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Insel-Lösungen

Konzernzentrale in München
Insel-Lösungen

Effizienz im Großraumbüro muss kein Widerspruch sein, schaut man sich die Lösung in der neuen Konzernzentrale der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH im Münchener Stadtteil Neuperlach-Süd an.

Im Herbst 2003 wurden hier 1 500 Mitarbeiter aus verschiedenen Zentral- und Produktbereichen auf knapp 40 000 m² zusammengeführt, die vorher auf viele Standorte in der Bayernmetropole verteilt waren. Grund der Zusammenlegung und des damit verbundenen Umzugs unter ein gemeinsames Dach war der Wunsch, die Prozesse in allen Unternehmensbereichen zu straffen und systematisch Synergien aufzubauen.
Mit der Anmietung eines neuen Hauses wollte der weltweit drittgrößte Haushaltsgerätehersteller den Rahmen für sein internationales Wirken schaffen: Bessere interne Kommunikation auf kürzeren Wegen mit offenen Bürolandschaften in einem modernen Bürokomplex, der als erster in Europa nach den Prinzipien von Feng-Shui errichtet wurde.
Großraum-Tücken und -Vorteile
Im Innenausbau wurden ökologisch wertvolle Materialien eingesetzt. Ein intelligentes Energiemanagement unterstützt den Einsatz regnerativer Energien und reduziert gleichzeitig den Energieverbrauch. Moderne ökologische Grundsätze verbinden sich hier mit den traditionellen Regeln des Feng-Shui und schaffen das Klima für ein konzentriertes, kreatives und erfolgreiches Arbeiten.
Experten zufolge sind Großraumbüros wahre Produktivitätskiller, denn Lautstärke und die mangelnde Privatsphäre führen neben anderen psychologischen Negativaspekten zur Leistungsminderung bei den Mitarbeitern, was die gepriesenen Flächenvorteile kostenmäßig um ein Vielfaches wieder aufhebt. Damit die als offene Bürolandschaft geplanten 1 500 Arbeitsplätze nicht den Tücken des Großraums zum Opfer fallen, hatten die Planungsverantwortlichen frühzeitig die Idee, einzelne Konzentrationszonen auf die Etagen zu integrieren.
Gebrauchsfähige Lösung
Ein Wettbewerb unter führenden Anbietern von Raumstruktur- und Raumgliederungssystemen sowie eine viermonatige Bemusterung vor Ort, bei denen die BSH-Mitarbeiter mittels Fragebogen die bemusterten Räume im täglichen Gebrauch bewerteten, führten zu einer gebrauchsfähigen Lösung: „Magic cubes“ von Bosse sind Arbeits-Inseln für Konzentration und Kommunikation. Ein Raumsystem bildet einen Kubus, der frei im Großraum positioniert werden kann.
Zum Ausschreibungsprojekt sagt der verantwortliche Planungsleiter Gregor Kamps von der Unternehmensberatung Transform Consulting, Riedering/Rosenheim: „Ich hatte zwar eine Vorstellung von den „cubes“ als Werkzeug, um temporäre Konzentrations- und Arbeitsinseln zu schaffen, aber wie sich die Kuben im Arbeitsalltag wirklich verhalten würden, war ungewiss.“
Nach der ersten Bemusterungswoche war beispielsweise schnell klar, dass die „cubes“ ohne Decke aus akustischen Gründen überhaupt nicht funktionierten.
Einige Hersteller rüsteten nach und zogen ihre Systeme bis zur Decke hoch. Da die perfekte Abdichtung zur vorhandenen Decke aber nicht möglich war, schied diese Variante schnell aus. Insgesamt waren Akustik, Temperatur, Luftqualität, Licht, Elektro, Funktion, Optik, Modularität und Preis die entscheidenden Kriterien.
Höhle oder Marktplatz
Basierend auf der Philosophie der Ganzheitlichkeit, der Humanisierung der Arbeit und dafür erdachter Konzeptstudien entwickelte die Fachgruppe „Sectio Aurea“, ebenfalls von der Dauphin-Gruppe, mit Bosse-Design sofort umsetzbare Perspektiven. Ausgehend von der Erkenntnis, dass sich in vielen Fällen Verwaltungs- und Ablaufsorganisationen starren Büroraumformen unterwerfen müssen und diese Organisationen somit zwangsläufig aus den Fugen geraten, kreierte Bosse bereits Anfang der 80er Jahre ein System, welches unabhängig vom Baukörper die jeweilige Organisationsform aufnimmt und sich flexibel und kostengünstig eventuellen permanenten Änderungen anpassen kann.
Auf dieser Basis wurden „magic cubes“ geschaffen; Arbeits- und Aktionsinseln, die sowohl den „Höhlengedanken“ als auch die „Marktplatz-Philosophie“ aufnehmen und losgelöst vom Gebäudekörper humane und individuelle Beleuchtungs-, Lüftungs-, Geräusch- und Temperaturqualitäten besitzen.
In München-Neuperlach gelang es, mit diesem modularen, flexiblen Kuben-System nicht nur die rationalen Aspekte von veränderten Organisationsprozessen im neuen Haus zu berücksichtigen, sondern auch emotionale Lücken und Bedürfnisse nach Wohlfühlen zu schließen.
In sich geschlossen
21 Kuben auf sieben Etagen wurden als so genannte „meeting cubes“ oder „concentration cubes“ in nur drei Wochen von Bosse Design bei BSH aufgestellt, immer nachts und am Wochenende, um den Arbeitsablauf nicht zu stören.
Ein „cube“ besteht aus einem Drehstuhl, drei Besucherstühlen, einem Tisch, einer Stehleuchte (integrierte Beleuchtung auf Wunsch möglich) und einer Elektroleiste mit sechs Steck- und Datendosen.
Realisiert wurde der Kubus aus den Bosse-Systemen „human space“ als Gerüst und mit „b2m“-Wandelementen.
Die Wände werden je nach Kundenwunsch transparent (Glaselemente mit/ohne Streifenveredelung) oder geschlossen (Jalousien, Stoffe, Polsterung) gefertigt. Akustikelemente zur Schallabsorption, Schiebetüren für Geschlossenheit oder spezielle Deckensysteme mit einem exakt entwickelten Be- und Entlüftungssystem sind wesentliche Bestandteile.
Weitere Informationen
„magic cube“ bba 553
Architekten: Denk, Mauder, Wisiol, Altenbehrend, München
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