Wenig Staub aufwirbeln und hochwertige Fahrzeuge zur Geltung bringen – das war die Anforderung an einen neuen Fliesenbelag im Mercedes-Autohaus Luxemburg. Um den Verkauf möglichst wenig zu stören, wurde die alte Epoxidharzbeschichtung nicht abgefräst, sondern ein Belagsträger- und Entkopplungssystem schwimmend verlegt.
Auf über 1600 m² Ausstellungsfläche des Mercedes-Autohauses in Luxemburg sollte ein neuer, großformatiger Fliesenbelag verlegt werden, der die Fahrzeuge fortan ins rechte Licht rückt. Und das ohne Pause: Denn während der Bauphase musste der Betrieb auf verkleinerter Fläche weitergehen. Dabei durften die Fahrzeuge nicht einstauben. Der vorhandene Untergrund – eine dick aufgetragene Epoxidharzbeschichtung – entpuppte sich als Problem. Expoxidharz ist für Verbundverlegung nicht geeignet, zumal die Oberfläche durch die Reinigung zusätzliche Trennschichten aufwies. Nur: Abfräsen wäre auf dieser großen Fläche extrem mühevoll und staubig geworden. Daher war es sinnvoll, den Belagsaufbau vollständig zu entkoppeln.
Zwei in einem
Normalerweise werden Entkopplungssysteme mit dem Untergrund verklebt. Doch durch den haftungsfeindlichen Epoxidharzboden konnte nur ein schwimmend verlegtes System zum Einsatz kommen. Diese Eigenschaften bietet im Markt derzeit nach Herstelleraussage nur ein Produkt: IndorTec 2E von Gutjahr. Hierbei ist auf die folienartige Matte eine hochreißfeste Glasgittergewebearmierung aufkaschiert. Alle Stöße sind mit Stoßarmierung versehen. Dadurch entsteht ein selbständiger Belagsträger, mit dem sich ein funktionsfähiger Belagsaufbau herstellen lässt – ohne Verbund zum Untergrund. Durch die schwimmende Verlegung wird der Belag vollständig vom Untergrund entkoppelt.
Außerdem kann die Sanierung besonders schnell über die Bühne gehen. IndorTec 2E lässt sich rund 50 % schneller verlegen als andere Systeme, wie der Hersteller meint. Denn sonst übliche Vorarbeiten entfallen komplett.
Durchgängige Optik
Im Mercedes Autohaus wurden auf den Entkopplungsmatten großformatige Feinsteinzeugfliesen satt in Klebemörtel eingebettet. Aufgrund von Unebenheiten im Untergrund betrug die Schichtdicke zwischen 5 und 10 m.
Bei den großen zusammenhängenden Belagsflächen war es wichtig, dass der Mörtel schnell und schwindungsfrei erhärtet. Denn dies ist für die Funktionstüchtigkeit des komplett entkoppelten Belagsaufbaus wichtig.
Auch der Optik hat die neue Art der Verlegung gut getan. Die im Untergrund vorhandenen Bewegungsfugen mussten nicht 1:1 übernommen werden. So entstand eine optisch durchgehende Fläche aus großformatigen Platten, die Fahrzeuge bis 2,5 t Gesamtgewicht trägt.
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