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Verbundplatte aus Aluminium für Hafengebäude

Neubau eines Hafen-Besucher-Pavillons in Rotterdam
Licht- und Wasserreflexe

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Im neuen Leuve-Pavillon ist das Informationszentrum für den Rotterdamer Hafen untergebracht. Stadtbewohner wie Besucher können von hier aus den Hafen entdecken und erleben. Eine 100 Meter langer Stahlbaukonstruktion wurde großflächig verglast und mit teilweise perforierten Aluminium-Verbundplatten aufsehenerregend verkleidet. Lichtreflexe der dreieckigen Elemente – wie im hafentypischen Stahlfachwerk – erinnern an die Wasseroberfläche.

Anforderung:

Maritim gestaltetes Informationszentrum für den Rotterdamer Seehafen

Lösung:

Mit Glas und Metall verkleideter Stahlbau. Dreieckige Elemente aus einer Alu-Verbundplatte mit reflektierender Oberfläche.


Kay Rosansky | be

Der Hafen von Rotterdam zählt zu den größten Häfen der Welt, und ist der größte Tiefwasserhafen Europas. „Rotterdam Harbor“ kann von Schiffen mit einem Tiefgang von bis zu 24 m angelaufen werden, und das sind die ganz großen Pötte.

Der Ursprung dieses riesigen Umschlagplatzes liegt im 14. Jahrhundert und der Leuve-Hafen (Löwenhafen), in welchem der hier gezeigte Pavillon seit kurzem genutzt werden kann, wurde 1604 gegründet, gefolgt vom Wein-, dem Glas- und dem Bierhafen, denn im 17. Jahrhundert florierte der Handel mit diesen Waren. Heute ist der Hafen nicht nur für Passagier-, Fracht- und Containerschiffe eine moderne Anlaufstelle; täglich kommen ca. 60.000 Menschen in das Hafengebiet, um dort ihrer Arbeit nachzugehen und, zusammen mit der gesamten Hafenlogistik, einen Beitrag von ungefähr 7% am BIP (Bruttoinlandsprodukt) des Landes zu erwirtschaften.

Pavillon mit Hafeninformationen

Und natürlich finden auch zahlreiche internationale Touristen den Weg in das 40 km lange und 100 km² große Areal der Superlative. Damit diese eine Anlaufstelle im Rahmen einer touristischen Infrastruktur vorfinden, hat sich der alte Löwenhafen in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Neueste Errungenschaft dieser Entwicklung ist der Leuve-Pavillon, der soeben fertiggestellt wurde. Dieser bietet deutlich mehr als eine traditionelle Tourist Information mit ihren üblichen werbefinanzierten Flyern. Acht ausgebildete Hafen-Hosts kümmern sich um alle Fragen der Besucher und buchen die insgesamt zwölf möglichen Exkursionen zu den Sehenswürdigkeiten, und zwar per Rad, Auto, Schiff oder zu Fuß.

Um den Durchblick zu behalten, informiert ein 11 m langes, interaktives Modell über das Gebiet und weist nicht nur auf die Ausflugsziele hin, sondern ebenso auf die naturbelassenen Erholungsgebiete, inklusive einiger Strände. Außerdem liefert ein kleines Museum erste maritime Impressionen und man kann Schweißern, Schreinern und Schmieden bei der Arbeit zuschauen oder lernen, wie ein Schiffspropeller hergestellt wird. Erwartungsgemäß runden ein bestuhlbarer Außenbereich und ein kleines Café das Konzept ab.

Stahlbau: Tradition und Nachhaltigkeit

Die Architekten von Moederscheim Moonen entwarfen einen knapp 100 m langen Stahlbau, welcher einige nicht mehr zeitgemäße frühere Gebäude ersetzt und parallel zum Kai und der Straße verläuft. Deshalb konnte die Breite des Riegels 8 m nicht überschreiten. Aus Gründen des Geschichtsbewusstseins und der Nachhaltigkeit wurden die alten Fundamente nach entsprechender Prüfung erneut genutzt und selbst einige alte Stahlträger wurden zum zweiten Mal verbaut. Damit das Gebäude weder die Sicht aufs Wasser, noch den Blick aus umgekehrter Richtung verstellt, versuchten die Architekten, mittels großflächiger Verglasungen ein Maximum an Transparenz zu erzielen.

Metallhülle mit Verbundplatte: perforiert und geschlossen

Die übrigen Teile der Fassade wurden mit der Verbundplatte aus Aluminium von Alucobond bekleidet. So war es möglich, einige Flächen ganz zu schließen und andere perforiert zu gestalten. Auch die an den Gebäudeenden auskragenden Dächer wurden aus der Verbundplatte hergestellt, welches sich aufgrund seines geringen Flächengewichts nicht nur für vertikale und horizontale Flächen eignet, sondern völlig problemlos auch im Über-Kopf-Bereich einsetzen lässt.

Die dreieckige Form der Fassadenelemente ist als Reminiszenz an die durch Druck- und Zugstäbe gekennzeichneten, im Hafen häufig vorkommenden Stahl-Fachwerke zu verstehen. Ihre unterschiedlichen Oberflächen wiederum – hier kamen die Farben Black 326, Anthracite Grey 105, Anodized Look C 34 sowie Urban Jet Black zum Einsatz – sollen an die Lichtreflexe auf der Wasseroberfläche erinnern, welche in einem Hafen dieser Größe kaum jemals zur Ruhe kommt.


Projekt: Leuve-Pavilion, Hafen von Rotterdam (NL)

Auftraggeberin: Stadt Rotterdam

Planung: Moderscheim Moonen Architekten, Rotterdam (NL)
www.moederscheimmoonen.nl


Architekt Erik Moederscheim: „Die Straße neben dem Pavillon war früher ein etwas schmuddeliger Teil des Quartiers. Der neue Pavillon stellt eine bessere Verbindung zwischen dem alten Fleet und dem Wasser her, wodurch ein Hotspot zwischen der berühmten Coolsingel und der Erasmusbrücke entsteht.“


Lesen Sie weiter zu

  • Metall in der Gebäudehülle

www.bba-online.de/metall/metallfassade-ikonografisch

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