Im Freiburger Stadtteil Weingarten-West entstand das erste Hochhaus Deutschlands, das im Zuge einer Sanierung auf Passivhausstandard gebracht wurde. Mitverantwortlich hierfür ist ein ausgeklügeltes Mehrkammer-System der Fensterprofile.
Das 16-geschossige Gebäude aus dem Jahre 1968 gilt nun als ökologisches Vorzeigeprojekt. So kommt es jetzt mit 80 % weniger Heizenergie aus und spart damit pro Jahr rund 60 Tonnen CO2. Um diese sehr gute Energiebilanz zu erzielen, bedurfte es neben neuer Heiztechnik und kontrollierter Belüftung vor allem einer sehr gut gedämmten Gebäudehülle.
Für Passivhaus geeignete Fenster
Nachdem bei der Sanierung von Beginn an Wert auf optimale Wärmedämmung gelegt wurde, suchten die Verantwortlichen nach Passivhaus-geeigneten Fenstern, die gleichzeitig hohe Anforderungen an Statik und Luftdichtheit erfüllen. Fündig wurden sie bei Kneer mit den Fenstern aus dem Profilsystem „Geneo“.
Mit 86 mm Bautiefe und einer ausgeklügelten Mehrkammer-Technologie erzielt das Fensterprofilsystem von Rehau die Voraussetzungen für maximale Energieeinsparungen. Da dieses Profilsystem in den meisten Fällen ohne Stahlarmierung auskommt, sind Wärmebrücken, die normalerweise durch integrierte Metallteile entstehen, kein Thema.
Die Profile erreichen so einen Uf-Wert von bis zu 0,86 W/m2K beziehungsweise einen UW-Wert von bis zu 0,64 W/m2K.
Insgesamt kamen 800 dieser Fenstereinheiten in Weiß und Anthrazitgrau zum Einsatz.
Preisgekröntes Konzept
Das durchdachte energetische Sanierungskonzept des Stadtteils Weingarten-West, zudem auch dieses Passivhochhaus gehört, wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung in der Kategorie „Silber“ ausgezeichnet.
Hierdurch erhielt das Projekt einen Förderzuschuss von 75 000 Euro. Darüber hinaus ist es Teil des Forschungsprojekts „Weingarten 2020“ und wird vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE begleitet.
Projektsteuerung: Freiburger Stadtbau GmbH (FSB)
Architekt: Roland Rombach, Kirchzarten
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