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Luftiger Rückbau

Ahrensfelder Terrassen in Berlin-Marzahn
Luftiger Rückbau

Dagmar Ruhnau/pp / red

Mahrzahn steht für unwirtliche Schlafstadt und Heimat, Entfremdung und Identifikation – je nach Perspektive. Nun wurde ein Viertel in Marzahn-Nord so beispielhaft saniert, dass ein regelrechter Run auf die Wohnungen einsetzte: Die Ahrensfelder Terrassen, so genannt nach den abwechslungsreichen Gebäudehöhen und großzügigen Dachterrassen.
Von 1 670 Wohnungen in 22 Gebäuden blieben 447, die Platten wurden Stück für Stück abgetragen, ein WDVS und neue Kunststofffenster sorgen für zeitgemäßen Wärmeschutz. Warme Fassadenfarben in Gelb, Orange und Hellrot markieren den Abschluss einer gelungenen Verwandlung.
Verträglich städtebaulich
Erst 1987 gebaut, verzeichneten die unsanierten Wohnungen in Marzahn-Nord 2001 einen Leerstand von 11%. Grund waren die neuen Baugebiete im Umland, die Sanierung zahlreicher anderer Plattenbaugebiete und sinkende Geburtenzahlen. Seit langem gewachsene Hausgemeinschaften zerbrachen, und das Gebiet drohte sozial und infrastrukturell zu entgleiten.
Der Berliner Senat favorisierte zunächst den Komplettabriss. Doch nach erheblichen Protesten von Mietern, Bezirksvertretern und der Wohnungsbaugenossenschaft Marzahn/DEGEWO Gruppe als Eigentümer entwickelten die Architekten von Stadt-Akzent ein verträglicheres Konzept mit Blick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung. Man kehrte zu bewährten städtebaulichen Maßstäben zurück.
In Varianten aufgeteilt
Die außergewöhnlich dicht stehenden, überlangen Ketten aus Elfgeschossern wurden durch Abriss von sechs Gebäuden aufgetrennt, die verbleibenden sechzehn Häuser auf drei bis sechs Etagen reduziert. Es entstand eine sehr luftige, durchgrünte Baustruktur.
Jedes Haus hat nun einen Aufzug und überwiegend ebenerdig zugängliche Kinderwagen- und Fahrrad-Abstellräume. Differenzierte Gestaltung der einzelnen Gebäude mit Dachterrassen-Einschnitten, zum Teil überhöhten Erschließungskernen, mehreren Balkontypen und Farben in verschiedenen warmen Tönen tragen zur Identifizierung der Bewohner mit ihrem Haus bei.
Fast alle Grundrisse wurden verändert, wozu sich laut Architekt Dr. Stephan Schüttauf der im Grunde flexible Wohnbau-Typ WBS 70 gut eignet. Im Angebot sind nun 2– bis 3½-Raum-Wohnungen in über 30 Grundrissvarianten.
Schritt für Schritt
Beim Rück- und Umbau zeigten sich die Vorteile der industriellen Bauweise. Die Verbindungsfugen und Ösen wurden freigelegt, so dass die Platten weitgehend zerstörungsfrei voneinander getrennt und mit dem Kran abgenommen werden konnten. Sie wurden zerkleinert und unter anderem im Straßenbau wieder verwendet.
Ebenfalls als Ganzes entfernt werden konnten die standardisierten Sanitärzellen. Die verbleibende Plattenkonstruktion mit ihrer unzureichenden Wärmedämmung erhielt eine Verkleidung mit einem WDVS. Bei den Platten mit Fensteröffnungen wurden die Blendrahmen ausgebaut.
Die relativ glatten Laibungen boten den neuen Kunststofffenstern guten Halt, die in den alten Formaten ein- bzw. zweiflügelig gefertigt wurden.
Sicher abgedichtet
Für die fachgerechte Abdichtung der Fensteranschlussfugen setzte der Fensterbauer Fehrbelliner Fensterwerk Komponenten aus dem „i3“-System der illbruck Bau-Technik ein. Er wählte für die dampfdiffusionsdichte Abdichtung der inneren Fensterfugen die illbruck Fensterfolie Innen. Sie eignet sich für den Einbau in Plattenbauten besonders aufgrund des glatten Untergrunds der exakten Fensterausschnitte.
Auch in den Ahrensfelder Terrassen musste der Fensterbauer weder beiputzen noch mit Gipskartonplatten unterfüttern. Die gewebeverstärkte, reißfeste Aluminiumfolie wurde mit ihrem Selbstklebestreifen am Blendrahmen der neuen Fenster befestigt und mit dem Butylstreifen an der Rohlaibung. Nach Abschluss der Arbeiten deckte sie der Fensterbauer mit Leisten ab.
Aufeinander abgestimmt
Das System „i3“ ist konsequent nach der RAL-Montagerichtlinie „innen dichter als außen“ aufgebaut und bietet für jede der drei Abdichtungsebenen passende, aufeinander abgestimmte Produkte. Damit werden die Anforderungen der EnEV einwandfrei erfüllt.
Eine 10-jährige Funktionsgarantie des Herstellers unterstreicht die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Systems. Als weitere Komponente daraus wurde für die mittlere Abdichtung der wärme- und schalldämmende illbruck Fensterschaum zwischen Blendrahmen und Rohlaibung eingebracht.
Die außen liegende Fuge zwischen Rahmen und WDVS wurde mit einem Dichtband illmod eco verschlossen, nachdem die Fassade gestrichen worden war. Das imprägnierte Schaumstoffband schützt die Fuge gegen eindringenden Schlagregen bis 600 Pa und ist zugleich dampfdiffusionsoffen. Außerdem entspricht es BG1 nach DIN 18542.
Der Fensterbauer setzte illmod eco aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit und seinen kleinen Verpackungseinheiten als Ausführungsvariante zu den Produkten des „i3“-Systems für die äußere Abdichtung ein. Um den optimalen Einsatz der Produkte sicher zu stellen, unterstützen illbruck-Techniker während der gesamten Ausführungszeit Planer und Verarbeiter von der Planung über Mustermontagen bis hin zu regelmäßigen Baustellenbesuchen.
Weitere Informationen
illbruck illmod eco bba 508 illbruck Fensterschaum aus „i3“ bba 509 illbruck Fensterfolie Innen aus „i3“ bba 510
Planung: Architekt Dr. Stephan Schüttauf, Stadt-Akzent Bau Projekt- Consulting GmbH, Berlin
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