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Entwässerungsplanung fürs Flachdach nach DIN EN 12056-3

Flachdach: Entwässerungsplanung nach DIN EN 12056-3 und DIN 1986-100
Staufrei planen

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Sowohl im unbelüfteten wie auch im belüfteten Flachdach kann der Ablauf durch entsprechende Aufstockelemente in die Funktionsschichten eingebunden werden. Bild: Klöber
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Oberstes Ziel einer praxisgerechten Entwässerungsplanung für innenliegende Entwässerungen ist es, Niederschlagswasser schnell und ohne Stau abzuleiten, um ein Versagen der Konstruktion zu vermeiden. Hierfür ist ein sorgfältig geplantes und ausgeführtes Gefälle hilfreich. Der objektspezifische Nachweis als Teil der Entwässerungsplanung erfolgt nach DIN EN 12056–3 und DIN 1986–100.

Anforderung:

Schnelle und gezielte Ableitung von Niederschlagswasser

Lösung:

Abgestimmte Planung inklusive genormter Bemessung von praxisgerechten Dachabläufen/Notentwässerungen


Dipl.-Ing. Hanns-Christoph Zebe | jo

Die DIN EN 12056 beschreibt die Anforderungen für „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden“. Danach werden Abläufe und Notüberläufe bemessen. Ergänzend hierzu beinhaltet die DIN 1986-100 die Anforderungen bzw. Angaben zur Berechnung des Regenwasserabflusses, zur Planung von Dachentwässerungsanlagen sowie zu den Regenwasserleitungen.

Grundsätze

Die DIN 1986–100 sieht vor, dass Regenwasser nicht auf öffentliche Verkehrsflächen abgeleitet werden darf. Jede Dachfläche bzw. jeder durch die Dachkonstruktion vorgegebene Tiefpunkt muss über eine Notentwässerung mit Ableitung auf eine freie Fläche verfügen, außer bei planmäßig vorgesehener Niederschlagswasserrückhaltung. Der Anschluss an das Kanalnetz ist bei einer Notentwässerung nicht zulässig.

Mögliche Anstauhöhen und die daraus entstehenden Lasten sind bei der statischen Bemessung der Dach- und Tragkonstruktion zu berücksichtigen. Niederschlagswasser, auch von kleinen Dachflächen, Balkonen usw. darf nicht in Schmutzwasserfallleitungen eingeleitet werden.

Bemessung

Zur Ermittlung des abzuleitenden Regenwasserabflusses wird eine Berechnungsregenspende für ein definiertes Regenereignis mit bestimmter Regendauer und Jährlichkeit nach statistischen Erhebungen ermittelt. Hier ist die Regenspende (l/s/ha) und das Berechnungsverfahren nach „Kostra DWD 2010R“ zu empfehlen.

Gemäß des Referenz-Standortes wird der Bemessungsregen r(5,5) mit 10 % Zuschlag und der Jahrhundertregen r(5,100) mit 20 % Zuschlag für die Berechnung herangezogen. Die Anzahl der geplanten Dach- oder Rinnenabläufe wird vom Abflussbeiwert sowie dem Abflussvermögen des gewählten Dachablaufs bei vorgegebener Stauhöhe am Dachablauf ermittelt.

Abflussbeiwerte: Die Art der Oberfläche des Schichtenpaketes einer Dachabdichtung kann den Abfluss verzögern. So dringt beispielsweise durch eine Dachbegrünung oder eine Kiesschüttung nur eine zeitlich gemittelte Regenspende zu den Dachabläufen. Die Oberflächeneigenschaft wird mit einem Abflussbeiwert bewertet.

Entwässerungsplanung: Leistung der Abläufe

Die erforderlichen Stauhöhen und somit die Leistungen der Abläufe sind vom Hersteller des Dachablaufs nachzuweisen. So übertrifft beispielsweise die Ablaufleistung mit dem Dachablauf „Klöber Flavent pro“ beim Durchmesser DN 70 den fünffachen Ablaufwert nach DIN. Auch die Abläufe in den weiteren Durchmessern mit DN 100, DN 125 und DN 150 zeichnen sich durch deutlich höhere Ablaufwerte aus. Der Flavent pro Dachablauf DN 100 (senkrecht) schafft gemäß TÜV-Messung sogar 23 l/s bei 65 mm Anstauhöhe. So kann die Anzahl der erforderlichen Ablaufleitungen reduziert werden. Die Produkte werden anwendungsgerecht als Komplett-Set geliefert oder können im Baukastensystem zusammengestellt werden. Die Produkte der Flavent pro-Linie werden unter anderem aus PPO gefertigt; so ist eine lange Lebens- und Funktionsdauer der Produkte gewährleistet. Besonders praxisgerecht sind die vorkonfektionierten Anschlussmanschetten, die einen sicheren Anschluss an die gewählte Flachdachabdichtung ermöglichen.

Berechnungsservice

Abgestimmte Planung und funktionssichere Produkte stellen sicher, dass in der Sanierung wie im Neubau die Flachdachentwässerung auch langfristig sichergestellt ist. Auch beim Einbau von stärkeren Dämmstoffdicken sind nur selten Rohrverlängerungen erforderlich. Die Bemessung der Dachabläufe sowie der Notentwässerung ist auch hier erforderlich. Dabei unterstützen einige Hersteller mit einem Berechnungsservice.


Abflussbeiwerte C in Abhängigkeit von der Oberfläche nach DIN 1986-100

Art der Fläche Abflussbeiwert

Dachflächen 1,0

Betonflächen 1,0

Schwarzdecken (Asphalt) 1,0

Pflaster mit Fugenverguss 1,0

Kiesdächer 0,5

Extensiv begrünte Dachfläche
bis 10 cm Aufbaudicke 0,5

Extensiv begrünte Dachfläche
ab 10 cm Aufbaudicke 0,3

Intensiv begrünte Dachfläche 0,3

Der Regenwasserabfluss Q eines Daches
berechnet sich damit nach folgender Gleichung:

Q = (r 5,5 / 10 000) * C * A

mit Q = Regenwasserabfluss in Liter /Sekunde

r 5,5 = Regenspende

C = Abflussbeiwert

A = wirksame Dachfläche


Mehr zum Thema

  • bba-Fachbeitrag: Flachdachentwässerung – konfliktfrei ableiten

www.hier.pro/bba0118Flachdachentwaesserung

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