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Aktuelle DIN baut Schäden vor

Dachentwässerung
Aktuelle DIN baut Schäden vor

Aktuelle DIN baut Schäden vor
Neuer Sita Attikagully aus Edelstahl: Dank Rechteckrohr doppelt ablaufstark.
Dipl.-Ing. Rainer Pieper, Technischer Leiter Produktion und Technik der SITA Bauelemente GmbH

DIN-Normen regeln die Entwässerung von Flachdächern. Entwässerung bietet keine Ermessungsspielräume mehr, sondern ist heute durch kiloschwere DIN-Richtlinien geregelt.Die Schuldfrage nach der Zunahme der Unwetterbelastung ist ungeklärt. Sicher ist, dass die Zunahme von Wetterereignissen, die mit starken bis extremen Regenfällen einhergehen, mittlerweile als Fakt gesehen wird. Mit dieser Größe müssen nun auch Architekten und Planer von Flachdachkonstruktionen rechnen, die auf der sicheren Seite stehen wollen.
Als Ganzes gesehen
Seit März 2002 gilt die DIN 1986 Teil 100 mit zusätzlichen nationalen Bestimmungen zur DIN EN 12056 und DIN EN 752, die die Entwässerungssysteme außerhalb des Gebäudes regelt.
Neu ist, dass die Regenentwässerungsanlage als Ganzes gesehen wird – vom Dachgully über die Rohrleitung bis hin zur Übergabe an den öffentlichen Kanal. Neu ist auch, dass neben der standortbezogenen Berechnung des Bemessungs- und Jahrhundertregens nun auch ein frei auf das Grundstück entwässerndes Notsystem vorgeschrieben wird.
Auf Notüberläufe kann nur dann verzichtet werden, wenn Regenrückhaltung auf dem Dach planerisch vorgesehen ist, wie z. B. bei intensiv begrünten Dächern. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme: Für Dachkonstruktionen mit innenliegenden Rinnenentwässerungen und Flachdächern in Leichtbauweise sind Notüberläufe immer zwingend vorgeschrieben.
Berechnungen
Geändert haben sich nicht nur die Niederschlagsmengen, sondern auch die Berechnungsgrundlagen. Die frühere Faustregel, eine Entwässerungsanlage mit mindestens 300 l pro Sekunde und Hektar zu bemessen, ist nicht mehr zulässig. Heute müssen zwei Werte in die Berechnung einfließen: Erstens der Berechnungsregen r(5,2), ein fünfminütiges Regenereignis, das statistisch alle zwei Jahre einmal 200 bis 500 l/(s*ha) bringt und zweitens der Jahrhundertregen r(5,100), ein fünfminütiges Regenereignis, das statistisch einmal in hundert Jahren Werte bis zu 1.200 l/(s*ha) erreichen kann. Regenmengen fallen je nach Gebiet sehr unterschiedlich aus. Deshalb sind hier die regionalen Werte aus dem Anhang zur DIN 1986–100 zugrunde zu legen.
Fallleitungen
Fallleitungen können jetzt höher beaufschlagt werden. Waren für eine Fallleitung DN 100 früher maximal 4,7 l/s erlaubt, so darf sie nach der DIN EN 12056–3 nun mit einem Füllungsgrad (f) von 0,33, das heißt mit 10,7 l/s betrieben, also gut doppelt so stark belastet, werden.
Mehr Wasserbelastung bedeutet auch mehr Druck. Innen liegende Regenentwässerungsleitungen mit nicht längskraftschlüssigen Verbindungen aber auch Richtungsänderungen sollten z. B. mit Schraubverbindungen gesichert werden. Da im Bereich der Dachgullys mit keinen höheren Drücken zu rechnen ist, reicht hier der Anschluss mit einem Steckmuffensystem.
Dann staut sich das Wasser bis zur Dachfläche und im Übergangsbereich der Grund- zur Fallleitung stellt sich ein Innendruck von ca. 1,2 bar ein. Halten die Rohrverbinder z. B. nur einem Druck bis zu 0,5 bar stand, droht Wassereinbruch.
Leistungsträger Gully
Maßgeblich für die Berechnung einer Regenentwässerungsanlage ist die Ablaufleistung der Dachgullys – nicht das Ablaufvermögen der Fallleitungen. Berechnungshilfen geben hier die vom Hersteller angegebenen Ablaufleistungen der Gullys oder die Mindestablaufwerte nach DIN 1253. Bestimmt wird die Ablaufleistung eines Gullys u. a. durch den Nenndurchmesser. Die Ausrichtung des Gullystutzens (senkrecht oder waagerecht) hat keine Bedeutung.
Ermittelt wird diese Ablaufleistung mit einem aufgesetzten Laub- oder Kiesfangkorb. Die Ablaufleistung eines Gullys ist maßgeblich von der Stauhöhe abhängig. Generell gilt: Je größer die Stauhöhe, desto größer die Ablaufleistung.
Zur Sicherheit zwei Systeme
Aufgeteilt wird die Gesamtregenentwässerungsanlage in ein Dach- und in ein Notablaufsystem. Als Berechnungsgrundlage dienen die für den Gebäudestandort ermittelten Regenereignisse.
Hierbei wird das Dachablaufsystem für den mittleren Berechnungsregen r(5,2) ausgelegt. Für das Notablaufsystem gilt, dass es mindestens die Differenz aus dem Jahrhundertregen r(5,100) und dem Berechnungsregen sicher entwässern muss. Wie viele Gullys braucht eine Dachentwässerung? Neben der Größe des Daches und den Daten der Regenereignisse fließt der Abflussbeiwert in die Berechnung ein, der durch die Bauart des Daches bestimmt wird.
Hinzu kommen die vom Planer definierte maximale Überflutungshöhe, die Stauhöhe für das Dachgully- und für das Notentwässerungssystem. Für die Berechnung der Gullyanzahl können nun die Mindestablaufleistung eines Gullys nach DIN EN 1253 oder die Angaben des Herstellers zugrunde gelegt werden. Bei der Notentwässerung stehen in der Regel drei verschiedene Systeme zur Verfügung: rechteckige Sicherheitsüberläufe, Attika-Gullys oder die Notentwässerung durch zusätzliche Gullys mit Anstauelement. Für alle Varianten gilt, dass sie das überschüssige Regenwasser frei auf das Grundstück entwässern müssen.
Berechnungsservice
Angesichts strengerer DIN-Richtlinien und extremerer Regenereignisse hat die korrekte Berechnung der Flachdachentwässerung an Bedeutung gewonnen. Die Vielzahl der zu berücksichtigenden Aspekte gestaltet sie aber nicht gerade einfacher.
Deshalb unterstützt die SITA Bauelemente GmbH Dachdecker und Planer hier mit einem umfangreichen kostenfreien Berechnungsservice.
Weitere Informationen
Flachdachgullys bba 538
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