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Filigrane Strukturen

Neubau Mehrfamilienhäuser in Ingolstadt
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Urbanes Wohnen im Grünen Umfeld: In Ingolstadt entstanden drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 37 familienfreund-lichen Stadtwohnungen. Die Fassadengestaltung ist geprägt durch umlaufende Balkone mit Spalier, viel Fensterfläche und einem besonders strukturierten Oberputz in Besenstrichtechnik auf einem Wärmedämm-Verbundsystem auf EPS-Basis.

Um die Wohnbedingungen für Familien mit Kindern in der Stadt zu verbessern, sollten mit Hilfe des Modellvorhabens „IQ – Innerstädtische Wohnquartiere“ zeitgemäße und bezahlbare Wohnungen mit besonderem Fokus für die Bedürfnisse von Familien entstehen. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) nahm 2010 an einem Wettbewerb der Obersten Baubehörde im Rahmen des experimentellen Wohnungsbaus teil. Der Entwurf wurde als eines von insgesamt zehn Projekten ausgewählt und zwischen 2011 und 2014 in Ingolstadt umgesetzt.

Bei der Planung standen bei der Bauherrin GWG und den Architekten Therese Strohe und Michael Ullrich die verschiedenen Lebensphasen und unterschiedliche Lebensentwürfe von Familien im Vordergrund: Es entstanden vor allem große Wohnungen. Eine Besonderheit sind die innovativen Grundrisse für sich ändernde Familienplanung. So ist es beispielsweise möglich, eine Wohnung durch flexible Zimmereinteilung nach den jeweiligen Bedürfnissen zu verändern und anzupassen. Ein kindgerechtes Wohnumfeld mit großzügigen Freibereichen trägt des Weiteren zur Familienfreundlichkeit und zu einem nachbarschaftlichen Zusammenleben bei. Das Wohngebiet liegt zentrumsnah und bietet dennoch durch die Verbindung des Innenhofs mit den Donauauen einen Standort mitten im Grünen.
Freiraum Balkon
Zur Straße hin abgeschirmt durch einen geschwungenen Wohnbau, befinden sich im Hofbereich drei mehrgeschossige Neubauten auf annähernd quadratischem Grundriss. Zwei Gebäude erstrecken sich über drei Geschosse, eins beherbergt auf vier Etagen Wohnungen. Alle insgesamt 37 Wohnungen sind barrierefrei, sieben sind für Rollstuhlfahrer geeignet. Die Erschließungsflächen, Freibereiche und Tiefgaragenzugänge sind ebenfalls rollstuhlgerecht ausgeführt.
Die drei Gebäude mit einer gemeinsamen Tiefgarage sind als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Die umlaufenden Balkone und die auskragende Attika aus Sichtbeton lagern punktuell auf den Außenwänden und werden zusätzlich durch außenliegende Stahlstützen abgestützt. Eine feuerverzinkte Stahlkonstruktion aus Quadratrohrprofilen legt sich um die Balkone und das gesamte Haus. Sie bildet eine Filterschicht zwischen Privat und Öffentlich, einen Zwischenraum zwischen Innen und Außen und ist gleichzeitig die notwendige Absturzsicherung.
Handwerkstechnik Besenstrich
Für die Gestaltung der mit einem Wärmedämm-Verbundsystem auf EPS-Basis gedämmten Fassade griffen die Architekten auf eine alte Technik zurück, die derzeit eine Renaissance erlebt. Der Oberputz wurde mit einer Besenstrichtechnik fein struktu-riert und anschließend mit Siliconharzfarbe gestrichen. Der aufgezogene Putz wird dafür mit einem Besen, einer groben Drahtbürste oder einem Putzkamm gleichmäßig waagerecht oder senkrecht strukturiert. Die Oberflächentechnik ist sowohl im Innen- als auch im Außenbereich einsetzbar.
Der durchgefärbte Oberputz wurde handwerklich mit einem Besen vertikal abgezogen und strukturiert.
Durch verschiedene Putzarten und Körnungen, aber auch durch die Wahl der anschließenden Beschichtung, lassen sich unterschiedliche Optiken erzeugen, die ein interessantes Gesamtbild ergeben. Diese Technik ist auch geeignet, um besondere Flächen hervorzuheben. Der verwendete kunststoffvergütete, mineralische Mörtel von Baumit eignet sich zur Überarbeitung von tragfähigen, mineralischen und kunstharzgebundenen Putzen und Anstrichen, als Haftbrücke auf Beton und als Sockelputz sowie zum Kleben und Armieren von Dämmplatten.
Bianca Stein, Therese Strohe | jb
Architekten:Therese Strohe Michael Ullrich Architekten, Berlin
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