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Lichtdurchlässig dämmend

Neubau eines Fertigungswerks in Wilsdruff
Lichtdurchlässig dämmend

Doppelschaliges U-Profilglas ermöglicht die architektonisch wirksame und kostengünstige Verglasung von Fassaden. Mit einer transluzenten Wärmedämmung im Profilglas passt sich die Fassade zudem den energetischen Anforderungen auf wirtschaftliche Weise an. So geschehen beim neuen Fertigungswerk des Automobilzulieferers J. Eberspächer.

Heike Blödorn, Karlsruhe

Im sächsischen Wilsdruff werden zukünftig ca. 350 Mitarbeiter mit modernster Fertigungstechnologie Abgasanlagen nach künftiger Euro 6-Norm für Nutzfahrzeuge herstellen und von Wilsdruff aus LKW-Hersteller europaweit beliefern.
Das Berliner Architekturbüro DIA179 übersetzte die Anforderungen an Logistik und Produktion des Automobilzulieferers in einen architektonisch anspruchsvollen Entwurf. Ziel war es, neben der Umsetzung der Fertigungsabläufe in eine funktionierende Produktionsstätte, für die Mitarbeiter Arbeitsplätze zu schaffen, an denen sie sich wohlfühlen und die das moderne Unternehmen widerspiegelt.
Die von DIA179 in zwei konzentrischen Kreisen mit einem Innenhof geplante Fertigungsstätte liegt idyllisch oberhalb des Elbtales und erinnert optisch an ein UFO. Im Mittelpunkt des Erdgeschosses werden die Grundprodukte für die Filter produziert. In den vier angrenzenden – wie Flügel in die Landschaft ragenden und frei über 42,50 m spannenden Produktionshallen fertigt Eberspächer auftragsbezogen Abgasanlagen für die jeweiligen LKW-Hersteller.
Kurze Wege, schnell erreichbar
Jede Produktionshalle hat einen eigenen Warenausgang und schließt an den mittleren dreigeschossigen Gebäudekomplex an. Dieser beinhaltet oberhalb der Produktionsebene produktionsnahe Büros mit direktem Sichtkontakt in die Hallen sowie Besprechungs-, Umkleide- und Sozialbereiche. Auch Schulungs- und Konferenzräume sowie eine große, um den innenliegenden Lichthof gelegene Cafeteria sind hier angeordnet. Von hier gelangen die Mitarbeiter direkt über je eine zentrale Treppe und einen Aufzug in die einzelnen Hallen. Kurze Wege zeichnen das Bauwerk aus. So benötigen die Mitarbeiter sowohl von den Parkplätzen auf dem Firmengelände als auch von der Bushaltestelle nur wenige Minuten bis hin zum Arbeitsplatz.
Für den Einsatz von Profilglasfassaden bei einem Industriebauprojekt sprechen laut Planungsbüro DIA179 sowohl architektonische und als auch preisliche Gründe, denn dieses ist eine ästhetische sowie wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Fassaden.
Die verglasten Flächen in den Innenrundungen im Lichthof wie auch die der Treppenhäuser und Fluchtstege bringen Licht in die Räumlichkeiten. Das Problem bei großen Glasflächen ist allerdings der sommerliche und winterliche Wärmeschutz. Dabei sollte auf eine technisch aufwändige Verschattungsanlage verzichtet werden. Um daher den Wärmeschutz realisieren und gleichzeitig der Energieeinsparverordnung zu entsprechen, entschied man sich für den Einsatz der transparenten Wärmedämmung TIMax GL-PlusF der Wacotech GmbH & Co. KG.
Im Gegensatz zu Glasfassaden in Pfosten/Riegel-Konstruktion können mit einer transluzenten Wärmedämmung im Profilglas Fensterräume ohne Rastermaß in beliebigen Längen endlos und in einer Höhe bis max. 6 m ausgefüllt werden. Das lichtstreuende Glasgespinst TIMax GL-PlusF weist gegenüber der Standardvariante TIMax GL eine höhere Dichte aus, hat einen Wärmedurchgangskoeffizient von Ug = 1,2 W/(m2K) und wird stärker als die Standardvariante komprimiert. Daraus resultieren ein optimierter Wärmeschutz und ein verbesserter Sonnenschutz.
Die Wärmedämmung, die die bauphysikalischen Werte der Glasfassade deutlich verbessert, wird in doppelschaligem Profilglas eingesetzt und füllt den Glaszwischenraum vollständig aus. Sie ist temperaturstabil bis 100°C und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Das UV- und formstabile, aber flexible Glasgespinst streut das einfallende Licht und leuchtet den Raum nahezu schlagschattenfrei aus. Direkte Sonneneinstrahlung und eine damit einhergehende Blendwirkung werden verhindert.
Das Material TIMax GL-PlusF besteht aus sehr dünnen, gesponnenen Glasfasern, die mit einem lichtstabilen Binder versehen und zu einem leichten und lichtdurchlässigen Glasgespinst verwoben sind.
Durch die eingeschlossene, stehende Luft wird eine optimale Wärmedämmung erreicht und gleichzeitig bei guter Lichtdurchlässigkeit eine starke Lichtstreuung erzielt. Darüber hinaus führt das Material zu einem angeneh-men Raumklima durch eine schlag-
schattenfreie Verteilung des einfallenden Lichtes, ist ein guter Sonnen- und Blendschutz und bietet damit Schutz vor sommerlicher Überhitzung. Ein überaus wichtiger Aspekt. So kann mit transparenter Wärmedämmung im Profilglas eine Verbesserung des
g-Wertes auf 0,25 erreicht werden.
Generalplaner: DIA 179 german industry architecture GmbH, Berlin
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