Uwe Bade, Architekturbüro Tollé, Verdern und Fred Maus, SaarGummi, Wadern
Mit der Umsetzung seiner Konzeption für den Neubau einer Produktionshalle beauftragte der Bauherr, FAUN Umwelttechnik in Osterholz, das Architekturbüro Fritz-Dieter Tollé, Verden.
Die Anforderungen an eine flexible Nutzung und ökonomische Raumaufteilung sollten mit architektonischer Fantasie erfüllt werden. Zukunftssichere Funktionalität und Langlebigkeit, ohne Anfälligkeit für Mängel, waren oberste Priorität bei der Auswahl der 35 000 m² großen Flachdachkonstruktion.
Nahe der Autobahn entstand das neue Werk, bestehend aus einem Bürokomplex und einer Produktionshalle – ein Industriebau in Leichtbauweise mit einer Stahltrapezblech-Unterkonstruktion.
Vorausschauend
Windlasten, thermische Einflüsse und die durch die Leichtbauweise eines Stahltrapezdaches möglichen Schwingungen bewirken kontinuierliche Veränderungen der Spannungsverhältnisse einer solch großen Fläche.
Zargenanschlüsse, Dutzende von Durchdringungen und Hunderte Laufmeter von Anschlüssen sind hier ständigen Belastungen ausgesetzt. Für den Bauherrn wie den Projektleiter kam daher nur eine Dachabdichtung besonderer Qualität in Frage. Ein Werkstoff, der wirklich langfristig seine Elastizität behält, der auch erste Qualität in der Füge- und Anschlusstechnik ermöglicht und die zuverlässig dichte Verbindung der einzelnen Dachdichtungsbahnen miteinander garantiert. Ein stimmiges Preis-Leistungsverhältnis bei Produkt und Verarbeitung war im Rahmen der Kostenkalkulation bei diesem Großobjekt selbstverständlich ebenfalls Voraussetzung.
Werkstoff
Bauherr wie Projektleiter entschieden sich bewusst für Dachabdichtungsbahnen aus EPDM-Kautschuk, einem Synthesekautschuk, der als der ideale Werkstoff für dieses komplexe Dach angesehen wurde.
Gründe hierfür waren die nachweislich hohe Elastizität auch noch nach Jahrzehnten, die hohe Resistenz gegen Umwelteinflüsse wie Ozon und Niederschlag – ein wichtiger Aspekt, da die Dachdichtung der freien Bewitterung ausgesetzt ist- und die absolut zuverlässigen Nahtverbindungen bei Bahnen und Anschlüssen mittels eines patentierten Schweißverfahrens, der Thermofast-Fügetechnik.
Mit Blick auf die vor Ort durchzuführenden, insgesamt ca. 40 000 Laufmeter Nahtverbindungen ist Vertrauen in ein System gut und schön, das Wissen um die Sicherheit aber besser. Ein weiterer Vorteil ist die Freiheit, die Dichtungsbahnen lose zu verlegen und nur an den statisch notwendigen Punkten mechanisch zu fixieren. Beschwerungen gegen die Windlast sind nicht notwendig.
Die lose Verlegung erlaubt der, in diesem Falle unterseitig vlieskaschierten Dachdichtungsbahn, die Schwingungen und die auf die Dachkonstruktion wirkenden Kräfte zu dulden, ohne an Funktion und Haltbarkeit einzubüßen.
Flexibel und lagesicher gleichermaßen; Eigenschaften, die unabdingbar sind bei leichten Tragkonstruktionen.
Der Dachaufbau besteht aus 1,5 mm Kautschukbahn NOVOtan direct, mechanisch befestigt, aus 120 mm Mineralfaserdämmung A1 und aluminiumkaschierter PE-Folie als Dampfbremse sowie Stahltrapezprofilblechen mit Akkustik-Sickenfüller.
Durchführung
Bereits in einer frühen Projektphase wurden die Fachleute von SaarGummi, Produzent des NOVOtan-Abdichtungssystems, hinzugezogen. Im Vorfeld wurde ein Verlegeplan erstellt, in dem optimale Bahnenlängen zur Minimierung der Zahl an Querstößen festgelegt wurden.
Auch die zahlreichen werkseitig zu fertigenden Formteile, zur Eckausbildung oder Einbindung von Dachdurchdringungen, wurden bestimmt. Mit der Verlegung wurde ein Fachbetrieb beauftragt, der in partnerschaftlicher Kooperation und mit selbstverständlicher objektbegleitender Unterstützung der Anwendungstechnik von SaarGummi arbeitete.
Es entstand so ein Großobjekt in qualitativ und handwerklich bester Ausführung mit hoher Wirtschaftlichkeit, mit besten Aussichten für ein langfristig dichtes Dach und hoher Investitionssicherheit.
• Abdichtungssystem
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Fachplanung: Architekturbüro Fritz-Dieter Tollé, Büro für Hochbau u. Ing.-Planung GmbH, Verden
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