Nach einem im Jahre 2004 abgeschlossenen Gutachterverfahren und knapp zwei Jahren Bauzeit ist die Errichtung der beiden Bürogebäude der „Grundstücksgesellschaft Köln-Ossendorf III“ abgeschlossen. Die Firma NetCologne hat ihren neuen Firmensitz, ein maßgeschneidertes Mietobjekt, bezogen.
Am Medienstandort Köln-Ossendorf bilden die neuen Bürogebäude weitere Bausteine zur Komplettierung der städtebaulichen Figur. Bauteil 1, NetCologne, bildet das Scharnier zwischen der zentralen Adresse „Am Coloneum“ und den angrenzenden Straßen und schafft einen vorgelagerten, dreieckförmigen Platz. Dieser im Gutachterverfahren von den Architekten Bolwin Wulf, Berlin, vorgeschlagene und vom ursprünglich geplanten städtebaulichen Modell abweichende Entwurf wurde vom Kölner Gestaltungsbeirat ausdrücklich begrüßt.
Die städtebauliche Konfiguration muss die große Geste des Arkadenplatzes gegen die westliche fragmentarische Randbebauung der von-Hünefeld-Straße auffangen. Gleichzeitig wird die rückwärtige Adolf-Grimme-Allee soweit aufgewertet, dass hier keine vom Platz abgeklemmte 2. Reihe entsteht. Daher wurde das Baufeld von Südwesten her geradlinig weiterentwickelt und es entsteht am nördlichen Ende ein großzügiger Vorplatz, der in die Adolf-Grimme-Allee mit existierenden und noch entstehenden Gebäuden überleitet.
Ein weiterer Aspekt der Abdrehung aus der Nordorientierung der Platzflucht ist das Tageslicht. Die entstehende Ausrichtung schafft nicht nur Sonnenlicht auf dem Vorplatz bis etwa neun Uhr morgens, es werden auch im Tagesverlauf alle Fassaden besonnt und so gleichwertige Arbeitsplatzqualitäten geschaffen.
Nicht zuletzt verzögert das Abdrehen der Südfassaden nach Südwesten das Aufheizen der Büroräume in den späteren Nachmittag.
Flexibel und bedarfsgerecht
Das Fond-Investorenprojekt ist geprägt von hoher Flächenökonomie bei sehr günstigen Erstellungskosten. Ziel war die Gestaltung hochwertiger und flexibler Bürogebäude sowohl zur freien Vermietung als auch zur Adaptierung für den Hauptsitz eines stetig wachsenden Telekommunikationsunternehmens.
Angelegt sind die Büroflächen der fünfgeschossigen Bauten U-förmig, durchdrungen von einer Kommunikationsbrücke, die Treppen, Nebenräume, Teeküchen und Besprechungsräume beinhaltet. Hier liegt das kommunikative Zentrum jeder Etage. Die Bürobereiche sind dagegen vollkommen frei von jeglichen festen Einbauten und entsprechend flexibel und bedarfsgerecht auszubauen – bis hin zu getrennt vermietbaren vier Einheiten pro Geschoss.
Vorgabe war ein hoher Anspruch an Transparenz, Kommunikation und komplexer technischer Infrastruktur mit Konferenzbereich, Service-Center und Network-Management-Center. Für NetCologne wurde dabei der individuelle Innenausbau aller Sonderbereiche geplant, ebenso wie die gläsernen Kombibüros (transparentes Trennwandsystem von Drum) bis hin zur Möblierung.
Im Bauteil 2 (freie Bürovermietung) wurden im Erdgeschoss ein großes Betriebsrestaurant und ein öffentliches Bistro realisiert.
Fassade
Die Profile der hochtransparenten Fassade und der glasbedeckten Geschossbänder sind flächenbündig und einheitlich in elegantem Tiefschwarz ausgeführt. Vor diese Fassadenebene kragen nur die umlaufenden „Ringe“ der silbernen Sonnenschutzprofile aus. Der ebenfalls silberne Lamellenbehang ist über die Geschosse leicht schräg geführt und bildet so eine metallisch geschuppte Hülle um die Gebäudevolumina. Die schräge Lage verhindert einen Wärmestau und schafft optimale Wärmeabfuhr zwischen Sonnenschutz und Fassade. Eine Betonkerntemperierung der im Inneren nicht verkleideten Geschossdecken sorgt für Kühlung der Massivbauteile über Nacht und für eine verzögerte Abgabe der Kühle an den Raum während des Tages.
Weitere Informationen
Transparentes Trennwandsystem bba 556
Bolwin Wulf Architekten Partnerschaft, Berlin
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