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Titanzink-Scharen für unngebrochene Fläche

Umbau einer Villa in Melbourne
Titanzink-Scharen für unngebrochene Fläche

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Nach dem umfassenden Umbau der viktorianischen Villa im australischen Melbourne gibt die Frontansicht keinen Hinweis mehr auf die Struktur des Gebäudes. Hinter der Fassade findet sich ein komplett neu errichteter Baukörper. Dessen markantestes Kennzeichen ist eine Bekleidung mit fassadenhohen, konischen Titanzink-Scharen.

Die Villa aus dem Jahre 1880 war weitgehend zerfallen. Architekt Nicholas Murray, der sie für sich und seine Familie erwarb, suchte nach einer Möglichkeit, den Charme der alten Villa zu bewahren, anstatt sie abzureißen. Die Lösung fand er in einer umfassenden Restaurierung der Gebäudefront und der direkt angrenzenden Bereiche, verbunden mit einem kompletten Neubau der übrigen Gebäudeteile. So fügt sich die Villa mit ihrer neuen Front nun zur Straße hin wieder in das gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Wohnviertel ein.

Um das Haus auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen, stellte der Melbourner Architekt dem alten Teil einen komplett neuen Hausbereich zur Seite. Dieser zeichnet sich zum Garten hin durch große Glasflächen und einen kubischen Aufbau mit einer Titanzinkfassade aus. Um die Villa auf die entsprechenden statischen Anforderungen vorzubereiten, ließ Murray sie weiträumig untermauern, so entstand ein Kellergeschoss mit Platz für eine große Tiefgarage.
Betritt man den neuen Bereich, fällt der Blick auf eine zeitgemäße Architektur, geprägt durch einen fließenden Übergang vom Innenraum zu den Gartenflächen. An der Schnittstelle, im Kern des Gebäudes, siedelte Murray einen 12 m² großen Teich an, um die alten und neuen Bereiche zu separieren und gleichzeitig den Bruch zwischen diesen zu glätten. Vom Wohnzimmer aus blickt man auf diese Mikrolandschaft durch ein langes Fenster, das vom Boden ausgehend nur ca. 1 m Höhe misst. Durch diese tief liegende Öffnung sind Wasser und Pflanzen sichtbar, während die Wände des Innenhofs vor dem Blick verborgen werden.
Dunkler Anthrazitton
Für die Fassade griff Murray auf ein Material zurück, das er schon bei einigen seiner Objekte verwendet hat: Titanzink von VMZinc. Dabei entschied er sich ganz bewusst, die Fassade mit einem hohen Anteil an Titanzinkflächen auszustatten. Im Zusammentreffen mit den Materialien Stein, Faserzement und Glas erweist sich die Metalloberfläche als die bestimmende Komponente der Rückseite. Dabei hat sich der Architekt für die Oberflächenqualität Anthra-Zinc entschieden. Der dunkle Anthrazitton bildet einen starken Kontrast zum hellen Mauerwerk der alten Gebäudeteile.
Die großen Titanzinkflächen weisen eine Besonderheit auf: Die einzelnen Titanzink-Scharen verfügen an den beiden Längsseiten jeweils über einen vertikal und einen diagonal geführten Winkelstehfalz. So bilden sich konische Elemente, die sich über die gesamte Fassadenhöhe erstrecken. Die durchgehenden Falze verleihen dem Gebäude einen Rhythmus, aus abwechselnd nach oben und nach unten zusammenlaufenden Linien. Laut Murray entstehen dadurch im Laufe des Tages sehr interessante Schattenwürfe an der Fassade.
Ohne sichtbare Attikaabdeckung
Eine Besonderheit ergibt sich auch daraus, dass die Titanzink-Scharen oben und unten bis an den Rand der Metallfassade geführt wurden. Am Dach gehen die Bleche ansatzlos in die Attika über. Anfallendes Regenwasser wird auf der Innenseite des Flachdachs abgeleitet, so dass die Fassade tatsächlich eine ungebrochene Fläche ohne sichtbare Attikaabdeckung bildet.
Das für die Villa eingesetzte Anthra-Zinc ist eine vorbewitterte Titanzink-Oberfläche. Durch die Vorbewitterung bewahren die einzelnen Fassadenseiten auch im Zuge einer langjährigen ungleichmäßigen Bewitterung aus verschiedenen Himmelsrichtungen ein gleichmäßiges Aussehen.
Guido Wollenberg | jo
Architekt:
nma nicholas murray architects, Melbourne htthttp://nma.net.au
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