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Prismatisches Schalentragwerk

Neubau eines Einkaufszentrums in Frankfurt
Prismatisches Schalentragwerk

Seit Ende des 19. Jahrhunderts gilt die Frankfurter „Zeil“ als eine der bekanntesten und umsatzstärksten Einkaufsstraßen in Deutschland. Als städtebaulichen Eingang in das Palais-Quartier plante der italienische Architekt Massimiliano Fuksas das im Februar 2009 eröffnete Einkaufszentrum MyZeil mit aufsehenerregender Glasfassade.

Bis 2010 entstehen auf dem 1,7 Hektar großen Gelände neben MyZeil ein 135 m hoher Büroturm, das fast 100 m hohe Jumeirah Hotel sowie die Rekonstruktion des Palais Thurn und Taxis. Als neues Kaufhaus der Frankfurter Innenstadt beinhaltet MyZeil mit 47 000 m² Verkaufsfläche, auf sechs Stockwerke verteilt, fast 100 Geschäfte. Als charakteristisches Erkennungszeichen umhüllte Massimiliano Fuksas seinen Entwurf mit einem prismatisch unterteilten gläsernen Schalentragwerk. Eine bis zur Fassade gezogene Öffnung im Dach durchdringt das Gebäude und ermöglicht dadurch natürlichen Lichteinfall auf allen Stockwerken. Fast 15 000 m² Glas bilden die Oberfläche der Freiform und ermöglichen gleichzeitig deren thermische Trennung.

Präzise reagiert
Über 3 500 Einzelscheiben in dreieckiger Passform wurden für das gläserne Dachtragwerk benötigt. Jede einzelne Scheibe hat einen individuellen Zuschnitt und kann somit nur an der dafür vorgesehenen Stelle verwendet werden. Durch fließende Fassadenübergänge vom Außen- zum Innenbereich kamen über zehn unterschiedliche Glastypen in verschiedenen Aufbauvarianten zum Einsatz. Nur so konnte auf die jeweils vorherrschende klimatische Situation präzise reagiert werden.
Neben der statischen, energetischen und lichttechnischen Entwicklung übernahm die Innoverre GmbH & Co. KG auch die Produktions- und Montagelogistik der Glasscheiben. Zugeschnitten, vorgespannt und laminiert wurden die Einzelscheiben von der Hero-Glas GmbH. Okalux fügte die Einzelscheiben letztendlich zum Verbund zusammen. So kamen 10 mm starke Einscheibensicherheitsgläser (ESG) als Außenscheiben zu Einsatz. Zwei jeweils 8 mm starke teilvorgespannte Gläser (TVG), die über eine Zwischenfolie verklebt wurden, bilden die Verbundscheibensicherheitsgläser (VSG), welches als Innenscheiben der Glaseindeckung Verwendung fanden.
Die mehr als 10 000 Einzelstäbe umfassende Stahlkonstruktion wurde weitgehend vorgefertigt. Eine besondere Herausforderung stellte die Montage der Einzelscheiben dar. Aufgrund ihrer individuellen Abmessungen mussten die 3 500 Einzelscheiben in der richtigen Montagefolge bereitgestellt werden. An den unzugänglichsten Stellen wurden sie von Bergsteigern montiert.
Architekturbüro: Massimiliano Fuksas, Rom Tragwerkplanung: Knippers Helbig Ingenieure, Stuttgart
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