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Strenge und Klarheit

Bundesgerichtshof in Karlsruhe
Strenge und Klarheit

Kaum ein anderer Gerichtshof ist deutschlandweit so bekannt wie der Karlsruher Bundesgerichtshof. Seine bindenden Entscheidungen sind relevant für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.

Umso erstaunlicher, dass obwohl mehrmals pro Jahr alle Augen auf das höchste Gericht Deutschlands gerichtet sind, sein Domizil den meisten eher unbekannt ist.
Markante Bilder im Zusammenhang mit dem BGH sind solche mit Richtern in roten Roben in einem holzgetäfelten Saal. Sicherlich wüssten mehr Deutsche etwas über die Optik des Deutschen Bundestages oder des Bundeskanzleramtes zu berichten, denn über den Arbeitsplatz der Karlsruher Richter.
Umfangreiche Erweiterung
Dabei wurde der Sitz des BGH gerade erst umfangreich erweitert und damit der Sammlung bedeutender Bauwerke am Standort Karlsruhe ein weiteres Teil hinzugefügt.
Zum klassizistischen Bauwerk des Friedrich Weinbrenner, dem kuppelgekrönten Palastbau Wilhelminischer Bauweise eines Josef Durm und Erich Schellings Scheibenhaus als archetypischer Vertreter der funktionalistischen sechziger Jahre gesellt sich nun eine Ergänzung der Braunschweiger Architekten Dohle + Lohse als monolithische Baukörper mit reduziert-edler Form und Materialsprache.
Vorgegebene Struktur
Radial auf das Karlsruher Schloss ausgerichtet, prägt die Stadtstruktur auch die Kanten des BGH-Geländes.
Die westlich gelegene Herrenstraße sowie die östlich gelegene Ritterstraße sind zwei wichtige, vom Schloss ausgehende, innerstädtische Radialen im Stadtgrundriss.
Das neuerlich bebaute Gelände beschränkt sich auf das nördlich gelegene Eckgrundstück an der Herren- und Blumenstraße. Im Osten ist es von der Brandwand der Baulichkeiten des Evangelischen Oberkirchenrats begrenzt; im Südwesten an der Herrenstraße wurde das unter Denkmalschutz stehende Weinbrennergebäude eingebunden. Der Palaisgarten hingegen stand für den Erweiterungsbau ausdrücklich nicht zur Verfügung.
An Vorhandenem orientiert
Diese städtebauliche Situation wird an der Kreuzung Blumen- und Herrenstraße durch ein signifikantes, architektonisch zurückhaltendes Gebäude ergänzt. Es reagiert zeitgemäß auf die Fassadengliederungen der klassizistischen Umgebung und führt die Höhenentwicklung dieses urbanen Stadtteils fort. Der Winkelbau des Senatstrakts vervollständigt die Blockränder, die Bibliothek richtet sich mit ihrer Hauptmasse parallel auf das Palais aus und korrespondiert so mit dem Hauptgebäude des Bundesgerichtshofs. Aus diesen unterschiedlichen Richtungen entwickelte sich die Gebäudestruktur.
Das Gebäude zeigt seine Identität als skulpturale Erscheinung, deren Seiten, die Fassaden, an städtebaulich markanten Stellen mit verschiedenen behutsamen plastischen Überformungen versehen sind.
So erklärt sich auch die Überschneidung der Fassade im Bereich des sogenannten „Karlsruher Knicks“ in der Blumenstraße – einer aus dem städtischen Radialgrundriss resultierenden, typischen Karlsruher Erscheinung.
Die homogene Fassadenstruktur aus hellem römischen Travertin mit teilweise flächenbündig eingearbeiteter Sicherheitsverglasung (Herren- und Blumenstraße) schafft scharfkantige, klare Baukörper.
Die Konstruktion der Travertinfassade, die Fugenausbildung, die Fensterdetails und die Fassaden- und Gebäudeabschlüsse unterstützen dabei die kubische Erscheinung des Gebäudes. Damit soll im weitesten Sinne der Bedeutung des Bundesgerichtshofs Rechnung getragen werden.
Strenge und Klarheit sind hier Thema, nicht Beliebigkeit und Indifferenz.
Eigene Materialsprache
Ziel aller Detailausführungen des BGH-Erweiterungsbaus war die Einfachheit und die bewusste Reduktion in Form, Farbe und Material. Für die Fassade wählten die Architekten als Naturstein hell-cremefarbenen Travertin aus Tivoli bei Rom.
Die Fassade wurde so detailliert, dass ein monolithisches Erscheinungsbild entstand. Alle Fenster- und Fassadenanschlüsse sowie die Attikaausbildung konstruierten die Planer so, dass vollständig auf sichtbare Blechprofile verzichtet werden konnte. Damit verstärkte man zusätzlich den kubischen Eindruck des Bauwerks. Im Sonnenlicht entfaltet sich auf dem Baukörper ein prägnantes Spiel harter Schlagschatten an bewusst gesetzten plastischen Einschnitten.
Die klare Gliederung und der helle Stein, der die verschiedenen Lichtfarben des Tages widerspiegelt, verleihen dem Gebäude trotz aller Strenge und Kompaktheit eine heitere Leichtigkeit und Noblesse.
Konstruktives
Das Erd- und die beiden Obergeschosse des Erweiterungsbaus sind als Stahlbetonbau mit Flachdecken und Rundstützen ausgeführt. Im Gegensatz dazu bildete man das Untergeschoss als „steifen Kasten” mit Flachgründung aus.
An den Rohbau wurden hohe Anforderungen gestellt, da er erdbebensicher konstruiert werden musste. Ab Oberkante Decke/Untergeschoss ist der gesamte Baukörper durch zwei Gebäudefugen in drei Abschnitte unterteilt: 1. Kopfbau (Bereich Haupteingang), 2. Magazine und 3. Senate (an Herren- und Blumenstraße).
Obersten Abschluss bildet ein Warmdach mit Gefälledämmung und extensiver Begrünung. Als Abdichtung unterhalb der Begrünung kam die bewährte Evalon® von alwitra zum Einsatz.
Ideal für Begrünungen
Diese ist für einlagige Abdichtungen unterhalb von Begrünungen ideal geeignet. Aufgrund der Hochpolymerlegierung aus Ethylen-Vinyl-Acetat-Terpolymer (EVA) und Polyvinylchlorid (PVC) verfügt sie über besondere produktspezifische Eigenschaften.
Der hohe Anteil an hochpolymeren Feststoffen verringert deutlich die Auswanderung flüchtiger Bestandteile.
Dies führt zu gleich bleibenden Eigenschaften und einer enorm hohen Lebensdauer. Zugleich macht das ausgewogene Verhältnis von Festigkeit und Dehnung die Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahn thermisch und mechanisch hoch belastbar. Zudem ist sie durchwurzelungs- und rhizomfest gemäß dem aktuellen FLL-Test. Sie kann so ohne zusätzliche Wurzelschutzbahn im begrünten Dachaufbau verlegt werden.
Weitere Informationen
Kunststoff-Dach- und Dich- tungsbahn Evalon bba 504
Architekten: Dohle + Lohse, Braunschweig
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