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Anforderung:
Modernes, statisch anspruchsvolles Haus auf schwierigem Grund in historisch gewachsenem Umfeld
Lösung:
Kalksandstein-Mauerwerk mit hoher Druckfestigkeit für Außen- und Innenwände
Das 523 m2 große Baugrundstück befindet sich am Rande der Warendorfer Altstadt, in exponierter Lage direkt am Fluss Ems gelegen – der ideale Standort also, um das ausdrucksstarke Entwurfskonzept von Spiekermann Architekten umzusetzen.
Das 250 m2 große Einfamilienhaus orientiert sich mit seinen verschachtelten Kuben und schräg angeordneten Wänden an den Raumkanten der umgebenden Altstadthäuser und reiht sich in die vorhandene Straßenflucht ein. Weitere städtebauliche Bezüge werden durch die Ausrichtung der Fenster hergestellt: Sie wirken wie Bilderrahmen, die exakt so platziert sind, dass der Blick auf ausgewählte historische Gebäude der Altstadt wie z.B. die nahe gelegene historische Kirche fällt. Auch typische Dachformen der Umgebung wurden ausschnittweise aufgegriffen und als versetzte Dächer in das Entwurfskonzept übertragen. So falten sich nun drei unterschiedliche Dachflächen aus schieferschwarzen Pultziegeln bzw. Pfannen mit Geradschnitt über die einzelnen Fassadenabschnitte. Vor- und Rücksprünge verleihen dem Bau dabei eine hohe Plastizität.
Liegender Kubus mit Turm
Das Einfamilienhaus besteht aus einem „liegenden“, etwa 15 m langen „Erdgeschosskubus“, in dem u.a. Küche, Wohn- und Esszimmer sowie ein Gästebereich mit Bad untergebracht sind, sowie einem „stehenden“ Element: ein turmähnlicher, zweigeschossiger Baukörper, in dem sich Kinderzimmer (1.OG) bzw. Elternschlafzimmer mit Bad (2.OG) befinden.
Gleich nach dem Eintreten öffnet sich der Eingangsbereich zu einem großzügig dimensionierten Koch-, Ess- und Wohnbereich. Der Raum wirkt weiträumig und transparent. Reduzierte Details und ausgesuchte Möbel verleihen dem Raum eine zeitlos elegante Ausstrahlung. Ein Blickfang sind beispielsweise die vom Architekten Oliver Spiekermann designten, weißen Küchenelemente wie der freistehende, dynamisch geschwungene Küchenblock „CoQuina“; aber auch Deckenversprünge sowie stehende C-Elemente, in denen u.a. der Esstisch und der Kicker untergebracht sind, verleihen dem Raum eine besondere Atmosphäre. Einen fulminanten Ausblick auf die rückwärtig gelegene Terrasse sowie den Garten und den Fluss Ems bietet zudem eine großflächige, bodentiefe Panoramaverglasung.
Maßgeschneiderte Möbelstücke
Vom Erdgeschoss führt eine ebenfalls von Oliver Spiekermann kreierte Stahl-Glas-Treppe mit freischwebendem Antrittspodest ins erste Obergeschoss, in dem die Kinder ihr Domizil haben, und weiter ins 2.OG, das als privater Rückzugsort für das Ehepaar gestaltet ist.
Auf dieser Ebene sind zugleich Schlafzimmer sowie der private Spa-Bereich mit freistehender Wanne und offener Dusche angeordnet. Die von Spiekermann entworfenen, ganz in Weiß gehaltenen Sanitärobjekte – wie die mehrfach mit Designpreisen ausgezeichnete Badewanne „QuTina“, der Waschplatz oder auch der preisgekrönte WC-Schrank „LOOQ“ – zeichnen sich durch ihre puristische Gestaltung aus und zonieren den Raum. Hier wird deutlich, mit welcher Konsequenz die Architekten Spiekermann das Bauwerk bis ins Detail geplant und realisiert haben.
