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Präzise ausformuliert

Neubau des Hauptzollamtes in Hamburg
Präzise ausformuliert

Die Fertigstellung des Hauptzollamtes war der Start zur Bebauung des Elbtorquartiers, des sechsten Quartiers der HafenCity. Markantes Element dieses Gebäudes sind die gläsernen Fensterbänder, die neben der prägenden Gestaltung energetische Aufgaben wie Wärmedämmung und Sonnenschutz sowie Schallschutz zu erfüllen haben.

Dipl. Ing. Andreas Bittis | jo

Die Hamburger HafenCity ist derzeit eines der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekte Europas. Auf einer Gesamtfläche von rund 150 Hektar werden hier bis Mitte der 2020er Jahre Wohnraum für 12 000 Menschen und rund 40 000 Arbeitsplätze entstehen – faktisch eine Erweiterung der Innenstadt und ihre Öffnung hin zur Elbe. Dem Masterplan nach werden zehn Quartiere sukzessive von Westen nach Osten und von Norden nach Süden verwirklicht. Nach den ersten realisierten bzw. noch in Bau befindlichen Quartieren hat sich bereits die gewünschte, urbane Dichte ergeben.
Abschluss des Blockrandes
Anfang 2012 wurde mit der Fertigstellung des Hauptzollamtes Hamburg-Stadt der Startschuss zur Bebauung des Elbtorquartiers, des sechsten Quartiers der HafenCity, gegeben. Mit dem Neubau wurden eine Reihe von Liegenschaften des Zolls in der Stadt zusammengefasst und in die HafenCity verlegt. Der Entwurf des Architekturbüros Winking Froh bildet den Abschluss des Blockrandes an der Koreastraße/Hongkongstraße, auf der östlichen Seite des Magdeburger Hafens. Schräg gegenüber liegt der denkmalgeschützte Kaispeicher B, das heutige Internationale Maritime Museum Hamburg.
Bestimmende Parameter
Damit sind zwei den Entwurf bestimmende Parameter genannt: Die Auseinandersetzung mit dem Denkmal und die Transformation der offenen Bauweise der HafenCity ins Heute. So passt sich einerseits der kompakte, siebengeschossige Baukörper der vorhandenen Blockstruktur an, bebaut aber andererseits das trapezförmige Grundstück nicht vollständig, sondern L-förmig, so dass ein sich dem Block öffnender Innenhof entsteht. Und so entwickeln sich aus dem Trapez des Grundstücks und der Orthogonalität der Grundrisse vier Fassaden mit zum Teil gegeneinander verschobenen Fensterbändern in Form von Kastenfenstern – ein kompakter Baukörper mit präzise ausformulierten transparenten und nicht transparenten Fassadenflächen.
Fensterbänder
Prägendes Merkmal des Gebäudes sind die gläsernen Fensterbänder. Sie dienen nicht nur der Gestaltung, sondern erfüllen auch energetische Aufgaben, indem sie das Sonnenlicht reflektieren und damit die Kühllast des Gebäudes reduzieren. Dabei bestehen die 0,625 x 2,00 m großen Fensterelemente aus dem Wärmedämm-Zweifach-Isolierglas „Climaplus Ultra N“ von Saint-Gobain Glass und dem vorgelagerten Verbundsicherheitsglas „Stadip“ mit einer zweifachen 0,76 mm starken PVB-Folie zwischen den Einzelscheiben, die als Prallscheibe für Schalldämmung und Absturzsicherung sorgt. Das Zweifach-Isolierglas zeichnet sich durch eine besonders niedrige Emissivität von 0,03 aus – was besagt, dass die Beschichtung fast vollständig transparent für das sichtbare Licht ist. Sie reflektiert darüber hinaus die langwellige Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung) im Gebäudeinneren an ihre Oberfläche. So erreicht das Isolierglas mit Argonfüllung einen Ug-Wert von 1,1 W/m²K. Die Lichtreflexion der Verglasung beträgt 12 %. Das „N“ im Produktnamen steht dabei sowohl für eine hohe Farbneutralität also auch höhere Energie- und Lichttransmission: Trotz der Wärmedämmbeschichtung erreicht das Glas nahezu die Helligkeit von Standard-Wärmeschutzglas. Der g-Wert liegt bei 63 %.
Eine weitere Besonderheit ist, dass auf der Nordseite des Gebäudes Sonnenschutzglas eingesetzt wurde. Die energetischen Belastungen für ein Gebäude sind an dieser Seite besonders hoch, da hier höchst selten Sonnenschutzvorrichtungen genutzt werden.
Mit dem Einsatz von Sonnenschutzglas wie Cool-Lite SKN 174 – ein sehr selektives Sonnenschutzglas, das ein Maximum an Licht bei einem Minimum an Hitze durchlässt (Lichttransmission TL = 68 % bei einem g-Wert = 41 %) – kann die Belastung durch diffuse Strahlung deutlich reduziert werden.
Architekt: Winking Froh Architekten BDA, Hamburg
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