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Dezent und effektiv

Neubau eines Hotels in Bremen
Dezent und effektiv

Auf ehemaligem Hafengebiet entsteht ein neuer Standort mit lebendiger Mischung aus Industrie, Büro und Wohnen: die Überseestadt. Den Eingang bildet das Weser Quartier, wo das Steigenberger Hotel Bremen errichtet wurde. Für die Beheizung u. a. des Restaurants und der Tagungsbereiche mit großzügigen Fenstern kamen Unterflurkonvektoren zum Einsatz.

Dipl.-Ing. Dieter Feldmeier | jb

Nach der Schließung des vormaligen Bremer Stückguthafens und der Verfüllung des Hafenbeckens in den 1990er Jahren, begann im Rahmen eines städtebaulichen Entwicklungsprojektes die Planung zur Umnutzung des Überseehafens. Ein neuer, dynamischer Stadtteil von Bremen ist am Entstehen: Das Konzept sieht für das Areal an der Weser eine Verflechtung von Dienstleistung, Gewerbe und Wohnraum in verschiedenen Quartieren vor, wobei einige produzierende Industrieanlagen wie z. B. eine Getreidemühle oder Cornflakesfabrik bestehen bleiben.
Realisiert wurde bereits das Projekt Weser Quartier, das westlich an die Altstadt grenzt und den Eingang zur Überseestadt markiert – durch den aufragenden Weser Tower (Architekt: Helmut Jahn) sowie das nach zweijähriger Bauzeit 2013 eröffnete Steigenberger Hotel. Durch ansässige Unternehmen und damit einhergehende Geschäftsreisende entstand nicht nur Bedarf an einem gehobenen Hotel, sondern ebenso an Räumlichkeiten für Tagungen und Veranstaltungen. Aber auch für Unterhaltung ist durch ein Varietétheater gesorgt.
Raumhohe Fenster struktuieren die Fassade
Den architektonischen Entwurf für das Steigenberger Hotel Bremen, direkt am Weserufer gelegen, lieferten Eike Becker Architekten, Berlin. Auf rechteckigem Grundriss erhebt sich ein klar gegliederter, kubischer Baukörper mit sieben Geschossen. An den Schmalseiten ist das untere Geschoss leicht zurückgesetzt, an den Längsseiten mit großflächigen Glasscheiben versehen, wodurch das Gebäude einen schwebenden, leichten Eindruck evoziert. An der Fassade ist die Struktur der Konstruktion durch die Aluminiumverkleidung des Tragwerks von Decken und Stützen ablesbar. Raumhohe Glasfenster und zweierlei Arten Paneele strukturieren vertikal: nichtfarbig transparente und farbig nichttransparente beleben die ansonsten strenge Fassade mit großzügiger Fensterfläche. Das angrenzende Varietétheater ist durch eine gläserne Passage mit dem Hotel verbunden.
Auf 8 065 m² Bruttogeschossfläche befinden sich in dem Vier-Sterne-Superior-Hotel u. a. 137 Hotelzimmer und Suiten, Restaurant, Bar und ein 450 m² großer Konferenzbereich mit sechs Tagungsräumen für bis zu 160 Personen, gestaltet vom Innenarchitekturbüro Joi-Design, Hamburg.
Optisch und klimatechnisch gelungene Lösung
Speziell die Klimatisierung von Hotelbauten stellt Planer vor eine anspruchsvolle Aufgabe. So sind für die thermische Behaglichkeit im Restaurantbereich andere Anforderungen zu erfüllen als bei der Klimatisierung von Arbeitsbereichen wie Konferenz- oder Verwaltungsräumen. Für diese großflächigen Bereiche galt es daher, eine Beheizung zu finden, die sowohl für einen der Nutzung angepasten Wärmekomfort sorgt als auch energieeffizient ist und sich zudem in die Architektur mit bodentiefen Fenstern einfügt. Eine gleichermaßen klimatechnische und archiktonische Lösung für Foyer, Lobby, Restaurant, Bar, Direktion, Verwaltung und Konferenzbereich sowie die Veranstaltungsräumlichkeiten wurde mit Unterflurkonvektoren gefunden.
Zum Einsatz kamen insgesamt 90 Ascotherm eco Typ KRN 91 mit natürlicher Konvektion von Arbonia. Diese wurden vor den für das Gebäude charakterischen bodentiefen Fenstern im Systenboden installiert. Die eben in den Boden eingelassenen Konvektoren erlauben so uneingeschränkten Lichteinfall in die Räume, aber auch eine ungehinderte Sicht nach draußen sowie eine flexible Raumgestaltung ohne raumgreifende Heizkörper. Die schallentkoppelt gelagerten Abdeckroste, ausgeführt als Linearrost in Alumium natur eloxiert und passend zu den Alumiumfenstern, können betreten werden. Zugleich verfügen sie durch einen hohen, freie Querschnitt für ungehinderten Luftaustritt.
Schnelle Montage, energieeffizienter Wärmekomfort
Basierend auf dem Prinzip der natürlichen Konvektion fallen Kaltluft von der Fensterfläche und abgekühlte Raumluft in die Bodenwanne des Unterflurkonvektors, wo am Wärmeregister die Lufterwärmung erfolgt. Der Auftrieb der warmen Luft funktioniert ohne zusätzliches Gebläse, wobei die relativ geringen Strömungsgeschwindigkeiten für ein als angenehm geltendes Raumklima sorgen. Eine gezielte Kaltluftabschirmung erfolgt durch den Einbau vor Fensterflächen.
Die Ascotherm eco sind für eine schnelle Montage präpariert. Die einbaufertigen, trittschallhemmenden Bodenwannen werden in Estrichhöhe geliefert; durch vormontierte, außenliegende Höhenjustierungen können bauseitige Unebenheiten ausgeglichen werden. Auch die Anbindung an den Heizkreislauf stellt durch selbstzentrierende 3/4“ Eurokonus-Anschlüsse eine rasche, praxisgerechte Montagelösung dar.
Die Bodenwanne aus galvanisch verzinktem Stahlblech ist farbig beschichtet und dauerhaft vor Korrosion geschützt. Wärmeregister aus einer Materialkombination von Kupferrohren und Alumiumlamellen sorgen für gute Wärmeeigenschaften und einen energieefizienten Betrieb der Beheizung für die großflächigen Hotelbereiche. Auch die werksseitig voreingestellten Ventile ermöglichen eine Einsparung von bis zu sechs Prozent an thermischer Energie und bis zu 20 % an Pumpenstrom bei maximal 10 bar Betriebsdruck.
Architekten: Eike Becker Architekten, Berlin
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