Startseite » Fassaden »

Erhalten mit neuer Eleganz

Umbau und Neugestaltung eines Büro- und Geschäftshauses in Hamburg
Erhalten mit neuer Eleganz

Ein Hamburger Kontorhaus aus den 50er Jahren erfuhr eine Umnutzung als modernes Bürogebäude. Qualitäten des Altbaus wurden betont, während eine neue Dachgeschossausbildung mit frei geschwungener Grundrissform erfolgte. Die schräge Fassade wurde aus Sonnenschutzglas und thermisch getrennten Aluminiumprofilen konstruiert.

HS-Architekten | be

1953 wurde der Schauenburger Hof im Kontorhausviertel in der Hamburger Innenstadt errichtet. Bis zum Umbau nutzte das Gebäude vorrangig eine Krankenkasse als Büro- und Geschäftshaus. Im Erdgeschoss der Schauenburgerstraße befinden sich zusätzlich zwei Ladengeschäfte, im Dachgeschoss eine Hausmeisterwohnung und weitere Archiv- und Büroflächen. Das Bestandsgebäude wies fünf Voll- und zwei Staffelgeschosse sowie ein Dachgeschoss in Walmdachform auf und schloss bis zum 4. Obergeschoss als Eckbebauung in geschlossener Blockrandbauweise an die Nachbarhäuser an.
Die vorrangige Gestaltungsabsicht für den Umbau von 2006 bis 2011 bestand darin, das vorhandene Gebäude als Stadtbaustein aus der Zeit des Wiederaufbaus mit neuer Dachgeschossausbildung gegenüber der bisher eher bezugslosen und abrupt endenden Walm- und Staffeldachform eleganter und harmonischer in das bestehende städtebauliche Umfeld der nachbarlichen Blockrandrandbebauung einzufügen.
Hierzu wurde das Kraggesims der Traufkante als Trennlinie zwischen alt und neu erhalten und ergänzt. Oberhalb dieser Gesimslinie führt nun eine sanft geneigte und zurückgesetzte Schrägfassade im Verlauf der Blockrandfluchten von Nachbargebäude zu Nachbargebäude.
Neu gegliedert und gestaltet
Das klar gegliederte Erscheinungsbild in moderner Formensprache mit eingeschnittenen Loggien im 5. und 6. Obergeschoss bildet eine adäquate Ergänzung beziehungsweise einen Abschluss des ebenso klar gegliederten historischen Bestandsgebäudes mit Natursteinfassade. Im Bereich der Straßenecke nimmt die neugestaltete Dachzone die markante Ausrundung der unteren Bestandsgeschosse auf.
Im 7. Obergeschoss erhielt das Eckgebäude eine angemessene Betonung und einen Abschluss durch eine frei geschwungene Grundrissform, die aufgrund des kräftigen Staffelversatzes vor allem im entfernteren Straßenraum ihre Wirkung entfaltet. Zudem entstand im 7. Obergeschoss eine großzügige Dachterrasse.
Gleichzeitig arbeitete man die Qualitäten des Altbaus heraus: Die Holzfenster wurden nach historischem Original ausgebildet, ebenso das hochwertige Innenleben mit Parkett und Eichentüren.
Die straßenseitigen Tuffsteinfassaden der unteren fünf Vollgeschosse blieben in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild mit den Lavasteinleibungen erhalten. Fenster und Türen wurden durch neue Elemente mit filigranerer Profilierung ersetzt, Schaufensterbereiche im EG in Bereichen mit ursprünglichen Holzprofilen aufgearbeitet bzw. mit entsprechenden Rahmen erneuert. Der Staffelrücksprung im 4. Obergeschoss wurde in vorderer Flucht einschließlich Traufgesims in der Art der vorhandenen Natursteinlochfassaden ergänzt.
Horizontal betont
Die neuen Schrägfassaden vom 5. bis 7. Obergeschoss wurden als Vorhangfassaden in thermisch getrennten Aluminiumprofilen (Glasfassaden aus Sonnenschutzglas Guardian Neutral 40 HP mit Pfosten-Riegel-Konstruktion Schüco Fw 50+) bzw. mit hinterlüfteten und mineralisch gedämmten Metallpaneelen als geschlossene Bereiche ausgeführt.
Die Geschossdeckenbänder und Attiken setzen sich als glatte Metallpaneele von den Glasfassaden ab und werden im Technikbereich (7. OG) sowie an den hofseitigen Fassaden (5. bis 7. OG) flächig fortgesetzt. Die Glasfassaden wurden im 5. und 6. Obergeschoss durch eingelassene Loggien mit Glasgeländern in wechselnder Anordnung aufgelockert, die eine natürliche Belüftung und ein Heraustreten in den Straßenraum ermöglichen. Hier ergeben sich wunderbare Ausblicke auf das Panorama der Hamburger Innenstadt.
Die hofseitigen Fassaden erhielten in den unteren fünf Vollgeschossen neue Fensterelemente und wurden mit einem Wärmedämmverbundsystem mit Putzoberflächen in hellem Farbton bekleidet. Im 5. bis 7. OG wurden die Aluminiumpaneelfassaden der Hofseiten durch Fensterbänder gegliedert, die das Thema der horizontalen Betonung der straßenseitigen Glasfassaden aufnehmen.
Konstruktion von Wand und Dach
Das Haupttragwerk des bestehenden Gebäudes besteht aus einer Skelettkonstruktion mit Stützen, Unterzügen und Decken in Stahlbeton. Außenwände und Treppenhauswände sind größtenteils in nicht tragendem Mauerwerk ausgefacht. Auch die Konstruktion der Gesamterneuerung vom 5. bis 7. Obergeschoss wurde in Stahlbetonskelettbauweise mit Stahlbetondecken und nicht tragendem Mauerwerk erstellt. Zur Verbesserung der energetischen Situation der Bestandsgeschosse wurden die ungedämmten Natursteinfassaden der Straßenseiten in den Brüstungsbereichen innenseitig gedämmt und auch die Keller- und Tiefgaragendecken unterseitig mit Dämmung versehen.
Die Dachoberflächen wurden als harte Bedachung widerstandsfähig gegen Flugfeuer und Strahlungswärme ausgebildet. In den begehbaren Terrassenbereichen liegen hochwertige Natursteinbeläge.
Architekten: Holger Schmidt, HS-Architekten, Hamburg
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de