Mauerwerk in Kalksandstein
Auch bei der Wahl des Wandbaustoffs legten die Architekten Wert auf hohe Qualität. „Das Haus steht sehr nah an der Ems, auf schwierigem Grund“, erklärt Oliver Spiekermann. „Zudem ist das Gebäude statisch sehr anspruchsvoll, insbesondere mit seiner Dachkonstruktion und den Stahlträgern, da haben wir viel getüftelt.“ Die Wahl fiel schließlich auf Kalksandstein von KS. „Kalksandstein war die optimale Lösung, weil er die Lasten sicher trägt“, so der Architekt. „Zudem vereinfacht er Änderungen während der Bauphase erheblich.“
Die Außenwände bestehen aus KS-Ratio Plansteinen im Format 6DF (B = 17,5 cm), auf denen das Wärmedämmverbundsystem „StoThermVario“ mit Modellierputz („Stolit Milano“) sowie weißem Außenanstrich („StoColor“) zum Einsatz kam. Innen wurden 1,5 cm Gipsputz aufgebracht. Die Bauherrenfamilie wünschte sich eine puristische Wandgestaltung, die wirkungsvoll mit den großzügigen Panoramaverglasungen kontrastieren sollte. Im Bereich der Innenwände wurden ebenfalls KS-Ratio-Plansteine eingesetzt (B = 11,5 cm). Selbst in dieser Breite sorgen die Steine aufgrund ihrer Masse für guten Schallschutz. „Schallschutz ist wichtig“, erklärt Oliver Spiekermann. „Die großen Räume bringen besondere Anforderungen mit sich. Vor allem die Kinderzimmer sind durch den hohen Schallschutz des Kalksandsteins gut abgeschirmt.“
Hommage an die Altstadt
Beim German Design Award wurde das Einfamilienhaus in der Kategorie „special mention“ ausgezeichnet. „Das Architekturkonzept ist einmalig, da es sich nur an diesem Standort verwirklichen lässt“, ist dort zu lesen. „Der Entwurf nimmt Bezug auf die historische Nachbarschaft der Altstadt und interpretiert den Baustil modern und zeitgemäß, wodurch sich das Haus sehr gut in den Bestand einfügt“, so die Begründung der Jury.
Bauherr: privat
Architekten: Architekten Spiekermann, Beelen
www.architekten-spiekermann.de
BGF: 250 m2
Standort: Warendorf
Auszeichnung: German Design Award – Special Mention 2019
Architekt Oliver Spiekermann: „Das Gebäude ist statisch sehr anspruchsvoll, insbesondere mit seiner Dachkonstruktion und den Stahlträgern, da haben wir viel getüftelt. Kalksandstein war die optimale Lösung, weil er die Lasten sicher trägt.“
Architekt Oliver Spiekermann: „Schallschutz ist wichtig, die großen Räume bringen besondere Anforderungen mit sich. Vor allem die Kinderzimmer sind durch den hohen Schallschutz des Kalksandsteins gut abgeschirmt.“
Architekt Oliver Spiekermann: „In Kalksandsteinwänden lassen sich Schlitze sehr gut verziehen. Dadurch lassen sich Elektrik, Heizungs- und Sanitärrohre einfach und problemlos einbauen. Zudem vereinfacht (Kalksandstein) Änderungen während der Bauphase erheblich. Weiterer Pluspunkt: Die gesamt Logistik klappt erfahrungsgemäß einwandfrei.“
Schallschutz
Mauerwerkssteine aus Kalksandstein sorgen aufgrund ihrer Masse für guten Schallschutz und sind statisch hoch belastbar. Typisch für den weißen Stein sind Druckfestigkeitsklassen bis 28. Beispielhaft: Bei der Verarbeitung mit Dünnbettmörtel und bei der üblichen SFK 20 ermöglichen sie eine Druckspannung fk bis 12,9 N/mm². Innenwände können schon ab einer Dicke von 11,5 cm tragend eingesetzt werden. Die Rohdichten (bei KS* zwischen 1,4 bis 2,2) führen zu hohen flächenbezogenen Massen der Wände, die den exzellenten Lärmschutz zwischen Räumen und gegen Außenlärm sicherstellen. Schon für eine schmale 11,5-Zentimeter-Wand (RDK 2,0) gibt der Markenverbund ein Direktschalldämm-Maß (Rw) von 51,3 dB an.
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