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Stärker beansprucht

Nutzbeläge auf Decken und Dächern
Stärker beansprucht

Flachdächer und Tiefgaragendecken werden immer umfassender genutzt. Terrassen, Sport- und Spielplätze, Biergärten, Parkplätze und auch Hubschrauberlandeplätze oder Feuerwehrstellflächen treten häufig kombiniert mit intensiver Begrünung und Gehbelägen auf. Gefordert sind Systemaufbauten, die sicherstellen, dass wichtige Dachfunktionen nicht beeinträchtigt werden.

Roland Appl, Technischer Leiter ZinCo GmbH

Detaillösungen, mit denen Übergänge, An- und Abschlüsse sowie Entwässerungspunkte sicher geplant und ausgeführt werden können, sind für Dichtigkeit, Wasserableitung, Wärme- und Schallschutz des Daches unabdingbar. Die erforderlichen Grundlagen ergeben sich aus „FLL-Dachbegrünungsrichtlinie“, „Flachdachrichtlinien“ des ZVDH, den entsprechenden Abdichtungs- und Dämmstoffnormen oder den Veröffentlichungen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen FGSV. Die „Empfehlungen zu Planung und Bau von Verkehrsflächen auf Bauwerken“ der FLL vom Mai 2005 fassen einiges zusammen; der wichtige Bereich „Umkehrdächer“ wird aber nur grob angerissen und der Bereich der aufgestelzten Beläge wurde ausgeklammert, genauso wie Aufbauten für LKW mit mehr als 16 t Gesamtgewicht. Die Art des Dachaufbaus und seine Belastung entscheidet über die Festlegung des Systems. Bei wärmegedämmten Dächern muss nicht nur die Tragschale selbst entsprechend tragfähig, sondern auch die Wärmedämmung ausreichend druckfest sein.
Die anzusetzende Verkehrslast bei begehbaren Dachterrassen beträgt laut DIN 1055 Teil 3 4,0 kN/m². Bei mit PKW zu befahrenen Dächern beträgt gemäß DIN 1072 die Einzelradlast 10 kN; bei mit Schwerlastfahrzeugen zu befahrenen Decken sogar bis zu 100 kN. Im letzteren Fall sind in der Regel druckverteilende Schottertragschichten mit Mindest-Aufbauhöhen von 30 – 35 cm erforderlich, für PKW-befahrbare Beläge sind Bauhöhen ab ca. 15 cm machbar.
Zusätzlich sind horizontale Lasten zu berücksichtigen, die durch Bremsen, Lenken und Beschleunigen entstehen. Diese dürfen nicht in die Dachabdichtung eingeleitet sondern müssen mittels Gleitlagen von dieser fern gehalten werden. Die Horizontalkräfte und deren Ableitung in die Baukonstruktion erfolgt durch aufgehende Bauteile und stabile Einfassungen mit entsprechenden Rückenstützen. Bei Pflasterbelägen sollten auch die Steindicken der vorgesehenen Belastung angepasst werden. Bei reinem Personenverkehr kann mit 8 cm hohen Steinen gearbeitet werden, für PKW sind mind. 10 cm und bei LKW-Verkehr 14 cm erforderlich.
Eine größere Steindicke ergibt eine größere Stützfläche zwischen den Steinen, die einer Verdrehung entgegenwirkt, und verteilt die Kräfte in hohem Maße horizontal auf die umliegenden Steine. Die Verlegung des Pflasters im Verbund verringert die Verformung des Belags und erhöht dessen Lebensdauer. Die Dachabdichtung unter Fahrbelägen und insbesondere auch unter Gehbelägen auf Stelzlagern gilt als „hoch beansprucht“ und benötigt daher einen hochwertigen mechanischen Schutz. Schutzlagen dürfen sich unter Belastung nur unwesentlich zusammendrücken; sie dürfen auch nicht „federn“, um die Verdichtung einer Tragschicht und die „Wanderung“ von Belägen zu verhindern.
Fachgerecht entwässert
Während bei Dachbegrünungen in der Regel Niederschlagswasser komplett vom Begrünungsaufbau aufgenommen und über die Dränschicht verzögert abgegeben wird, fällt bei Nutzbelägen ein Großteil des Oberflächenwassers nahezu sofort und in kaum verminderter Menge an. Die Entwässerung erfolgt daher in der Dränageebene sowie an der Oberfläche. Zinco bietet hierfür eine ganze Palette von Produkten an, vom höhenverstellbaren Terrassenrost mit geschlitztem Kiesfangrahmen bis zum LKW-befahrbaren Entwässerungsschacht, der durch seinen Filtervlies-Kragen das Ausschwemmen von Bettungsmaterial im unmittelbaren Gullybereich sicher verhindert.
Grundsätzlich sollen Dachflächen ein Mindestgefälle von 2% haben, was den Einsatz dünner Dränschichten ermöglicht (Elastodrain EL 202). In der Praxis weisen Tiefgaragendecken jedoch meist eine Abdichtungsebene mit deutlich geringerem Gefälle auf. Die Wahl entsprechend hoher Dränelemente bzw. eine aufgestelzte Bauweise (ZinCo-Elefeet) ermöglicht Gehbeläge selbst auf 0°-Dächern. Bei Fahrbelägen sind die Dränelemente entweder sehr stabil (Stabilodrain SD 30; bis 50 t/m² belastbar) oder durch Ausbetonieren und Armieren zu stabilisieren (Floradrain FD 60). Das Gefälle in der Belagsebene ist in erster Linie vom Belagsmaterial abhängig. „Aufgestelzte Beläge“ können ohne Oberflächengefälle gebaut werden, da das Wasser durch Fugen abfließt und so kein stehendes Wasser auftritt. Beläge aus Beton bzw. Asphalt sollen mit Gefälle von mind. 1,5% ausgebildet werden, solche mit rauer Oberfläche wie Pflaster mit mind. 2,5%. Selbst im privaten Nutzungsbereich sollten Plattenbeläge auf Splittbettung ein Gefälle von mind. 1% aufweisen. Weichen Belags- und Dachgefälle voneinander ab, muss die Differenz mit einer Schottertragschicht ausgeglichen werden. Gefällegebung in der Bettungsschicht darf nicht erfolgen, da ungleiche Belagsetzungen entstehen. Grundsätzlich sollte man auch Randeinfassungen und Abgrenzungen oberhalb vollflächig verlegter Dränelemente vorsehen, um den Wasserfluss in der Abdichtungsebene nirgends zu behindern.
Begrünte Flächen
Pflasterflächen und Asphaltbeläge ergeben sehr hohe Spitzenabflüsse. Weniger frequentierte Stellplätze und Notzufahrten können auch in begrünbarer Bauweise als Schotterrasen, Pflasterfugenbegrünung oder mit Rasengitterelementen erfolgen. Befahrbare Rasenflächen erfordern Tragschichten mit vegetationstechnischen Eigenschaften entsprechend den Vorgaben der FLL. Eine dem Objekt angepasste Pflege und bedarfsgerechter Bewässerung ist Voraussetzung. Wassergebundene Wegedecken wie auch Laufbahnen, Street- und Basketballfelder mit wasserdurchlässigen Elastikbelägen lassen sich auf Dächern realisieren. Um Wasserdurchlässigkeit bis in die Dränageebene zu sichern, kann im Falle der Elastikbeläge auf der Schottertragschicht z. B. eine Schicht aus Dränasphalt aufgebracht werden, auf welcher der dünne Elastikbelag zu liegen kommt.
bba-Infoservice Dränschicht Elastodrain EL 202 526 Dränelement Elefeet 527 Dränelement Stabilodrain SD 30 528
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