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Lichtdurchlässig

Neubau eines Logistikzentrums in Detmold
Lichtdurchlässig

Doppelschaliges U-Profilglas ist ideal, um kostengünstig und zugleich architektonisch wirksam Fassaden und Lichtöffnungen sprossenlos zu verglasen. Durch eine transluzente Wärmedämmung im Profilglas passt sich die Fassade energetischen Anforderungen auf wirtschaftliche Weise an. So geschehen beim Neubau eines Logistikzentrums in Detmold.

Mit dem Logistikzentrum schafft die Wortmann Schuh-Holding KG, eines der größten Schuhproduktions- und Vertriebsunternehmen Europas, neue Lagerkapazitäten, um bereits vorhandene Außenlager zusammenzuführen und einen effizienten Warenumschlag zu gewährleisten. Bekannte Marken wie Tamaris, Marco Tozzi, s.Oliver, Jana und Caprice aber auch Gürtel und Taschen gehören zum Spektrum des lippischen Unternehmens. Das 25 m hohe vollautomatische Hochregallager mit bis zu 28 000 Palettenstellplätzen erhöht die Lagerkapazität von 1,4 Millionen auf 4,1 Millionen Schuhe und ermöglicht einen Warenumschlag von bis zu 500 000 Paar pro Tag.

Den Anspruch des Bauherren, ein ästhetisches Gebäude zu entwickeln anstatt einer nur funktionalen Hallenkonstruktion, hat das Planungsbüro Pape Architekten aus Herford gekonnt umgesetzt und mit diesem Objekt einen architektonischen Blickfang entworfen – nicht zuletzt durch verglaste Außenwände. Drei klar voneinander abgegrenzte Baukörper sollen die Funktionen abbilden: Das Hochregallager, das zweigeschossige Warenumschlaggebäude mit 40 LKW-Toren (Hörmann) und ein vorgelagertes dreigeschossiges Verwaltungsgebäude. Die transluzente Fassade fungiert dabei als verbindendes Element zwischen den drei Baukörpern.
Umweltgerechtes Konzept
Bei dem Entwurf galt es jedoch nicht nur, den ästhetischen Anspruch der Wortmann-Gruppe umzusetzen, sondern auch Nachhaltigkeit und Umweltaspekte zu berücksichtigen. Dabei kommt neben der thermischen Bauteilaktivierung und dem Lüftungskonzept der Profilglasfassade eine tragende Rolle zu.
So sorgt eine über Grundwasser gespeiste Betonkernaktivierung in der Zwischendecke des Warenein- und -ausgangsgebäudes dafür, dass im Sommer die aufgeheizte Massivkonstruktion in den Nachtstunden auskühlt und im Winter die Beheizung des Gebäudes unterstützt. Die über steuerbare Fassaden- und RWA-Klappen mögliche Durchlüftung sorgt für den natürlichen Abtransport der Wärme. Ein konventionelles System kühlt oder erwärmt mittels Fernwärme das anschließende Verwaltungsgebäude sowie das Hochregallager. Letzteres wird lediglich frostfrei gehalten. Die Nutzung von erneuerbaren Energien wurde über Grundwassernutzung mit Wärmepumpe und Fernwärme zur Deckung der Spitzenlast auf ein Maximum angehoben.
Transluzente Wärmedämmung
Bei dem Logistikzentrum konnte auf Kunstlicht fast gänzlich verzichtet werden. Über die transluzente Ausbildung der Industrieglasfassade im gesamten Gebäude erfolgt eine fast schattenlose, gleichmäßige Belichtung. Diese reduziert den Einsatz von Kunstlicht auf ca. 25 %, was eine erhebliche Reduktion der Energiekosten nach sich zieht. Dadurch amortisieren sich die Mehrkosten für die Glasfassade mit transluzenter Wärmedämmung bereits in einem Zeitraum von sieben bis zehn Jahren.
Im Gegensatz zu Glasfassaden in Pfosten/Riegel-Konstruktion können mit einer transluzenten Wärmedämmung im Profilglas Fensterräume ohne Rastermaß in beliebigen Längen endlos und in einer Höhe bis max. 6 m ausgefüllt werden. Entschieden haben sich Bauherr und Planer für die lichtstreuende Wärmedämmung TIMax GL-Plus der Bielefelder Wacotech GmbH. Die Wärmedämmung, die die bauphysikalischen Werte der Glasfassade deutlich verbessert, wird in doppelschaligem Profilglas (Pilkington Profilit K25/60/7) eingesetzt und füllt den Glaszwischenraum vollständig aus.
Das Material TIMax GL besteht aus dünn gesponnenen Glasfasern, die mit einem lichtstabilen Binder versehen und zu einem leichten, lichtdurchlässigen Glasgespinst verwoben sind. Durch die eingeschlossene, stehende Luft wird eine optimale Wärmedämmung erreicht und gleichzeitig bei guter Lichtdurchlässigkeit eine starke Lichtstreuung erzielt. Dies führt auch zu einem angenehmen Raumklima durch schlagschattenfreie Verteilung des einfallenden Lichts. Zudem ist es ein guter Sonnen- und Blendschutz und bietet damit einhergehend Schutz vor sommerlicher Überhitzung. Ein überaus wichtiger Aspekt beim Einsatz im Logistikzentrum. So kann mit TIMax GL im Profilglas eine Verbesserung des g-Wertes auf 0,25 und eine hervorragende Wärmedämmung mit Ug-Werten bis 0,85 W/m²K für das Sondersystem 0,85 erreicht werden.
Beim Entwurf wurde jedoch nicht nur die Wirkung des Tageslichteinfalls berücksichtigt sondern auch die Nachtwirkung des Objektes in die Überlegungen mit einbezogen. Im Hochregallager verschwinden beleuchtete Regalbediengeräte in den über 90 m langen Gassen. Entlang der Glasfassade des Warenein- und Warenausgangsgebäudes sieht der Betrachter schemenhaft die Bewegungen der Elektrohängebahn, deren einzelne Waggons für diese Wirkung mit Leuchtkörpern versehen wurden. Zudem kann eine Effektbeleuchtung, bestehend aus hinter der Glasfassade installierten Leuchtstoffröhren, für verschiedene Belichtungssituationen zugeschaltet werden.
Das Planungsbüro Pape Architekten erhielt für das Logistikzentrum vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für umweltbewusstes Management -B.A.U.M. e.V. eine Auszeichnung für eine umweltfreundliche Handelsimmobilie.
Generalplaner: Pape Architekten, Herford
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