeführt. Lamellenlüfter mit PC-Verglasung fungieren auf der Nordseite als RWA-Öffnungen.
Alle Oberlichter werden über insgesamt fünf moderne, frei konfigurierbare Modulzentralen Typ MZ 2 mit je 32 Ampere angesteuert. Die Steuerungszentrale mit integrierter Energieversorgung zur Steuerung von Rauch- und Wärmeabzügen erfüllt die Merkmale einer Steuerungszentrale nach den aktuellen Normen DIN prEN 12101–9 und EN 12101–10. Hiermit lassen sich Lüftungsfunktionen auch nachträglich anpassen, ohne aufwendige Veränderungen in der Verdrahtung.
Architekten: Djordjevic-Müller, Stuttgart Kraft + Kraft, Schwäbisch Hall Lüftungstechnik: Planungsbüro Pfähler + Rühl GmbH, Heilbronn
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