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Neubau des Bürokomplexes „Silizium“ in Düsseldorf von HPP Architekten

Neubau des Bürokomplexes „Silizium“ in Düsseldorf von HPP Architekten
Dynamische Eleganz

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Der imposante Düsseldorfer Bürokomplex „Silizium“ von HPP Architekten wurde als Mietobjekt erbaut. Seine besondere Architektur und die hohe Funktionalität überzeugten den chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei, der das Gebäude noch vor der Fertigstellung komplett anmietete. Mit seiner klaren Formensprache verkörpert das „Silizium“ das Corporate Design des Unternehmens und prägt zudem als signifikanter Solitär den Ortseingang des Stadtteils Oberkassel.

Dipl.-Ing. Claudia Närdemann

Silizium ist das zweithäufigste Element auf der Erde und findet sich vor allem im Gestein. Das Bauen mit siliziumhaltigen Verbindungen spielt seit Urzeiten eine große Rolle. Aber auch in der modernen Technik wird der vielseitige Halbleiter eingesetzt und ist unter anderem Bestandteil von Solarzellen und Computerchips. Bei dem neuen Bürokomplex in der Hansaallee im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel ist der Name Programm: Das „Silizium“ verbindet Elementarität mit einer facettenreichen, modernen Formensprache. Mit seinen klar strukturierten, aluminiumverkleideten Fassaden und den abgerundeten Ecken präsentiert sich das Gebäude schlicht und edel wie ein polierter Kieselstein. Wer hier arbeitet, soll sich ganz in seinem „Element“ fühlen.
Neue Europazentrale
Charakteristisch für das „Silizium“ ist die weiße Aluminiumverkleidung, die in Verbindung mit der dynamischen Gebäudekontur die Assoziation mit einem glatt geschliffenen Stein erweckt. Der ursprüngliche Entwurf des Büros HPP Architekten wurde von den Düsseldorfer AJF Architekten überarbeitet, erweitert und nach den Anforderungen des Nutzers umgesetzt. Sie ließen einen Bürokomplex entstehen, der mit seiner Architektur im wahrsten Sinne des Wortes glänzt und einen besonderen Akzent im Stadtbild von Oberkassel setzt. Im städtebaulichen Kontext zeigt sich das „Silizium“ als markanter unverwechselbarer Stadtbaustein.
Rund 25 Millionen Euro reine Baukosten investierte der Bauherr, die Düsseldorfer Projektentwicklungsgesellschaft bema-Gruppe. In Kooperation mit der ABG-Gruppe gelang es der bema, das Gebäude noch vor der Fertigstellung komplett zu vermieten. Der chinesische Telekommunikationsausrüster Huawei richtete in dem repräsentativen Gebäude seine neue Deutschland- und Europazentrale ein, in der mittlerweile rund 980 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Runde Ecken
Der Bürokomplex von HPP Architekten besteht aus drei eigenständigen Baukörpern mit vier bzw. fünf Geschossen, die durch zwei dreigeschossige Zwischenbauten miteinander verbunden werden. Von außen wirkt das Bauwerk jedoch als Ganzes, was mit Hilfe der klaren Fassadengestaltung und den durchgehenden Elementen erreicht wird. Das Staffelgeschoss auf dem Gebäudeteil entlang der Hansaallee sorgt für eine optische Aufweitung des Straßenraums und bringt zusätzliche Dynamik in die Fassade.
Ein Highlight mit besonderer Innen- und Außenwirkung: Nahezu alle äußeren Gebäudeecken sind abgerundet und als Ganzglasecken in verschiedenen Winkeln mit gebogenen raumhohen Scheiben ausgeführt.
Herausforderung Fassade
Die Baukörper sind als Stahlbetonskelettkonstruktion ausgeführt. Großzügig dimensionierte Fenster im Erdgeschoss schaffen Transparenz und Leichtigkeit. Durch die so erzielte Sockelwirkung wird die Höhe des Bürokomplexes visuell verringert. In den Obergeschossen rhythmisieren schlanke, ebenso geschosshohe Fenster die Fassaden. Mit der baulichen Umsetzung wurde der Fassadenspezialist „Feldhaus Fenster + Fassaden“ beauftragt. Weiß pulverbeschichtete Aluminiumtafeln, von Feldhaus werkseitig vorgefertigt, umhüllen das Gebäude und verleihen ihm einen edlen Glanz.
