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Anforderung:
Ruhezonen für Fach-Beratungen
Lösung:
Für raumakustische Maßnahmen – Holzwolleplatten und Baffeln – blieb nur die Decke in 6 m Höhe.
Wölpert ist als traditionsreicher Baustoffhandel eine bekannte Größe zwischen Stuttgart, schwäbischer Alb, Bodensee und Allgäu. Das vor über 80 Jahren gegründete Familien-Unternehmen betreibt in dieser Region insgesamt 18 Niederlassungen. Vier davon liegen in Bayern, darunter auch Neu-Ulm
Kern der Maßnahme waren der Abriss des alten Verwaltungsgebäudes und die Errichtung eines dreigeschossigen Neubaus mit 1 800 m² Ausstellungsfläche im Erdgeschoss und zwei Büroetagen darüber. Das Konzept stammt von der Nething Generalplaner GmbH (Neu-Ulm), realisiert wurde das Gebäude durch die Neu-Ulmer Niederlassung der Ed. Züblin AG als Generalunternehmer. Andrea Schulz, Architektin bei Nething Generalplaner, beschreibt das Konzept für den Neubau: „Das Bürogebäude plus Ausstellungsfläche wirkt trotz massiver Stahlbeton-Skelettbauweise schwerelos und leicht. Erreicht wird dies durch eine Sichtbeton-Fassade der beiden oberen Büroetagen, die auf Ausstellungsflächen mit bodentiefen Glasfronten im Erdgeschoss aufsetzt. Das Gebäude ist klar strukturiert mit zeitlosem Erscheinungsbild. Dadurch bildet es einen neutralen Hintergrund für die wechselnden Trends im Baustoffhandel.“ Im September 2017 wurden der Neubau bezogen und nach letzten Feinarbeiten Anfang November 2017 die Ausstellung eröffnet.
Großzügige Präsentation
Die Grundidee für die Detail-Gestaltung beschreibt Wölpert-Prokurist Jürgen Blau so: „Als Vollsortimenter hier am Standort haben wir uns bei der Konzeption der Ausstellung auf Produktbereiche und Sortimente konzentriert, die durch eine großzügige Präsentation, durch „live erleben und anfassen“ besonders wirken – also Fliesen, hochwertige Holzfußböden, innovative Designböden und andere Fußbodenbeläge sowie Bauelemente.“ Die für diese Sortimentsbereiche notwendigen Funktionsteile und ergänzende, erklärungsbedürftige Baustoffe werden anschließend in einem angrenzenden Gebäudeteil als Mitnahmemarkt präsentiert. Von dieser Aufteilung profitiert die neue Ausstellung spürbar – durch breite Gänge und großzügige Beratungsinseln, in deren direkter Nähe die entsprechenden Fachberater ihre themenbezogenen Arbeitsplätze haben. Jeder Bereich ist klar beschriftet, so dass sich Profis und auch private Bauherren zurechtfinden.
Raumakustische Maßnahmen
Charakteristisch für die Gestaltung des in Stahlbeton-Skelettbauweise errichteten Neubaus sind klare geometrische Strukturen ohne Schnörkel und mit glatten Flächen. Sichtbetonwände, umlaufende bodentiefe Glaselemente und ein polierter Walzbeton-Boden prägen das mit Lichteffekten stilvoll inszenierte Ambiente. „Durch diese Materialien, die in ihrer optischen Wirkung auch nicht eingeschränkt werden sollten, blieb uns in der Planung nur die Deckenfläche in 6 m Höhe für raumakustische Maßnahmen“, erläutert Jürgen Blau.
