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Zurück zur Farbe

Helenenhof in Chemnitz: Baudenkmal mit Wohnqualität
Zurück zur Farbe

Der Helenenhof auf dem Chemnitzer Kaßberg ist eine überzeugende Leistung des Wohnungsbaus mit expressionistischen Einflüssen.

Nach denkmalpflegerischer Sanierung erweist sich das Objekt nun wieder als ein moderner Ort zum Wohnen. Durch die annähernde Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes mit warmen mineralischen Farbtönen wurde der Helenenhof zudem zu einer Bereicherung für das Stadtbild.
Großzügiges Wohnen im urbanen Umfeld
Gehobenes städtisches Wohnen in Zentrumsnähe – so lässt sich der Stadtteil Kaßberg wohl treffend beschreiben. Große Teile der Bebauung entstanden um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Dazwischen befindet sich eine denkmalgeschützte Wohnanlage aus der Zeit der Moderne, erbaut in den Jahren 1926/27 nach Plänen von Willi Jänicken und Gotthold Puschmann: Der Helenenhof gilt als wegweisend für großzügiges Wohnen im urbanen Umfeld. Während vielerorts noch immer Quartiere für die Stadtbevölkerung entstanden, deren Wohnungen sich um mehrere gestaffelte und lichtarme Hinterhöfe gruppierten, bot der Helenenhof seinen Bewohnern schon immer Licht, Raum und Luft.
Der Grundriss der Anlage ist U-förmig, mit der 116 Meter langen Hauptfront an der in Ost-West-Richtung verlaufenden Walter-Oertel-Straße. Im rechten Winkel dazu stehen die beiden Seitenflügel mit Fensterfronten nach Osten bzw. Westen.
Der von den drei Gebäudeflügeln eingefasste Innenhof ist über ein Portal in der Mitte der Hauptfassade zu erreichen – kein schachtähnlicher Hinterhof, sondern eine Oase der Ruhe und ein beliebter Treffpunkt.
Eher lieblose Sanierung
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Helenenhof beschädigt. Was folgte, war eine eher lieblose Sanierung, bei der viel vom ursprünglichen Charakter der Anlage verloren ging.
Gliedernde Elemente wie etwa Gesimse wurden abgetragen oder der originale Putz durch einen grauen Kalkzement-Putz ersetzt. Ein Fassadenanstrich erfolgte nicht. Mehr als ein halbes Jahrhundert präsentierte der Helenenhof dieses triste Erscheinungsbild.
Ursprüngliche Farbigkeit
Voriges Jahr ließ dann der Eigentümer im Zuge einer Generalsanierung die ursprüngliche Farbigkeit wieder herstellen. Von der Bestandserfassung bis hin zur Bauausführung lagen sämtliche Phasen der Sanierung von Dächern, Fassaden und Außenanlagen beim Chemnitzer Architekturbüro Hartung + Löffler. Architekt Ralf Hartung erklärt die Problemstellung bei der Fassadensanierung: „Die Bauakten wurden 1945 bei einem Brand zerstört. Eine vollkommen authentische Wiederherstellung aller Fassadendetails war somit nicht möglich. Anhand von Putzresten im Bereich von Fensteranschlüssen sowie des Gebäudesockels konnte jedoch die ursprüngliche Struktur und Farbe der Fassadenoberfläche rekonstruiert werden.“
An schadhaften Stellen wurde der Putz von Grund auf erneuert, auf die übrigen Flächen wurde Renovierungsputz aufgetragen.
Um die ursprüngliche Farbigkeit wieder herzustellen, entschied sich Ralf Hartung für einen mineralischen Anstrich. Die Denkmalpflege bildet einen Arbeitsschwerpunkt für den Architekten.
Entscheidung für Mineralfarben
Farbbrillanz und Langlebigkeit nennt er als die herausragenden Gründe, warum er nach zahlreichen anderen Objekten auch beim Helenenhof auf Mineralfarben von Keim zurückgriff.
Auf rund 4 700 Quadratmetern Fläche verarbeiteten die Maler Egalisationsfarbe von Keimfarben. Glatt geputzte Flächen wie Gesimse und Fensterlaibungen erhielten einen Anstrich mit Keim Granital. Die detaillierte Farbabstimmung erfolgte gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, der Unteren Denkmalschutzbehörde Chemnitz sowie dem Bauherren. Zum Einsatz kamen zwei Standardfarbtöne aus dem Keimfarben-Programm, die dem Helenenhof seine ursprüngliche Optik zurückgaben.
Es dominiert ein warmer Terrakottaton, in dem die Risaliten sowie die Fassadenbereiche im Erdgeschoss gehalten sind. Dazu kontrastieren die dazwischen bzw. darüber liegenden Bereiche in Altweiß.
Ziel der Sanierung war es, den Helenenhof als Denkmal des Städtebaus zu erhalten. Vor allem aber sollte die Anlage den Bedürfnissen ihrer Bewohner entgegenkommen. So wurden beispielsweise auch zeitgemäße Fenster eingebaut, die in Profilierung, Farbe und Sprossung dem historischen Vorbild nahe kommen. Haustechnik und Dacheindeckung sind neu, hingegen stammen die Innentüren noch aus den zwanziger Jahren. Nach der umfassenden Sanierung zeigt sich der Helenenhof nun wieder als das, was er schon vor knapp 80 Jahren sein sollte; ein moderner Ort zum Leben in der Stadt.
Weitere Informationen
Egalisationsfarbe bba 519
Keim Granital bba 520
Architekt: Architekturbüro Hartung + Löffler, Chemnitz
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