Eine besondere Herausforderung waren die abgerundeten Ecken mit der Verglasung. Das Unternehmen verwendete hierfür passgenaue Sonderanfertigungen, bestehend aus Profilen des Fenstersystems „AWS 75.SI“ von Schüco sowie Glas von Saint-Gobain Glass. In den Lochfassaden kam das Schüco-Fenster „AWS 75 BS.HI“ zum Einsatz, das bei 75 mm Bautiefe über eine sehr gute Wärmedämmung verfügt. Die bodentiefen Fenster sorgen für optimalen Lichteinfall und schaffen eine besondere Raumwirkung. Sie öffnen den Innenraum nach außen und verleihen ihm eine gewisse Leichtigkeit.
Mit der hochwärmegedämmten Außentür Schüco „ADS 75.SI“ wurde die Fassade komplettiert. Die leicht bedienbaren Türen, deren Bänder und Griffe gegen Korrosion versiegelt sind, sind nahezu wartungsfrei.
Nach Süden, Westen und Osten wurden außenseitige Sonnenschutzbehänge von Warema angebracht, die sich optisch in die Fassade einfügen. Die Architekten wählten hierfür den Raffstore „E 80 AF A6“ mit Motorantrieb und den „C 80 AF A6“ mit Kurbelantrieb. Beide Raffstores bestehen aus 80 mm breiten Lamellen, die nur 0,45 mm stark sind, aber äußerst windstabil. Das obere Drittel eines jeden Behangs ist mit komfortablen Licht- lenklamellen ausgestattet, die auch bei ausgefahrenem Sonnenschutz die Büros mit Tageslicht versorgen und gleichzeitig vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.
Kommunikatives Innenleben
Unabhängig von der aktuellen Nutzung sollte auch eine flexible und kleinteilige Nutzung durch mehrere Mieter zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit möglich sein. Mit ihrem variablen Grundrisskonzept erfüllen die AJF Architekten diese Anforderungen.
Das Erdgeschoss dient in erster Linie der Kommunikation sowie der Informationsübermittlung. Hier finden sich großzügige Räume für Seminare, Vorträge und Konferenzen sowie die Kantine mit 400 Plätzen und angeschlossener Küche. In den Obergeschossen sind überwiegend Büros, kleinere Konferenz- und Besprechungsräume sowie Teeküchen angeordnet. Hier wurde eine Atmosphäre geschaffen, die kommunikatives Miteinander fördert und trotzdem Raum für individuelles Arbeiten lässt. Mit den geschosshohen Fenstern der Lochfassaden wird die Außenwand optisch aufgelöst, der Innenraum scheint nach außen zu fließen. Es entstehen lichtdurchflutete Zimmer mit scheinbar schwebenden Decken.
Als Erholungszonen bieten zwei Innenhöfe verschiedener Größen sowie die großzügigen Dachterrassen mit weiten Ausblicken attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Innenhöfe versorgen außerdem die angrenzenden Räume mit Tageslicht.
Green Building
Nachhaltigkeit spielte bei dem Bau des „Siliziums“ eine wichtige Rolle. Das Gebäude wurde nach Green Building Prinzipien konzipiert. Dabei setzten die AJF Architekten die ökologischen, ökonomischen sowie sozialen Kriterien des Nachhaltigen Bauens um: Das Gebäude erhielt das Bronze-Zertifikat der DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.
Trotz der geforderten Dimensionierung und den hohen funktionalen Ansprüchen entstand ein variabler Bürokomplex, dessen Architektur von Leichtigkeit und Dynamik geprägt ist. Integriert in die vorhandene Gebäudestruktur hebt sich das „Silizium“ als Solitär dennoch selbstbewusst vom Bestand ab.
Architekt Dipl.-Ing. Sven Blau: „Unser Ziel war es, unter den Prämissen des Nachhaltigen Bauens und einer hohen Funktionalität eine identitätsstiftende neue Adresse im heterogenen Umfeld von Oberkassel zu schaffen.“
Architekten: Entwurfsüberarbeitung, Genehmigungsplanung und Umsetzung, LP 3 – 9: AJF Architekten, Düsseldorf
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