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Geradlinigkeit betont

Neubau eines Wohnhauses in Venlo (NL)
Geradlinigkeit betont

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Ein etwas gestrecktes, geradliniges Wohngebäude realisierte Architekt Rob Kleuskens in Venlo. Prägend für die Gebäudehülle sind in Nuancen changierende Klinker mit silbrigen Akzenten in länglichem Modulformat – die Stoßfugen wurden hierbei nicht ausgefüllt.

Marcel Lohmann | jo

Als straffer, kubistischer Raum präsentiert sich die Villa Friederich inmitten des Villenparks „Nieuw Stalberg“ am südöstlichen Rand von Venlo.
Dem städtebaulichen Konzept für die neue Siedlung folgend hat der Architekt Rob Kleuskens vom Büro Loxodrome design & innovation das Wohnhaus in grünem Umfeld entworfen. Leitende Idee für „Nieuw Stalberg“ war, einen neuen Villenpark für Venlo zu realisieren, in dem Natur, Infrastruktur und Architektur miteinander in Harmonie gebracht werden. So folgt der gestreckte Bau mit einer langen, durchbrochenen Front an der Südseite und einer nahezu gänzlich geschlossenen Nordfassade dem Verlauf des nördlich erschließenden Hinsbeckerweges und fügt sich so in seine Nachbarschaft ein.
Fassadenwirkung
Von Weitem als anthrazit wahrgenommen, entfaltet sich das Farbspektrum des Fassaden-Klinkers beim Näherkommen in vielfältigen Nuancen changierender Braun- und Blau-Braun-Töne mit silbrigen Akzenten.
Man wird dabei überrascht von dem, was der Architekt die „dritte Dimension der Fassade” nennt: „Von Nahem verleiht dieser Stein der Fassade einen lebendigen Charakter – dicht, aber dennoch plastisch, voller Farbnuancen und Textur”, beschreibt Rob Kleuskens.
Mit der teils durchbrochenen Südfassade ist das Wohnhaus strikt zur Sonnenseite hin orientiert. Die in den rechteckigen Grundriss integrierte Veranda ist das Rückgrat des Entwurfs. Ihr wenden sich alle Räume zu. Großflächige Verglasungen schaffen darüber hinaus optische Verbindungen innerhalb des Gebäudes. Das sorgt für eine subjektive Raumerweiterung und das Haus wird offener wahrgenommen.
Anforderungen
Die Messlatte für „Nieuw Stalberg” lag hoch. Das verdeutlichen auch zahlreiche Festlegungen im Bebauungsplan.
„Städtebaulich lautete die Aufgabe, eine eindeutige Kubatur zu schaffen. Ausgangspunkte für die Architektur sind Funktionalität, Schlichtheit, Klarheit und Deutlichkeit. Für spezielle Grundstücke, so genannte ,Perlen‘ gelten gesonderte Anforderungen hinsichtlich der Architektur. Die Villa Friederich steht auf solch einem Grundstück. Der Bebauungsplan schreibt für dieses unter anderem natürliche Materialien vor”, erläutert Rob Kleuskens die Anforderungen.
Geradliniger Ziegel
Für die Fassade der Villa Friederich haben sich die Architekten vom Büro Loxodrome design & innovation für Hagemeister Klinker der Sorte „Alt Berlin“ entschieden. „Wir wollten einen Ziegelstein, der den Entwurf in all seiner Geradlinigkeit unterstreicht. Dieser Ziegel ist genau richtig und betont das Kubistische unseres Entwurfs”, begründet Rob Kleuskens die Materialwahl.
Der Klinker untermauert dies unter anderem durch sein langgestrecktes Modulformat (290 x 90 x 51 mm). Die verklinkerte Gesamtfläche beträgt 6 000 m². Durch die Fassade wird die horizontale Ausrichtung betont, indem die Stoßfugen nicht ausgefüllt werden und die Ziegelsteine Kopf an Kopf liegen.
Der Maurer hat die Längsfugen mit einem dunkleren Farbton ausgearbeitet. Auf diese Weise erscheint die Fassade von Weitem als ebenmäßige Fläche. Aus der Nähe betrachtet erreichte Kleuskens jedoch eine andere Fassadenqualität:
„Von Nahem wollten wir eine Fassade, die plastisch ist, lebendig, mit Farbnuancen und mit der Textur von Ziegelsteinen und Maurerhandwerk. Danach haben wir explizit gesucht. Das ist auch der Grund, warum wir uns für einen speziellen Verband entschieden haben.”
Architekt: Rob Kleuskens, Loxodrome design & innovation, Venlo/NL
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