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Neue Kontur

Umbau Geschäftshaus in Hamburg
Neue Kontur

Das Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Gerhof-/Poststraße wurde 1976 von den Hamburger Architekten Schramm Pempelfort v. Bassewitz Hupertz errichtet. Es befindet sich im innerstädtischen Einkaufsviertel Hamburgs. Die Gerhofstraße ist Fußgängerzone und verbindet die Poststraße mit dem Gänsemarkt, während die Poststraße direkt auf den Hamburger Rathausmarkt führt.

Situation
Das Gebäude war ursprünglich Teil der in Hamburg als „Gerhofpassage“ bekannten Fußgängerpassage, die auf zwei Etagen durch mehrere Baublöcke hindurch führte. 1986 erfolgte ein Um- und Rückbau der Passage, die von da an nur noch im EG mit kleinteiligen Läden durch das Haus geführt wurde.
Im 1. OG entstanden zwei größere Verkaufsflächen für Bekleidung. In Teilen des 1. UG waren ebenfalls Verkaufsflächen vorhanden.
Im Zuge einer dritten Umstrukturierungsmaßnahme wurde das Architekturbüro Winking Böckler Froh beauftragt, die Passagenfläche für drei große Mieteinheiten und einen kleinen Imbiss neu zu planen.
Die Bürogeschosse blieben dabei unberührt und werden auch weiterhin als Büroflächen genutzt. Im Dachgeschoss befinden sich Wohnungen.
Fassade
Die Originalfassade aus den 70er Jahren besteht aus stark profilierten Aluminiumpaneelen mit bronzegrau eloxierter Oberfläche. Für die neuen Verkaufsflächen sollte die bisher als Arkade genutzte Erdgeschosszone und die Fassade des 1. OG erneuert werden. Die Fassadenelemente der weiteren Obergeschosse wurden nicht verändert.
Die neue Fassadengliederung reagiert auf die auch heute schon vorhandene Dreiteilung des Gebäudes. Durch die horizontale Betonung mit einem leicht vorspringenden gläsernen Erker im als Mezzanin ausgeformten 1. OG wird die Zweigeschossigkeit der Ladennutzung auch nach außen deutlich ablesbar.
Der Erker dient gleichzeitig als Wetterschutz und nimmt die Beleuchtung der darunter liegenden Hauseingänge und Markisen auf.
Gebogene Maximalformate
In seinen Glasbrüstungen aus rückseitig emaillierten schwarzem Glas (RAL 9005) wurden helle Werbeschriftzüge der einzelnen Läden integriert. Auf Grund der besonderen Kontur des bestehenden Gebäudes sind sowohl Schaufenster- als auch Brüstungsscheiben teilweise gebogen, in Radien von 1,50 m bis 60 m, ausgeführt worden.
Die Ausführung maximaler Formate war für die Fassadenfirma, die die Edelstahlunterkonstruktion erstellt hat, und auch für den Glashersteller eine große Herausforderung. Die rückseitig emaillierten Brüstungsscheiben aus VSG bestehen aus 2 mm x 8 mm ESG und sind in gebogener Ausführung und den Größen von 2,72 m x 1,60 m in Europa nur von der Firma SUN-Glass in Italien lieferbar. Die Schaufensterscheiben (EG und 1. OG) in den Größen 2,72 m x 3,05 m sind VSG aus 2 mm x 12 mm Floatglas und wurden ebenfalls teilweise in gebogener Ausführung hergestellt.
Die Scheiben sind nur oben und unten gelagert und folgen dem leicht ansteigenden Gehwegniveau. Die profillosen Vertikalfugen sind mit transparentem Silikon verfugt.
Die gesamte Unterkonstruktion ist in Edelstahl gefertigt worden. Die tragenden V2A Hohlprofile wurden in den entsprechenden Radien der Verglasung gebogen und über Edelstahlprofile an den Stahlbetondecken befestigt.
Im Hohlraum des vorspringenden Glasbandes über dem Erdgeschoss wurde die senkrecht abfahrende Gelenkarm-Markise untergebracht, deren unterer Abschluss verdeckt einfahrbar ist.
Gläserne Zugänge
Der Eckzugang zum Hauptmieter ESPRIT ist tagsüber durch eine Ganzglas-Hänge-Schiebe-Wand großflächig zu öffnen. Die Schiebeelemente werden im Eingangsportal versteckt.
Außerhalb der Geschäftszeiten schließt sich das Gebäude auf der Linie der darüber liegenden Geschosse wieder. Die übrigen Läden haben als Zugänge zweiflüglige Ganzglas-Drehtüren. Der Zugang zum Haupttreppenhaus ist mit einer Ganzglas-Automatiktür ausgestattet.
Im 1. OG werden die Bereiche hinter den Scheiben als Schaufenster genutzt. Dort wo die Kunden an die Fassade herantreten können, wurde ein ebenfalls der Kontur des Gebäudes folgendes Edelstahlgeländer eingebaut.
Die Verglasung im EG folgt leicht zurückgestaffelt dem Verlauf des Erkers. Die Teilung der Fensterformate über zwei Fassadenachsen ist bewusst großzügig gewählt.
Die geschwungene, der Grundstückskontur folgende Fassadenausformung verleiht dem Haus durch die Verwendung profilloser gerundeter Verglasung eine noble Dynamik, die sich an Bildern klassisch moderner Geschäfts- und Kaufhausfassaden der Zwanziger und Dreißiger Jahre orientiert.
Weitere Informationen
Glasfassade bba 505 Fassadenunterkonstruktion bba 506 Ganzglas-Hängeschiebewand bba 507
Architekt: Winking · Böckler · Froh, Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin Projektsteuerung: IKR Ingenieurbüro für Bauwesen, Berlin
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