Ein alteingesessener Friseursalon wird durch aufwändige Modernisierung zum Hingucker. Die Decke besteht aus Spanndecken: Sechs Lichtdecken- felder unterbrechen die weiße hochglänzende Decke. Optisch vergrößert erhält der Raum eine tageslichtähnliche Qualität durch Hinterleuchtung.
Der Friseursalon Zinck in Kirchheimbolanden besteht seit 115 Jahren. 2008 übernahm eine neue Geschäftsführerin und Inhaberin nach gründlicher Modernisierung den Salon. Nicht mehr zeitgemäß hingen von der Decke riesige Ungetüme von Hauben, das Licht war schlecht und die Mixecke für Farbmischungen nahm viel Platz ein. Verschiedene Deckenhöhen sowie ein Unterzug aus einem Stahlträger verstärkten den altmodischen Gesamteindruck. Die Eckbauweise des fünfeckigen Salons ist der Straßenfront geschuldet; klein und düster wirkte der Raum.
So sollte der 65 m² kleine Salon großzügig, hell und sehr modern werden. Kein Stahlträger an der Decke sollte mehr zu sehen und die Deckenfläche eben sein. Weiter wollte die Bauherrin keine herunterhängenden Lampen an der Decke haben – trotz der gewünschten 900 Lux über dem Arbeitsplatz.
Lösung mit Biegung
Diplom-Malermeister und -Gestalter Roland Kölper unterbreitete ihr fünf Entwürfe, die alle eines gemeinsam hatten: Man konnte die fünfeckige Form des Raumes nicht mehr erkennen. Die Bauherrin entschied sich für die „gebogene“ Variante, deren Linienführung die Decke und damit den gesamten Raum optisch streckt.
Die Decke besteht aus einer Spanndeckenkombination von Ciling: Die weiße hochglänzende Spanndecke wird durch sechs unterschiedlich große, gebogene Lichtdeckenfelder – davon eins mit Farblicht – unterbrochen. Durch die Spiegelung wirkt die weiße Decke grau, da sie die Farbe des Fußbodens widerspiegelt. Die Lichtdeckenfelder für schatten- und blendfreies Licht befinden sich genau über den Arbeitsplätzen und setzen Akzente. Das edle, schlichte Design mit zeitgemäßer Technik passt sich der Gestaltungsidee an: Es beleuchtet und ist selbst ein Highlight. Eine mattweiße Lichtfolie erzeugt weiches, weißes Licht von hoher Qualität. Mit 1 300 bis 1 500 Lux herrschen im Friseursalon nun beste Arbeitsvoraussetzungen. Damit erfüllen die Lichtdeckenfelder nicht nur hohe Design-Ansprüche, sondern auch Anforderungen an arbeitsplatzgerechtes Licht.
Die transluzente Diffusorfolie erscheint nicht transparent, aber trotzdem lichtdurchlässig. Spezielle Leuchtmittel hinter der Decke sorgen für gleichmäßige, flächige Ausleuchtung. Die beleuchtete Fläche ist sichtbar – nicht aber die einzelne Lichtquelle dahinter. Je nach Größe des Lichtdeckenfeldes wurden unterschiedlich viele Leuchtstoffröhren verwendet. Röhren mit Vollspektrumlicht erfüllen die gesamte Bandbreite des Lichtspektrums und entsprechen dabei dem Tages-/Sonnenlicht zu 95%.
Planung + Ausführung: Kölper, Colours & Design, Ettlingen
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