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Strategisch kreativ

Campus Kronberg
Strategisch kreativ

Dipl.-Ing. Mario Sommer, Leiter Objektberatung Sopro Bauchemie GmbH, Wiesbaden / red.

In Kronberg im Taunus entsteht zur Zeit die Deutschlandzentrale einer weltweit tätigen Unternehmensberatung. Der erste von insgesamt drei Bauabschnitten des „Campus Kronberg“ ist bereits fertig gestellt.
Von der Ackerbau- und Handwerker-Kleinstadt zum Dienstleistungs- und Hightech-Standort – so kann man die Entwicklung von Kronberg im Taunus umschreiben. Für diesen Strukturwandel sorgten Unternehmen wie Braun, Gillette oder das Chemieunternehmen Celanese, die sich wie viele andere hier ansiedelten.
Zukunftsorientiert
Accenture ist einer der führenden Management- und Technologiedienstleister mit mehr als 75 000 Mitarbeitern in 47 Ländern.
Der Neubau vor den Toren der Stadt Frankfurt sollte durch seine moderne Architektur alle Voraussetzungen für zukunftsorientiertes und flexibles Arbeiten schaffen und eine optimale Arbeitsinfrastruktur mit einem attraktiven Umfeld verbinden. Der Campus, der aus drei Gebäuden besteht, ist daher in eine Parklandschaft eingebettet, die nach und nach rund um die Gebäude entsteht. Das sogenannte „People’s Forum“ beherbergt auf etwa 10 000 m² den Empfangsbereich, eine Konferenzetage, das Mitarbeiterrestaurant „Sale e Pepe“ und den „Client-Floor“ mit eigenem Restaurant sowie Tagungsräumen.
Auch das moderne Rechenzentrum und ein Auditorium für ungefähr 150 Personen befinden sich hier. Die zwei Bürogebäude, die über Glasbrücken im ersten Stock mit dem „People´s Forum“ verbunden sind, bieten auf insgesamt 19 000 m² Arbeitsplätze und Meetingräume.
Hochwertiger Natursteinbelag
Dieses moderne Ambiente sollte auch der Bodenbelag aus großformatigen, kunstharzgebundenen Natursteinplatten unterstreichen. Auf insgesamt 2200 m² wurde daher „Micronit“ von Object Stone, einem Hersteller hochwertiger Bodenbeläge, im Format 120 x 60 cm und einer Dicke von 12 mm verlegt.
Kunstharzgebundene Natursteinplatten zeichnen sich durch eine Reihe hervorragender technischer und ästhetischer Eigenschaften aus – wie ihr hohes Qualitätsniveau etwa in bezug auf Verschleißfestigkeit sowie ihre außerordentliche Farbkonstanz auch bei Großflächen.
Sie finden daher insbesondere dort Verwendung, wo Funktionalität und Prestige gleichermaßen gefragt sind. Bei Micronit handelt es sich um einen Belag mit einer feinen Körnung aus reinem Granit, hochverdichtet mit kristallinem Quarz. Daraus resultiert eine sehr edle Uni-Flächenwirkung. Das Material ist dennoch bestens geeignet für hochfrequentierte Objekte.
Verschüsselungsempfindlich
Ein Problem der kunstharzgebundenen Natursteinplatten ist jedoch ihre eventuelle Verformung während bzw. nach der Verlegung. Diese als konkave „Aufschüsselung“ bekannte Gefahr resultiert aus der Wasseraufnahme aus dem Verlegemörtel bereits in der frischen Mörtelbettphase; denn die Feuchtigkeitseinwirkung durch einen hydraulisch erhärtenden Verlegemörtel führt bei verschüsselungsempfindlichen und kunstharzgebundenen Natursteinplatten zu einer Ausdehnung in der Platte und somit zu einer ungleichmäßigen Verformung.
Diese Gefahr ist umso größer, je großformatiger und je dünner die Platten sind. Wichtig ist dabei, dass man das Verformungsmaß des Belags kennt. Die Micronit-Platten wurden daher zunächst im Labor der Sopro Bauchemie mit modernsten computergesteuerten Prüfverfahren einer Verschüsselungsprüfung unterzogen, um ihr maximales Verformungsmaß zu ermitteln. Darauf abgestimmt konnte dann die Auswahl des Klebers erfolgen. Entscheidend bei der Kleberwahl ist, dass es extrem schnell zu einer kristallinen Wassereinbindung kommt, dass also das Anmachwasser im Mörtel innerhalb kürzester Zeit vollständig gebunden wird und gleichzeitig der Mörtel eine besonders hohe Festigkeit aufweist. So kann der Einfluss von Feuchtigkeit und Alkalität gegen Null gefahren und damit auch das Verformungsrisiko nahezu ausgeschlossen werden.
