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Auf Grundform reduziert

Neubau eines Wohnhauses in Frankfurt
Auf Grundform reduziert

Bei diesem Wohnhaus von MMZ Architekten – Marzluf, Maschita, Zürcher ist „eine Mischung aus Flachdach und Fassadenverkleidung“ realisiert worden. So sieht es Dachdeckermeister Günter Wachter aus Wilhelmstal.

Formal ist es als Satteldach ausgeführt.
Konstruktiv besteht es aus einem Unterdach mit einer Abdichtung in Flachdachbauweise. Hierauf montierte man eine Unterkonstruktion aus Aluminium, auf die dann in schmale Streifen geschnittene Faserzementplatten aufgeklebt wurden. Letztere dienen „nur“ der Optik, ersteres vor allem der klassischen, abdichtenden Dachfunktion.
Mit dieser monolithisch anmutenden Dachgestaltung wird das gesamte Haus auf seine Grundform reduziert. Es gibt keine Dachüberstände, keine Fallrohre, keine außen liegenden Rinnen. Das Rot des Leichtputzes an den Hauswänden geht fließend in das Rot der Faserzementdachplatten über. Homogener kann ein Haus wohl kaum sein.
Wasserdichtes Unterdach
„Leider sieht man nicht das aufwändig erstellte Unterdach“, bedauert Günter Wachter. Denn bevor das rund 250 Quadratmeter große und 45 Grad geneigte Satteldach homogen mit den Fassaden verbunden wurde, musste eine Abdichtung hergestellt werden, die für dauerhafte Funktionssicherheit steht. Zudem galt es, die Unterkonstruktion für die Dachplatten in das wasserführende Unterdach zu integrieren.
Zur Herstellung solcher wasserdichter Unterdächer sind nur die im „Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen“ definierten Materialien einsetzbar. Neben den Materialien ist auch deren Verarbeitung an markanten Punkten festgelegt. So ist es für ein wasserdichtes Unterdach zwingend erforderlich, die Abdichtung über die Konterlattung zu führen und die einzelnen Bahnen miteinander zu verschweißen oder zu verkleben.
Als Abdichtungsbahn kam die Kunststoff-Dachbahn Rhenofol von FDT zum Einsatz. Sie bietet neben bewährten Eigenschaften einer Kunststoff-Dachabdichtung auf Basis von PVC entsprechende Wirtschaftlichkeit bei Material und Verarbeitung.
Speziell für die mechanische Befestigung im Nahtbereich ohne Auflast wählte man die Bahnenvariante mit einer Verstärkung aus Polyesterfäden gemäß DIN 16734.
Dachkonstruktion
Basis aller Dacharbeiten ist die Tragkonstruktion aus Konstruktionsvollholz-Sparren, die 220 Millimeter dicke Mineralwolle dient als Zwischensparrendämmung.
Unterseitig ist sie mit einer Dampfsperre (sd 200 Meter) sowie einer doppelten Gipskarton-Beplankung ausgeführt. Oberhalb der Sparren bildet eine 22 Millimeter dicke OSB-Schalung die aussteifende statische Scheibe. Auf die OSB-Schalung verlegten die Dachhandwerker eine diffusionsoffene Unterdeckbahn als Vordeckbahn, um die Konstruktion während der Dacharbeiten vor Feuchteschäden zu schützen.
Nachfolgend nagelten die Facharbeiter 6 x 8 Zentimeter Konterlattung auf. Zwischen die Lattung legten sie eine Trennlage ein. Im Anschluss wurden die Rhenofol CV-Bahnen parallel zur Traufe über die Konterlattung verlegt. Mit Tellerankern und Schrauben im Nahtbereich fixiert, verschweißten die Dachdecker die überlappenden Bahnen untereinander mittels Heißluft.
Eigene Tragkonstruktion
Auf dieses Unterdach montierten die Dachdecker im weiteren Arbeitsverlauf zunächst eine Konstruktion aus Aluminium.
Diese besteht aus horizontalen und vertikalen Z-Profilen. Während die horizontalen Profile auf der Konterlattung mit selbstdichtenden Schrauben fixiert wurden, verschraubten die Dachhandwerker die vertikalen Profile auf den horizontal verlegten.
Bei der Verlegung der 30 x 150 Zentimeter oder 30 x 180 Zentimeter großen Faserzement-Dachplatten sorgen auf die vertikalen Profile verklebte Compri-Bänder für schalltechnische Entkopplung.
Die aufgelegten Dachplatten wurden mit einem speziellen Kartuschenkleber auf den Profilen verklebt. Dabei hielten die Dachdecker eine Fugenbreite von 12 Millimetern ein, um einerseits ein optisch gleiches Bild zu erhalten und andererseits für eine schnelle Abführung des Wassers auf das Unterdach zu sorgen.
Verdeckte Rinne
Die notwendigen Rinnen an den Traufseiten des Hauses wurden verdeckt als Kastenrinnen ausgeführt und in den Übergang zwischen Fassade und Dach integriert.
Trotz der ungewöhnlichen Optik kam es beim Anschluss des wasserführenden Unterdaches an die Rinnen zu einer traditionellen Lösung. Traufbleche als Dachabschluss bilden den Übergang zwischen Unterdach aus Rhenofol und der Rinne. Dazu wurde die letzte Bahn aus der Flächenabdichtung auf das materialgleich kaschierte Verbundblech aufgeschweißt.
Weitere Informationen
Kunststoff-Dachbahn bba 520
Planer: MMZ Architekten, Marzluf, Maschita, Zürcher, Frankfurt
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