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Duales Prinzip

Neubau Staatsweingut in Radebeul
Duales Prinzip

Der Neubau der Produktionshalle des Sächsischen Staatsweingutes Schloss Wackerbarth in Radebeul ergänzt das Ensemble der barocken Schloss- und Gartenanlage und schließt räumlich das Areal nach Osten ab.

Der moderne Industrie-Neubau passt sich harmonisch in sein Umfeld und die angrenzende Landschaft ein. Die Produktionshalle für Wein und Sekt orientiert sich nach Westen und tritt mit der barocken Anlage und der Weinberglandschaft durch die gläserne Westfassade, das weit auskragende Dach sowie durch die Einbindung in eine neu angelegte Rebfläche in Beziehung.
Geschlossen dagegen präsentiert sich im Osten die Lagerhalle des Radebeuler Weingutes. Grundmotiv für die Dresdener Architekten Prof. Dr. Dorothea Becker und Thomas Strauch-Stoll war die Dualität der Nutzung: Ein Gewerbebau, der gleichzeitig öffentliche Funktionen enthält, eine Produktionsanlage, die gleichzeitig für Besucherführungen offen steht. Diese Dualität wirkte sich auf die Zonierung, die Erschließung und die Materialwahl aus.
Konstruktiv
Der Baukörper ist funktional und konstruktiv in zwei lange schmale Riegel gegliedert. Das Tragwerk entspricht mit klarem Raster und großen Spannweiten den Belangen eines Industriebaus. Das im Boden verankerte schwere Bauteil des Weinkellers mit massiver Lagerhalle kontrastiert mit der aufgesetzten Skelettkonstruktion der sehr lichten Halle.
Weitgehend sichtbar belassen wurden die Materialien der Konstruktion. Das Erscheinungsbild wird von Sichtbeton, KS-Mauerwerk, Stahlkonstruktion und Brettschichtholzbindern bestimmt. Nur besondere Flächen und Bauteile wurden „veredelt“: die Wandverkleidungen aus lasiertem Kerto-Furnierschichtholz, der Holzpflasterboden in öffentlichen Bereichen, die Verkostungsräume als Holzeinbauten und die Oberflächen der Büroräume.
Fassadengestaltung
Insgesamt 1 400 m² der Fassadenverkleidung wurden aus durchimprägniertem Kerto-Furnierschichtholz der Finnforest Deutschland GmbH erstellt. Naturbetont und farblich zurückhaltend in Grau gestaltet, bildet diese Fassadenlösung einen gelungenen Kontrast zur 800 m² umfassenden Stahl-Glas-Fassade des Gebäudes.
Aus Sicht der Architekten und Planer spielt das verwendete Kerto-Furnierschichtholz eine wesentliche Rolle im Gestaltungskonzept, das lebendige Materialoberflächen bei diesem sieben Meter hohen Industriebau wirkungsvoll in den Vordergrund stellt.
Die 3 m x 90 cm großen und 33 mm starken Kerto-Elemente an der Außenfassade werden durch nachträglich eingesetzte Zinkblechfugen und offen liegende Regenrinnen visuell getrennt. Orangefarbene Fensterrahmen und eingesetzte Fußwegleuchten sorgen außerdem für farbliche Akzente der grau lasierten Fassade.
Die Entscheidung für dieses Furnierschichtholz fiel nach Auskunft der Architekten aufgrund der hohen Qualität bei der Verarbeitung und dem geringen Pflegeaufwand durch die durchgehende Imprägnierung des Materials.
„Wir wollen die Fassade frei und natürlich verwittern lassen und haben uns für die graue Lasur entschieden, mit der das alle vier bis sechs Jahre notwendige Anstreichen der Fassade entfällt. Die einzigartig tiefe Imprägnierung des Materials hat die Entscheidung für Kerto-Furnierschichtholz maßgebend beeinflusst.“
Belebende Wirkung
Natürlich und emotional belebend für die Außengestaltung wirken außerdem die Balkenkonstruktion aus Brettschichtholz, der Dachrand, der ebenfalls aus Kerto erstellt wurde, sowie der Sonnenschutz aus Kerto-Lamellen, die der 120 m langen Fassade des Gebäudes ihr markantes Aussehen verleihen.
Im Innenausbau der Produktionshalle kommt Furnierschichtholz gleich mehrfach zum Einsatz: Die Innenwände werden teilweise mit der gleichen Fassadenbekleidung versehen wie die Außenfassade.
Die Innenseitenbekleidung erschließt sich dem Betrachter auch hier mit eingelassenen Zinkblechfugen sowie flächenbündigen Innentüren mit umlaufender Schattenfuge, deren Oberflächen farblich auf die Wand abgestimmt wurden.
Auch sorgen die Balken aus Brettschichtholz als tragende Elemente der Dachkonstruktion für das natürliche Erscheinungsbild, das sich in diesem Gebäude von außen nach innen auf gelungene Weise fortsetzt.
Weitere Informationen
Furnierschichtholz bba 520
Architekten: H.e.i.z.-Haus, Architektur und Stadtplanung, Partnerschaft Prof. Dr. Dorothea Becker / Thomas Strauch-Stoll, Dresden
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