Verlegekonzept
Es galt also, für den Campus Kronberg ein Verlegekonzept zu entwickeln, das größtmögliche Sicherheit bei der Verlegung mit hoher Wirtschaftlichkeit vereint. Eine besondere Schwierigkeit resultierte dabei auch aus dem besonderen Aufbau des Untergrunds.
So erfolgte die Verlegung in weiten Teilen auf unterschiedlichen Systemböden. Dabei handelte es sich um Doppel- und Hohlraumböden der Lindner AG auf Anhydritbasis mit 60 x 60 cm großen und 36 mm dicken Elementen, die auf Stützen im Abstand von 25 cm angebracht waren.
Teilweise waren diese Bodenflächen auch noch zusätzlich mit Fußbodenheizung ausgerüstet. All dies machte den Einsatz eines speziellen Klebers erforderlich. Dieser Kleber sollte
• gut zu verarbeiten sein (lange klebeoffene Zeit);
• schnell erhärten, um eine Verformung des Belagmaterials zu
verhindern und eine schnelle Nutzung zu ermöglichen;
• eine hohe Flexibilität aufweisen, um ihn auch auf Fußbodenheizung und auf Glasbrücken einsetzen zu können und
• eine vollsatte Verlegung gewährleisten.
Planer und Verarbeiter entschieden sich für eine Verlegung mit Sopro TitanFlexKleber, einem flexiblen, früh hochfesten Flexkleber nach DIN EN 12004, C2 EF, der sich insbesondere zur sicheren und rationellen Verlegung von verschüsselungsempfindlichen kunstharzgebundenen Platten, wie Agglo Marmor sowie zum Einsatz auf Terminbaustellen eignet. Er besitzt ein Prüfzeugnis der TU München, welches die lange klebeoffene Zeit bestätigt und trotzdem – das ist die eigentliche Innovation – eine frühe Belastbarkeit attestiert.
Der Sopro TitanFlexKleber zeigte seine Stärke insbesondere bei den in Kronberg oftmals notwendigen Terminarbeiten. So musste die Verlegung auf den 19 m langen Glasbrücken, die die Gebäude verbinden, vorwiegend über Nacht erfolgen, um die Flächen bereits am nächsten Tag wieder für andere Gewerke freizugeben.
Hier waren zudem neben dem besonders komplexen Aufbau des Untergrunds auch das Auftreten erhöhter Zugkräfte zu berücksichtigen, die auf Grund der zu erwartenden Durchbiegung der Brücken von ca. 5 cm entstehen. Auch diese Scherspannungen musste der Kleber zusätzlich aufnehmen.
Zur anschließenden Verfugung des Bodenbelags kam mit Sopro Saphir ein innovativer Fugenmörtel zum Einsatz. Es handelt sich dabei um einen zementären, flexiblen und trasshaltigen Fugenmörtel mit einer besonderen Hydrophobierungstechnik auf Basis eines speziell hydrophob eingestellten Bindemittelsystems. Durch diese Hydrodur-Technologie erhält der Fugenmörtel seine wasserabweisende Eigenschaft. Da auf Grund dieses Perleffekts auch weniger Schmutz an der Fuge haften bleibt, ergibt sich in Kombination mit der feinen und glatten Fugenoberfläche ein langanhaltend schönes Fugenbild,
In zwei Fluren kam zusätzlich die Sopro Fliesendämmplatte 15 mm zum Einsatz, eine kunstharzgebundene Polyesterfaserplatte, die sich nicht nur zur Trittschall- und Wärmedämmung, sondern insbesondere auch zur Spannungsentkoppelung auf kritischen und verformungsfähigen Untergründen eignet. Im diesem speziellen Fall sorgte sie zudem für den gewünschten Höhenausgleich. Auch hier erfolgte die anschließende Verlegung der kunstharzgebundenen Natursteinplatten mit dem Sopro TitanFlexKleber.
Weitere Informationen
Flexkleber bba 532
Architekten: Kasper Kraemer Architekten BDA, Köln Innenarchitekten: Grego & Smolenicky, Architekturbüro, Zürich, und Niederbracht & Partner, Frankfurt
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