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Ziegelmauerwerk für Neubau und WDVS für Altbau mit einheitlichem Putz

Um- und Anbau eines Wohnhauses in Dachau mit ZIegelmauerwerk
Seite an Seite

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In Dachau übernahm ein Energieberater das Einfamilienhaus seiner Großeltern. Es wurde aufwendig saniert und energetisch mit mineralischer Außendämmung auf Vordermann gebracht. Ein angebauter Neubau mit Ziegelmauerwerk in monolithischer Bauweise ergänzt den Bestand zum Doppelhaus. Unter einheitlich weißem Fassadenputz werden also zwei Bauweisen zusammengeführt.

Dipl.-Ing. Peter Gahr | be

Der Dachauer Bauherr Niels Hauch, von Beruf Innenarchitekt und Hochbautechniker, konnte Grundstück und Haus seiner Großeltern übernehmen. Den eigentlich abrissreifen Altbau konnte der Planer mit einem radikalen Umbau erhalten, der moderne Wohnansprüche erfüllt und auch energetisch in der oberen Liga angesiedelt ist. Dem Bestandsgebäude wurde ein Neubau an die Seite gestellt – Bauherr ist der Vater. Das „Doppelhaus“ besteht nun aus zwei unterschiedlichen Baukörpern, die mit weiß getünchter Fassade jedoch einheitlich auftreten.

An der ehemals traufseitigen Westfassade wurde das zweite Haus angesetzt. „Der Altbau wurde zum Großteil über eben diese Gebäudeseite belichtet und mit dem Anfügen des zweiten Baukörpers fehlte anschließend ein wesentlicher Teil der natürlichen Beleuchtung“, erklärt Hauch. „Demzufolge mussten wir die verbliebenen, dem Garten zugewandten Fenster an der Südseite erheblich vergrößern.“

Mit den großformatigen neuen Fenstern entstanden zwei große Vorzüge: Die Fassade konnte optisch dem Anbau angeglichen werden. Gleichzeitig wurde ein großer Anteil der alten Fassadenfläche über die Energiesparfenster wärmedämmtechnisch optimiert. Die Außenwand war mit einem Rohgewicht von circa 1,2 kg/dm³ kein energetischer Leistungsträger und wurde mit 16 cm Mineraldämmung, WDVS 035, heutigen Energiestandards angepasst. Mit einem U-Wert von 0,19 W/m²K kann sich die komplett sanierte Außenfassade jetzt sehen lassen. Hinzu kommen ein hochgedämmtes, dem Doppelhaus gemeinsam aufgesetztes Satteldach sowie eine Solarthermie-Anlage, die über Pufferspeicher mit einem Brennwertkessel zusammengeschaltet ist. Damit erfüllt der Bestand die Anforderungen des Förderstandards für KfW 55, der Neubau wurde sogar nach KfW 40-Standard geplant.

Ziegelmauerwerk mit Holzkern

An den knapp 190 m² großen Altbau, der in drei Wohneinheiten teilbar ist, schmiegt sich nun der fast ebenso große Neubau. Auch hier verteilen sich 160 m² auf drei Geschosse, ebenfalls sind im EG Wohnen und Kochen zusammengefasst. Mit der Konzeption sowie dem Aufbau der Außenwände bestand gegenüber dem Altbau freie Wahl. Hauch entschied sich für eine monolithische Bauweise mit Ziegelmauerwerk und so stehen nun zwei „bauphysikalische Glaubensbekenntnisse“ Seite an Seite.

Die Wahl des Wandbaustoffes fiel auf den „Unipor Silvacor“-Mauerziegel der Ziegelwerke Hörl und Hartmann. „Grundsätzlicher Unterschied zum weit verbreiteten ‚Coriso‘-Ziegel ist die Dämmstoff-Füllung aus 100 % sortenreinen Nadelholzfasern anstatt eines mineralischen Kerns“, erklärt Dr.-Ing. Thomas Fehlhaber, Geschäftsführer der Unipor-Ziegel-Gruppe. „Damit steht dieser neue, ökologische Mauerziegel beispielhaft für eine zukunftsweisende Symbiose zweier natürlicher Rohstoffe und entsprechend für besonders nachhaltiges Bauen.“

Vergleicht man die Rohdichte des „Silvacor“ von 0,6 kg/dm³ mit der des Bestandmauerwerks, dann sieht man den Entwicklungssprung des Ziegelbau in den letzten Jahrzehnten: Mit Kalkgipsputz innen sowie Faserleichtputz an der Fassade errechnet sich für die Außenwand ein U-Wert von 0,18 W/m²K. Für die Mauerwerkserstellung geben Architekten und Planer in der Ausschreibung meist keine Vorgaben. Das Bauunternehmen Lachermeier hatte schon länger mit Mörtelpads anstatt mit herkömmlichem Mauermörtel gearbeitet. Bestehend aus Trockenmörtel, wasserlöslichem Schmelzkleber und Glasfasergewebe , ist das Mauerwerk so deutlich schneller und einfacher herzustellen. Und systemsicherer: Überschüssiges Wasser fließt über seitliche Aufkantungen sofort ab, womit immer das richtige Mischungsverhältnis gewährleistet wird. Zudem entfallen Mörtelanmischen sowie -wannentransport, verspritzt wird nur Wasser und kein Mörtelstaub – für eine saubere Baustelle und saubere Lagerfugen.


Anforderung:

Für Mehrgenerationen: Energetische Sanierung und Neubau optisch vereinen.

Lösung:

WDVS für Altbau und Ziegelmauerwerk für Neubau mit einheitlichem Putz.


Bauherr Neubau: Rainer Hauch, Dachau

Bauherr Altbau, Entwurf und Bauleitung: Dipl.-Ing. (FH) Niels Hauch, München

www.n-hauch.de

Bauausführung (Rohbau): Bauunternehmen Martin Lachermeier, Geisenfeld

Grundstücksfläche insgesamt: ca. 800 m²

Wohnfläche insgesamt: ca. 350 m²

Baukosten insgesamt: ca. 825 000 Euro

Bauzeit: März 2017 bis April 2018


Dipl.-Ing. (FH) Niels Hauch: „Der Altbau wurde zum Großteil über eben diese Gebäudeseite belichtet und mit dem Anfügen des zweiten Baukörpers fehlte anschließend ein wesentlicher Teil der natürlichen Beleuchtung. Demzufolge mussten wir die verbliebenen, dem Garten zugewandten Fenster an der Südseite erheblich vergrößern“.


Vergleich: alt und neu

U-Wert Außenwand Bestand: 0,19 W/m²K.

U-Wert Außenwand Neubau: 0,18 W/m²K.

Spez. Primärenergiebedarf Bestand: ca. 32 kWh/m²a.

Spez. Primärenergiebedarf Neubau: ca. 26,5 kWh/m²a.

Altbau entspricht KfW-55-Standard.

Neubau entspricht KfW-40-Standard.


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