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Nachhaltig schalldämmend

Neubau der Deutschen Börse in Frankfurt
Nachhaltig schalldämmend

Der Neubau der Konzernzentrale der Gruppe Deutsche Börse in Frankfurt wurde wegen seiner nachhaltigen Gebäudekonzeption als erstes Hochhaus in Deutschland mit der LEED-Platin Zertifizierung ausgezeichnet. Das 21-stöckige Gebäude von KSP Jürgen Engel Architekten beinhaltet auch im Innenausbau Nachhaltigkeit durch spezielle Systemelemente.

Das rund 90 m hohe Bauwerk besteht aus zwei sich gegenüberliegenden L-förmigen Hochhäusern, die über acht Brücken und zehn Stege, einem Skygarten und einer Kunstgalerie miteinander verbunden sind. Auf einer quadratischen Grundfläche werden beide Gebäudeteile von einer gemeinsamen Glasfassade umhüllt. Blickfang ist die lichtdurchflutete Empfangshalle, die über eine Grundfläche von 1 000 m2 und eine Höhe von nahezu 90 m verfügt. Die Halle, die durch ein gläsernes Dach zusätzlich von oben natürlich belichtet wird, ist Herzstück des offenen Architekturkonzepts und bildet den kommunikativen Mittelpunkt der Unternehmenszentrale.

