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Holz ist ein bevorzugter Baustoff für Kindertagesstätten, wie das Beispiel Kinderkrippe Haidgraben in Ottobrunn zeigt. Gewählt wurde er wegen des guten Raumklimas in Massivholz gebauten Räumen; er kann Feuchtigkeit speichern und strahlt eine warme Atmosphäre aus.
Seit August 2013 hat jedes Kind Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertagesstätte. Noch gibt es nicht ausreichend Plätze. Um den Bedarf zu decken, müssen zusätzliche Kindertagesstätten gebaut werden. Holzbauunternehmen wie Anton Ambros GmbH sehen darin ein großes Marktpotenzial – weil der Baustoff aus heimischen Wäldern sehr kurze Bauzeiten ermöglicht und eine besondere Wohlfühlatmosphäre in den Räumen schafft. So ist zum Beispiel die Kinderkrippe Haidgraben in Ottobrunn als kleines Kinderparadies mit deckenhohen Fensterfronten und Wänden aus Massivholz in nur einem halben Jahr entstanden.
Architekt Maximilian Venus über das Projekt in Ottobrunn und das dabei verwendete Material: „Das Raumklima in einem Holzbau ist einfach hervorragend“, betont der 47-Jährige. „Holz speichert Feuchtigkeit und gibt sie wieder ab.“ Aber, fährt Venus fort, es gibt noch zahlreiche andere Argumente, die für eine Holzbauweise bei Schulen und Kindertagesstätten sprechen. „Holz hat eine samtig weiche Ausstrahlung, verbreitet eine beruhigende und angenehme Atmosphäre, strahlt gleichzeitig aber auch eine wahnsinnige Kraft aus.“
Ob Neubau oder Sanierung von Schulen und Kindergärten – der Baustoff Holz wird hierfür immer beliebter, da die Lern- und Arbeitsbedingungen für die Kinder, aber auch die Betreuer und Lehrer optimiert sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeitstudie von Professor Dr. Maximilian Moser. Der Wissenschaftler von der Universität Graz hat bei seinen vergleichenden Untersuchungen festgestellt, dass in Klassenzimmern mit viel Holz die Kinder deutlich entspannter und weniger aggressiv sind.
Laut Professor Moser schlägt das Herz in „Holz-Klassen“ im Schnitt täglich 8 600- mal weniger als bei Schülern, die in Klassenzimmern ohne Holz unterrichtet werden.
Das bedeute allerdings nicht, so Moser, „dass die ‚Holz-Schüler‘ müder oder kurz vor dem Einschlafen sind“. Sie seien mindestens so konzentriert, aber eben entspannter, was wichtig für die Leistungsfähigkeit sei und gleichzeitig vor Herz-Kreislauf- und stressbedingten Krankheiten vorbeuge.
Nicht zuletzt wegen der Erfahrungen beim Projekt in Ottobrunn ist Architekt Maximilian Venus auch von den bautechnischen Vorteilen der Holzbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad überzeugt. Die Wandelemente waren inklusive Dämmung und eingebauter Fenster im Ambros-Werk vorgefertigt und in kürzester Zeit vor Ort montiert worden. Venus: „Innerhalb von eineinhalb Wochen stand das Gebäude – bei einer Bruttogeschossfläche von 1 200 m² und einer Dachfläche von 1 500 m². In konventioneller Bauweise hätte das drei Monate gedauert.“ Zudem könne bei der werkseitigen Produktion der Wände exakter als auf der Baustelle gearbeitet werden, was unter anderem dem Innenausbau zugute komme. „Da passt alles millimetergenau“, hat Venus festgestellt.
Architekt: Maximilian Venus, Venus Architekten, München
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