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Ganz ohne Angstklima

Zahnarztpraxis in Öhringen
Ganz ohne Angstklima

Grundriss und Ausbau einer modernen Zahnarztpraxis stellen hohe Anforderungen an Architekten und Planer. Einerseits müssen viele verschieden große Räume mit unterschiedlichen Zuschnitten und Funktionen untergebracht werden. Zum anderen sollten die günstigsten Laufwege für Mitarbeiter und Patienten zwischen Behandlungs-, Büro-, Warte-, Vorbereitungs- sowie Aufwachräumen möglichst schon bei der Planung berücksichtigt werden.

Außerdem spielt ein ausgeglichenes Raumklima für das Wohlbefinden der Patienten und die Verarbeitungseigenschaften der empfindlichen Materialien eine große Rolle. Und letztlich soll eine helle freundliche Atmosphäre dem Patienten den meist ungeliebten Zahnarztbesuch erleichtern.
In der neuen Zahnarztpraxis von Dr. Jan Kielhorn im baden-württembergischen Öhringen wurden diese Vorgaben vom Heilbronner Architekten Uwe Goldfuss auf rund 400 m² bestens vereint. Untergebracht ist die Praxis im ersten Stock eines zweigeschossigen Neubaus, der von der Brettacher Industriebau GmbH (BIB) schlüsselfertig gebaut wurde.
Die Praxis im ersten Stock verfügt über einen behindertengerechten Zugang vom Parkplatz hinter dem Haus. Für das Erdgeschoss wird derzeit ein Fortbildungszentrum für Zahnmediziner auf weiteren gut 400 m² geplant. Und sollte der Platzbedarf weiter steigen, kann das Gebäude um ein zusätzliches Geschoss aufgestockt werden.
Für Kinder separat
Unter anderem hat Architekt Goldfuss in der Praxisetage sechs helle Behandlungszimmer, davon zwei Operationsräume, zwei Wartezimmer, einen Aufwachraum, Büroräume, Vorbereitungsräume und einen großzügigen Empfangsbereich integriert. Die Eingangstheke – erste Anlaufstelle der Patienten – wird durch eine auffällige rote Wandverkleidung betont. Ansonsten sind die Räume in Pastelltönen gestaltet.
In den Behandlungszimmern korrespondiert ein dunkler Parkettfußboden mit den hellen Wänden. Im separaten Kinderwartezimmer fühlen sich die kleinen Patienten wie in Neptuns Reich: Bunte Fische, gelbe U-Boote und ein azurblaues Meer wirken beruhigend bei der „gefürchteten“ Zahnuntersuchung; sie lenken die Kinder ein wenig ab.
Das Unterwasser-Thema wird auch in einem speziell für Kinder eingerichteten Behandlungsraum wieder aufgegriffen. Gegenüber dem Behandlungsstuhl lächelt eine Meerjungfrau und Trickfilme, die auf einem in die Decke eingelassenen Monitor laufen, lenken vom Bohren ab.
Massiv und trocken
Bei der Anzahl der Behandlungszimmer und der Gesamtgröße der Praxis kann man beinahe von einer kleinen Zahnklinik sprechen. Noch bevor der erste Gipsabdruck eines Patientenkiefers angefertigt werden konnte, kam Gips in anderer Form zum Einsatz: Für die Innenwände, die die einzelnen Räume und Flure voneinander trennen, wurden in erster Linie Gips-Wandbauplatten von VG-Orth, so genannte Gips-Zwischenwandplatten, verwendet.
Verschiedene Aspekte sprachen beim Ausbau der Praxis für den Werkstoff Gips in Form der Wandbauplatten. Zwar setzte der Heilbronner Architekt erstmals den massiven Trockenbau in einem Projekt dieser Größe ein, kleinere Bauvorhaben hatten ihn jedoch von der Variabilität beim Grundriss sowie von der Raum- und Zeitersparnis überzeugt.
Verglichen mit herkömmlichem Mauerwerk von 14,5 cm Dicke konnten durch die Verwendung von 100 mm dicken Gips-Wandbauplatten einige Quadratmeter Raum gewonnen werden. Zu einem guten, ausgeglichenen Raumklima trägt der Baustoff Gips außerdem bei: Die im Gips eingelagerten Makroporen nehmen Feuchtigkeit aus der Raumluft auf, speichern sie und geben sie bei Bedarf wieder ab.
So bleibt das Raumklima relativ konstant. Das ist einerseits für die Patienten und Mitarbeiter angenehm, kommt aber auch den empfindlichen Materialien, mit denen in einer Zahnpraxis gearbeitet wird, zugute, damit sie nicht zu schnell abbinden. Das im Gips eingelagerte Kristallwasser sorgt zusätzlich für guten Brandschutz: Wände aus Gips-Wandbauplatten gelten ab 80 mm Dicke als feuerbeständig (F 120-A) und ab 100 mm Dicke sogar als hochfeuerbeständig (F 180-A).
Wände sofort finishingfähig
Ein weiteres Argument für die Planer der Öhringer Praxis, war die große Zeit- und Kostenersparnis durch Verwendung der schlanken, massiven Wände. So erreicht man mit den 666 x 500 mm großen Platten schnell einen großen Baufortschritt: Eine spezielle Unterkonstruktion ist nicht nötig.
Die Wände sind massiv und tragen problemlos Lasten wie Wandschränke oder Waschtische ohne zusätzliche Hilfsprofile oder Versteifungen. Wesentlich für den Zeitgewinn durch den Einsatz des massiven Trockenbaus ist das Wegfallen der Trockenzeiten. Während Mauerwerk trocknen muss, bringt der Fugengips nur minimal Feuchtigkeit in die Konstruktion ein. „Heute soll schnell gearbeitet werden. Da müssen die Trocknungszeiten minimiert werden“, so der Architekt. Die Wände sind bereits am Tag nach dem Aufbau finishingfähig. Dies bestätigt Horst Eisele von der Heilbronner Firma Sytroc, die rund 600 m2 Gips-Wandbauplatten in Öhringen eingebaut hat. Letztendlich ist auch die große Variabilität ein Plus für massive Wände aus Gips-Wandbauplatten. Sie können völlig unabhängig vom Grundriss eines Gebäudes und den tragenden Wänden aufgebaut werden. Die Gips-Wandbauplatten stehen am Boden in einem Kleberbett und werden mit den tragenden Wänden und der Decke mittels Wandanschlussstreifen verbunden.
Dadurch sind sie auch später noch reversibel. Sie müssen lediglich mit einer Säge komplett von Decke und tragender Wand getrennt werden. Auch neue, zusätzliche Türen oder Öffnungen können mit einer Säge nachträglich geschaffen werden, zum Beispiel, um Laufwege zu verbessern und so Arbeitsabläufe zu optimieren. So kann ohne große Probleme bei einem späteren Umbau ein komplett neuer Grundriss geschaffen werden.
Weitere Informationen
Gips-Wandbauplatten bba 554
Architekt: Uwe Goldfuss, Heilbronn
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