Angesichts der hohen Bedeutung der fachlichen Beratung bei Wölpert sollten die entsprechenden Inseln innerhalb der Ausstellung zugleich auch „Ruhezonen“ bleiben – ohne Hallengeräusche und andere störende Einflüsse. Um hier entsprechende Wirkung zu erzielen entwickelte das Ingenieurbüro für Bauphysik Horstmann + Berger (Altensteig) ein Raumakustikkonzept; unterstützt wurden die Fachleute durch Ivo Greiner, der als Vertriebsberater vom Deckenspezialist Knauf AMF das Objekt in Neu-Ulm betreut hat. Jürgen Blau: „Wir sind langjähriger AMF-Kunde und wussten, dass die hohen akustischen Anforderungen in der Ausstellung mit den Systemen aus Grafenau in den Griff zu bekommen sind.“
Deckenplatten und Baffeln
Dabei galt es zu berücksichtigen, dass die Deckenfläche über der Ausstellung zweigeteilt ausgeführt wurde – je eine Hälfte mit glatter Unterseite, die andere mit parallel verlaufenden Beton-Unterzügen. Integriert werden mussten zudem zahlreiche Versorgungs- und Brandschutzeinrichtungen. An den Flächen zwischen den Betontragelementen wurden insgesamt 710 Holzwolle-Akustikplatten „Heradesign superfine A2“ in den Maßen 1 200 x 600 x 25 mm fixiert (Schallabsorptionswerte: αw = 0,95 nach DIN EN ISO 11654; NRC = 1,00 nach ASTM C 423). Nach der Montage der 1-lagigen, nichtbrennbaren magnesitgebundenen Holzwolle-Akustikplatten (Faserbreite 1mm) rückten die Maler an und spritzten die Platten im für die gesamte Decke vorgesehenen dunklen RAL Farbton. Hier war äußerste Präzision angesagt bei der Auswahl der Farbe und der Dicke des Auftrags, denn die schallabsorbierende Funktion der Platten durfte natürlich nicht eingeschränkt werden.
Den anderen Teil der Ausstellung hatten die Planer mit insgesamt 1 025 Baffeln „Thermatex“ (Format 1 200 x 300 x 50 mm) versehen. Jedes rechteckige Decken-Element besteht aus einem Aluminium-Rahmen, (pulverbeschichtet in der Farbe Schwarzgrau – RAL 7021), und einer in Schwarz vlieskaschierten Thermatex-Platte. Die Schallabsorptionswerte der Baffeln liegen bei αw = 0,50(MH) nach DIN EN ISO 11654; NRC = 0,55 nach ASTM C 423. Durch die niedrige Abhängehöhe ( 40 cm) sieht man die Befestigung der
Positive Resonanz
„Die akustischen Maßnahmen funktionieren tadellos“, bilanziert Jürgen Blau nach mehreren Monaten Betriebszeit, „wir bekommen sowohl von den Kunden wie von unseren im Eingangsbereich und in der Ausstellung beschäftigten Mitarbeitern sehr positives Feedback.“
Bauherr:
Wölpert GmbH + Co. KG,
Neu-Ulm
Architekten:
Nething Generalplaner GmbH, Neu-Ulm
www.nething.com
Raumakustik:
Ingenieurbüro für Bauphysik Horstmann + Berger, Altensteig
Generalunternehmer:
Ed. Züblin AG, Niederlassung Neu-Ulm
Stimmen
Andrea Schulz, Architektin bei Nething Generalplaner: „Das Bürogebäude plus Ausstellungsfläche wirkt trotz massiver Stahlbeton-Skelettbauweise schwerelos und leicht.“
Jürgen Blau, Prokurist bei Wölpert: „Durch diese Materialien“ [Sichtbetonwände, bodentiefe Glaselemente und Walzbetonboden] „die in ihrer optischen Wirkung auch nicht eingeschränkt werden sollten, blieb uns in der Planung nur die Deckenfläche in 6 m Höhe für raumakustische Maßnahmen.“
Ivo Greiner, Vertriebsberater Knauf AMF: „Es galt zu berücksichtigen, dass die Deckenfläche über der Ausstellung zweigeteilt ausgeführt wurde – je eine Hälfte mit glatter Unterseite, die andere mit parallel verlaufenden Beton-Unterzügen. Integriert werden mussten zudem zahlreiche Versorgungs- und Brandschutzeinrichtungen.“
Schallabsorptionswerte
Holzwolle-Akustikplatten:
αw = 0,95 nach DIN EN ISO 11654; NRC = 1,00 nach ASTM C 423
Baffeln:
αw = 0,50(MH) nach DIN EN ISO 11654; NRC = 0,55 nach ASTM C 423
Der NRC-Wert wird aus dem mathematischen Mittelwert der Schallabsorptionsgrade αs bei den Frequenzen 250 Hz, 500 Hz, 1000 Hz und 2 000 Hz errechnet.
ASTM – American Society for testing and Materials
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