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EnEV weit unterschritten

Neubau eines Büro- und Werkstattgebäudes in Niederhummel/Oberbayern
EnEV weit unterschritten

Nach sieben Monaten Bauzeit entstand in Niederhummel ein anspruchsvolles Büro- und Werkstattgebäude. Der kompakte Bau aus Holz überzeugt durch ein modernes Erscheinungsbild und ein ausgefeiltes Energiekonzept. Um beispielsweise bei den großen Fensterflächen die Wärmeverluste gering zu halten, wurden Holz-Alufenster mit Dreifachverglasung und speziell entwickeltem Holzprofil eingebaut.

Dipl. Wirtsch.-Ing. Hans-Jürgen Aigner / jo

Der neue Firmensitz sollte die ökologisch ausgerichtete Firmenphilosophie der Nutzer als „gebautes Aushängeschild“ widerspiegeln. Das zweistöckige Gebäude befindet sich auf dem ehemaligen Gelände einer Baumschule, umgeben von landwirtschaftlichen Nutzflächen, am Ortsrand des natürlich gewachsenen Dorfes. Die strenge Nord-Süd-Ausrichtung der Längsfassaden orientiert sich dabei an energetischen Gesichtspunkten sowie an den Anforderungen interner Produktionsabläufe.
Von Süden her wird das Gebäude über zwei mit dunkelgrauen Faserzementplatten verkleidete Eingangstüren erschlossen. Sie sind flächenbündig in die Fassade eingelassen und 2 m breit. Über die rechte Tür gelangt man in den Werkstattbereich. Die Anordnung der Räume folgt hier dem vorgegebenen Produktionsablauf, wobei infolge der Gebäudetiefe von 14 m das Lager zentral in der nicht natürlich belichteten Gebäudemitte liegt.
Markanter Blickfang des Gebäudes ist ein Balkon an der Südfassade, der sich wie ein eingerahmtes Gemälde über die gesamte Gebäudebreite aus dem Baukörper herausschiebt. Dieser dient im Obergeschoss als Verschattung für die mit Aluminium-Holzfenstern vollflächig verglaste Südfassade sowie als konstruktiver Wetterschutz für die Eingänge im Erdgeschoss. Aus- und Durchblicke in die Umgebung waren ein wichtiges Entwurfskriterium für Architekt Werner. Auch die Nordfassade besitzt über die ganze Gebäudebreite ein durchlaufendes Fensterband aus Aluminium-Holz-Fenstern.
Holz als primärer Baustoff
Der nachwachsende Rohstoff Holz ist der primäre Baustoff, er findet sich im ganzen Gebäude wieder. Die Fassade ist mit einer liegenden Rhombus-Schalung aus unbehandeltem Lärchenholz verkleidet, die mit den Jahren als natürlicher Witterungsschutz vergrauen wird.
Für die tragenden Wände entschied sich der Architekt für eine Holztafelbauweise. Für die Decken wählte er eine Brettstapel-Konstruktion, die ohne Leimverbindungen auskommt. Eine Besonderheit in diesem Gebäude ist die Akustikprofilierung an der Deckenunterseite: Im enger Abstimmung zwischen Architekt und Holzbauer wurde das optimale Maßverhältnis zwischen Fuge und Brettanteil bzw. deren Anordnung zueinander gefunden. Damit die raumhohen Fensterelemente im Obergeschoss bündig an die Decke anschließen, ist die Brettstapeldecke über dem Fenstersturz ausgeklinkt und auf Stahlträgern aufgelagert. Dieser optische Effekt sollte auch bei den raumhohen Eingängen und der großformatigen Schiebetür im Erdgeschoss erreicht werden: Dazu wurden Überzüge in den Brüstungen des Obergeschosses eingezogen.
Reduzierung von Transmissionswärmeverlusten
Ursprung des ausgefeilten Energiekonzeptes war die Forderung der Bauherrschaft, dass das Objekt dem ERP-Energieeffizienzprogramm der Kfw-Bank entspricht.
Das bedeutete in der Praxis, dass die Bestimmungen der geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV) noch mal um 30 Prozent unterschritten werden mussten. Um bei den großflächig verglasten Fensterflächen die Transmissionswärmeverluste möglichst gering zu halten, wurden Aluminium-Holzfenster der Baureihe AHF 95 von Kneer-Südfenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung eingebaut.
Die Bauelemente erreichen einen U-Wert von Uw = 0,94 W/m²K (ausgeführt mit warmer Kante und Ug = 0,6 W/m²K). Durch ein speziell entwickeltes Holzprofil kann der Hersteller diese Werte ohne Fremdmaterialien, wie beispielsweise PU-Schaum, erzielen.
Zusätzlich besitzen die Fenster eine spezielle Dichtung, die durch ihre besondere Rückstellkraft für eine hohe und sehr lang anhaltende Dichtigkeit sorgt. Die ausgefeilte Konstruktion mit drei Dichtungsebenen bietet zusätzlich einen guten Schallschutz. Ebenfalls durch Spezial-Dichtungen ist die Isolierung im Glasrandbereich optimiert.
Ein optisches Highlight sind die komplett verdeckt liegenden Beschläge im Innenraum: Ein Entwicklungsschritt, der erreicht wurde durch eine neue Beschlagtechnik, die ein höheres Flügelgewicht tragen kann. Generell sind Fenster aus der Materialkombination Aluminium und Holz äußerst wartungsarm, witterungsbeständig und langlebig.
Architekt: Martin Werner, mw.architektur, München Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Polster, Dingolfing
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