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Nahezu komplett aus Holz

Neubau eines Pavillons in Helsinki
Nahezu komplett aus Holz

Helsinki war im vergangenen Jahr die „Welthauptstadt des Designs“. Eine Million Menschen besuchte die rund 550 Projekte und fast 3 000 Veranstaltungen des Themenjahres. Im Fokus stand die Frage: Wie kann Design unseren Alltag verbessern? Eine Antwort gab ein Pavillon, der aus Sperrholz und recyceltem Papier gebaut wurde.

Nachhaltige Entwicklung hat eine herausragende Bedeutung für die Zukunft – auch im Bauwesen. Architekten können dabei großen Einfluss ausüben: Sie entscheiden, welche Baustoffe und welche Mengen an Material eingesetzt werden, ob Gebäude demontiert und wieder verwertet werden können und welche Botschaften ein Gebäude transportieren soll. Dieser Verantwortung hat sich eine Gruppe Architekturstudenten der Aalto Universität Helsinki und deren Tutoren gestellt.

Für die „Welthauptstadt des Designs“ entwarfen sie ein Sinnbild des ökologisch bewussten Bauens: Ein Pavillon, fast zu 100 % aus Holz, demonstriert, wie nachhaltiges Design in bestehende Stadtstrukturen integriert werden kann. Im Frühling 2012 wurde der Pavillon auf einer freien Fläche zwischen dem Architekturmuseum und dem Designmuseum in Helsinki erstellt. Während der Zeit als „Welthauptstadt des Designs“ diente er als Treffpunkt und zeigte den Besuchern, wie Design ihr Leben beeinflussen kann.
Konstruktion mit Holz
Die abgeschrägten Säulen des 470 m² großen Pavillons waren aus Birkensperrholz und Konstruktionsvollholz gefertigt worden und erinnerten in ihrer Form an Bäume. Sie trugen eine sechseckige, triangulierte Kastenstruktur mit transparenter Deckung. Der Boden des Gebäudes bestand aus massivem Kiefernholz, ebenso zwei Dreieckstrukturen, in denen an den jeweiligen Enden des Pavillons eine Bar und Sanitäranlagen untergebracht waren. Mithilfe lichtdurchlässiger Vorhänge konnten die Seiten des Pavillons geschlossen werden für Workshops, Vorträge und Diskussionen.
Das finnische Forstindustrieunternehmen UPM stellte sämtliche Baumaterialien für den Pavillon zur Verfügung und zeigte, dass der Baustoff Holz zugleich funktional und optisch ansprechend ist. Das Sperrholz WISA-Twin von UPM beispielsweise ist so leicht wie Fichte und hat dabei das ansprechende Erscheinungsbild von Birke.
Um die Bedeutung und Möglichkeiten recycelter Materialien zu demonstrieren, wurden auch technisch veränderte Hölzer eingesetzt: Die Terrassen des Pavillons waren mit dem Verbundwerkstoff UPM ProFi Deck verlegt, der aus sauberen Kunststoffpolymeren und Fasern aus recyceltem Papier hergestellt wird. Die Umweltbilanz des Materials überzeugte die Gruppe der
Architekten: Jedes Kilogramm des Verbundstoffes verhindert, dass cirka 1,84 kg CO2 freigesetzt werden. Das bestätigte das nationale Technikforschungszentrum Finnlands.
Rund 80 000 Menschen besuchten den hölzernen Pavillon während der „Welthauptstadt des Designs“. Die nachhaltigen Baumaterialien zeigten den Menschen, dass Gebäude die Ökobilanz unserer Städte verbessern können und dabei sehr attraktiv aussehen. Inzwischen wurde der hölzerne Pavillon wieder abgebaut. Demnächst wird er ein zweites Leben erhalten: Sechs international anerkannte Architekten werden eingeladen, Ideen für die Wiederverwertung der Baumaterialien des Pavillons zu entwickeln. Auf der diesjährigen Habitare, Finnlands wichtigster Designmesse, wird bekannt gegeben, für welches Projekt die Baumaterialien des hölzernen Pavillons genutzt werden.
Entwurf und Umsetzung: Architekturstudenten der Aalto Universität Helsinki
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