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Whirlpool wird Sitzbank

Sanierung des Stadtbades in Berlin-Schöneberg
Whirlpool wird Sitzbank

Anfangs erschien die Sanierung als Routine. Doch immer mehr Unzulänglichkeiten führten dazu, dass diese doch drei Jahre dauerte – obwohl erst vor zehn Jahren saniert wurde. Um das Bad nun dauerhaft zu sanieren, kamen Materialien wie z.B. eine wasserundurchlässige, wärmedämmende und gestaltbare Bauplatte zum Einsatz.

Patrick Pfeifer, wedi GmbH | jo

Das Stadtbad Schöneberg wurde 1929 bis 1931 nach den Plänen des Stadtbaurats Heinrich Lassen errichtet. Er entwarf einen dreigeschossigen Kopfbau mit einer 10 m hohen Schwimmhalle dahinter. Hier ließ er ein Schwimmbecken mit den für damalige Verhältnisse typischen Maßen 33,33 x 12 m einbauen. Den Eingang dominierte ein großzügiges Vestibül. Die Einzelumkleiden befanden sich im Erdgeschoss, die Sammelumkleiden im Obergeschoss.
Weil die Statik gefährdet war, musste das Bad 1989 geschlossen werden. Im Zuge des Umbaus ergänzten die federführenden Architekten das denkmalgeschützte Bad durch einen Spaßbadebereich mit Rutsche und Außenbecken. Das große Schwimmbecken wurde geteilt, so dass ein 25 m Becken sowie ein separates Nichtschwimmerbassin entstanden. Ein Whirlpool und ein Solebecken rundeten das Angebot ab.
Schon wieder ein Sanierungsfall
Nach nur zehn Jahren war das Bad bereits wieder ein Sanierungsfall. An der Ausstattung der Schwimmhalle sowie an ihrer Architektur sollte sich durch die Arbeiten allerdings dieses Mal nichts ändern. Die reinen Sanierungskosten waren schon für sich genommen schwer zu stemmen.
Die Sanierung des Stadtbad Schönebergs ist Teil des seit 2007 laufenden umfangreichen Sanierungsprogramms in allen Berliner Bädern. Bereits über 33 Millionen Euro wurden investiert. Mit 7,3 Millionen Euro war dabei das Stadtbad Schöneberg eine der größten Baustellen.
Durch Leckstellen in der Abdichtung des Gebäudes lief das Wasser seit Jahren in darunter liegende Stockwerke. Die Folgen für den Sanierungsaufwand:
  • Austausch sämtlicher Fliesen und des Estrichs im Schwimmhallenbereich sowie Einbringen einer neuen Abdichtung.
  • Instandsetzung aller Fenster, da Fensterrahmen und –halterungen korrodiert waren. Sie hätten die Last der Fenster nicht mehr lange tragen können.
  • Überarbeitung des Daches.
  • Erneuerung der Be- und Entlüftung.
  • Sanierung des Trinkwassersystems.
  • Nachrüstung der Badewasseraufbereitung. Ausgelegt für eine Kapazität von nur 600 Badegästen zwang sie das Stadtbad bei starkem Andrang immer wieder zur zeitweisen Schließung. Denn es zählt mit bis zu 2 400 Gästen pro Tag zu den meist besuchten Schwimmhallen in Berlin.
  • Stabilisierung des Außenbeckens.
Kurz und gut: Das Stadtbad Schöneberg wurde in seinen wesentlichen Teilen bis auf den Rohbau entkernt, neu aufgebaut und damit fit für die Zukunft gemacht.
Ab jetzt wasserdicht
Fit für die Zukunft bedeutet in diesem Fall aber auch, Materialien zu verwenden, die – basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahre – wasserdicht sind. Wie zum Beispiel beim Umbau der Whirlpools, die aufgrund der finanziellen Situation derzeit nicht mehr genutzt werden können. Planer und Handwerker schlugen vor, die Whirlpools mit einem Durchmesser von je 4,30 m still zu legen und auf ihnen eine 360° Sitzbank, belegt mit Mosaikfliesen, anzubringen. Die beiden Sitzbänke sollten dabei lediglich auf dem Beckenrand aufliegen und damit jederzeit rückbaubar sein.
Die Wahl fiel auf Bauplatten aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum von wedi. Sie ist nicht nur wasserundurchlässig und wärmedämmend, sondern auch extrem leichtgewichtig und kann damit problemlos alle Anforderungen erfüllen. Das Wabensystem, das der Konstruktion den Halt gibt, findet seinen Platz im Becken.
Die einzelnen Elemente der Sitzbänke wurden im Werk gemäß den Zeichnungen auf Maß vorgefertigt. Der Beschriftung folgend fügte der Verarbeiter die Elemente zusammen, verklebte sie und verlegte anschließend direkt die Mosaikfliesen. Eine Arbeit, die aufgrund der Maßgenauigkeit der wedi Elemente schnell und präzise durchführbar ist.
Nutzung der Infocodes: Siehe Heftende oder auf www.bba-online.de
Planer: Steffen Gratzke, K+P Beratende Ingenieure für Bauwesen GmbH, Berlin
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