Das transparente Gebäude bietet vielfältige Ein- und Ausblicke. Zudem schafft die Gebäudehülle mit den charakteristischen Kastenfenstern durch natürliche Belichtung bestmögliche Arbeitsbedingungen. Haushohe, gläserne Einschnitte, die als „Landschaftsfenster“ Ausblicke in den Taunus und auf die Umgebung erlauben, belichten die Eingangshalle. Bestand doch die gestalterische Herausforderung beim Entwurf darin, trotz des hohen geschlossenen Fassadenanteils von 40 % ein offenes, transparentes Gebäude zu entwerfen. An der guten Wärmebilanz des Gebäudes sind moderne Wärmedämmgläser von Schollglas beteiligt: GEWE-safe Verbundsicherheitsglas, GEWE-therm safe, GEWE-therm sun Sonnenschutzglas.
Raumhoch verglaste Büroräume in Richtung Eingangshalle, Glastrennwände zu Fluren und Gängen, Glasbrüstungen der Stege und Brücken erlauben darüber hinaus vielfältige Blickbeziehungen innerhalb des Gebäudes. Die Transparenz des Gebäudes macht die Aktivitäten der Menschen innerhalb des Hauses erlebbar und schafft auch eine visuelle Nähe zwischen den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens.
Als „Green Building“ verfügt die Zentrale der Deutschen Börse über modernste Techniken zur Minimierung des Energieverbrauchs. Zu den Besonderheiten zählen zwei hausinterne Biogas-Blockheizkraftwerke, eine hoch effiziente Wärmerückgewinnung sowie intelligente Gebäudeautomation für Sonnenschutz und Beleuchtung.
Informelle Kommunikation
Die neue Zentrale der Gruppe Deutsche Börse ist nicht zuletzt ein Gebäude der Kommunikation. Flexibel nutzbare Büroflächen bieten neben individuellen Einzel- und Doppelbüros und „Denkzellen“ für konzentriertes Arbeiten auch offene Teamflächen, Besprechungsräume sowie zahlreiche Orte für informelle Kommunikation. Alle Räume sind mit modernster Technik ausgestattet und klimatisiert. Insgesamt stehen rund 2 400 Arbeitsplätze auf 55 500 m2 Bruttogeschossfläche zur Verfügung.
Das offene Architekturkonzept ermöglicht vielfältige Gelegenheiten für einen kreativen Ideen- und Informationsaustausch: Die Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse begegnen sich in der Eingangshalle, auf den Stegen und Brücken, in der Cafeteria, im Restaurant und in den zahlreichen Kaffeeküchen sowie auf der Freitreppe vor dem Eingang.
Trennwände in Businessoutfit
Entschieden hat sich die Deutsche Börse gemeinsam mit den Bauherrn Groß & Partner und Lang & Cie. für den Einsatz der Systemtrennwände der feco Innenausbausysteme. Zum einen, weil nur feco die LEED-Anforderungen erfüllen konnte und zum anderen, weil man gute Erfahrungen mit Produkt und Hersteller in verschiedenen Projekten sammeln konnte. Darüber hinaus unterstützt das Trennwandsystem in Kombination von Vollwand und Doppelverglasung das Konzept der Architekten. Gestalterisch fiel die Wahl für Wandflächen und Rahmenprofilen auf ein elegantes Anthrazit, das mit dem Grau des Teppichbodens harmoniert. Filigran wirken die umlaufend 20 mm schlanken Aluminiumrahmen der fecofix-Verglasung. Diese kommen im dunkelgrauen Businessoutfit besonders gut zur Geltung.
Über Gestaltungsfragen hinaus leistet das feco-Trennwandsystem vor allem auch einen entscheidenden Beitrag zur Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien an das Gebäude. Insgesamt kommen 7 800 m² versetzbare Systemtrennwände als geschlossene, melaminharzbeschichtete Vollwand und als fecofix-Doppelverglasung sowie 370 raumhohe Schalldämm-Türen aus formaldehydfrei verleimten Holzwerkstoffen zum Einsatz.
Schalldämmung und Ökologie
Die geschlossenen, mit holzwerkstoffbeplankten Vollwände verfügen über einen geprüften Schalldämmwert von bis zu Rw;P = 54 dB. Die fecofix-Glaswände weisen einen Schalldämmwert von bis zu Rw;P = 49 dB auf. Dabei beträgt die Wandstärke jeweils lediglich 105 mm. Besonders hoch ist auch der Schalldämmprüfwert der stumpf einschlagenden Holztüren mit bis zu Rw,P = 45 dB.
Der „LEED Credit MR 7 Certified Wood 50 %“ fordert die Verwendung von 50% FSC-zertifiziertem Rohholz bei der Herstellung von Holzwerkstoffplatten. Diesen Nachweis konnte der Trennwandhersteller über die Vorlieferanten erbringen. Darüber hinaus besteht das Rohmaterial der Holzwerkstoffplatten zu 100 % aus Rest- und Abfallhölzern aus FSC-zertifizierten Wäldern und Sägewerken. Die geforderten Transportwege von maximal 500 km vom Wald über das Sägewerk bis zum Hersteller der Holzwerkstoffplatten konnten mit 200 km weit unterschritten werden und erfüllen so die Forderung „LEED Credit MR 5.1. Regional Materials“.
Strenge Forderungen der LEED-Platin Zertifizierung haben zur Verwendung formaldehydfrei verleimter, FSC-zertifizierter Holzwerkstoffplatten und der Entwicklung einer LEED-konformen Holztüre geführt. Zum Zeitpunkt der Angebotslegung fand feco Innenausbausysteme trotz intensiver Recherche und zahlreicher Gesprächen mit diversen Objekttür-Herstellern kein Holz-Türblatt auf dem Markt, das die geforderten Werte nachweisen konnte, insbesondere in der Kombination LEED-konform und hochschalldämmend.
Die Füllungen herkömmlicher Schalldämm-Türblätter bestehen aus Holzwerkstoffen mit Harnstoffverleimung. Eine LEED-Platin Zertifizierung lässt den Einsatz harnstoffgebundener Holzwerkstoffe – auch solche mit reduzierter Formaldehyd-Emission – nicht zu. Daher entwickelte der Hersteller ein völlig neues Türelement. Dieses besteht aus einem Aluminium-Tragrahmen, der für Stabilität sorgt und beidseitig mit ausschließlich harnstofffrei verleimten Holzwerkstoffplatten beplankt ist. Zum Einsatz kommt das gleiche Material wie bei den Wandschalen der Trennwandelemente. Dadurch wird eine absolute Oberflächengleichheit gewährleistet. Zwischen diesen beiden Holzwerkstoffplatten befindet sich je nach Schalldämmanforderung des Türelementes eine mehrlagige Einlage, die ebenfalls LEED-konform ist.
Das feco-Türelement erfüllte auch Prüfungen in den Schallschutzklassen II (Rw,P= 37dB) und III (Rw,P = 42dB) sowie eine objektbezogene Anforderung mit Rw,P = 45 dB auf Anhieb. Die in der Konzernzentrale der Gruppe Deutsche Börse ausgeführten Schallmessungen bestätigen die hohe Qualität der Türelemente wie auch der Trennwände.
feco-Systemtrennwände verfügen über den höchstmöglichen werkseitigen Vorfertigungsgrad. Alle Wandschalen, auch Passelemente, werden im Werk auf Maß formatet und vierseitig umkantet. Türzargen und Türblätter werden ebenfalls als maßgefertigte Elemente angeliefert. Die Tätigkeit auf der Baustelle beschränkt sich somit auf reine Montagevorgänge der vorgefertigten Wandelemente. Die bei klassischen Baugewerken übliche Fertigung am Bau entfällt. So entstehen keine nennenswerten Umwelt-Belastungen, weder durch Verarbeitung auf der Baustelle noch durch Entstehung von Abfällen. feco Innenausbausysteme hat durch umfangreiche Neuentwicklungen im Bereich Green Building einen wertvollen Beitrag liefern können und seine Fachkompetenz im Bereich Nachhaltigkeit weiter ausgebaut.
Architekturbüro: KSP Jürgen Engel Architekten, Frankfurt Energiekonzept: Dr. Tim Weber, Lenz Weber Ingenieure, Frankfurt
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