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Eishockey-Arena in Bad Tölz: Topografie aufgenommen

Eishockey-Arena in Bad Tölz
Topografie aufgenommen

Eishockey hat Tradition in Bad Tölz. Der EC Bad Tölz e.V. gehört zu den ältesten Eishockey-Vereinen Deutschlands. 1928 gegründet, feierte man 2003 das 75-jährige Bestehen. In dieses Jubiläumsjahr fiel auch der Start für die Bauarbeiten an einer neuen Eishockey-Arena.

Keine fünf Kilometer von der Stadt Bad Tölz entfernt auf einem ehemaligen Kasernen-Gelände wurde die neue Arena errichtet. Bis zu ihrer offiziellen Einweihung fanden alle Eis-Aktivitäten in der bisherigen Halle im Stadtzentrum von Bad Tölz statt. Eine Sanierung der alten Halle wurde aus unterschiedlichsten Gründen verworfen. Da aber dennoch ein großer Bedarf an modernen Eisflächen besteht, entschloss sich die Stadt zum „Neubau auf der grünen Wiese“.Hierfür wurde ein europaweiter Wettbewerb für den Arena-Neubau ausgelobt. Realisiert wurde der Entwurf des in Deutschland lebenden Tirolers Norbert R. Widmoser.
Neben der gestalterischen Handschrift des fast 80-jährigen Architekten überzeugte den Bauherren auch dessen Erfahrung. Immerhin hat Widmoser bereits zehn Eishockeyhallen geplant und gebaut. Bei der Bad Tölzer Arena konzentrierte er sich vor allem auf die planerischen Grundlagen.
Hier gab es im Vorfeld der Realisierung insgesamt zwölf Umplanungen, mit denen die angestrebte Gesamtbausumme von „nur“ 13 Millionen Euro eingehalten werden konnte.
In Hügellandschaft integriert
Zum neuen Eishockey-Zentrum gehört eine Haupthalle, die über einen eingeschobenen Zwischenbau mit einer Trainingshalle verbunden ist. Insgesamt sind die Hallenbaukörper durch ihre Form und Lage harmonisch in die umgebende Hügellandschaft integriert.
Die gewölbten Dächer der beiden Hallen nehmen zusätzlich die Topografie mit auf. Beide Eispisten sind im Boden versenkt, so dass die Hallenaufbauten nur vier beziehungsweise zehn Metern über die Eingangsebene hinausragen.
Während die Trainingshalle mit ihren 300 Zuschauerplätzen vor allem für den täglichen Vereinsbetrieb und freie Laufzeiten ausgerichtet ist, bietet die große Halle mit 4 500 Plätzen ausreichend Raum auch für nichtsportliche Veranstaltungen. Beide Hallen sind für ganzjähriges „Eis“ geeignet.
Darüber hinaus ist die große Halle haustechnisch so ausgestattet, dass hier neben TV-Aufzeichnungen auch Musik-Events oder andere licht- und schalltechnisch aufwändige Produktionen aufgeführt werden können.
Konstruktiv wurden beide Hallen in Stahlbeton mit umlaufenden Stützpfeilern erstellt. Ihren oberen Abschluss finden sie in einer Leimbinderkonstruktion, die oberseitig mit einer hochwertigen Kunststoff-Dachbahn abgedichtet worden ist.
Die industriell vorgefertigten Leimbinder, von der Firma Großmann aus Rosenheim gefertigt, ermöglichen aufgrund der unterschiedlichen Stützpfeilerhöhen die besondere Dachform. Während das Dach der großen Halle in beiden Ebenen nach außen gewölbt ist, zeichnet sich das Trainingshallendach durch eine Mischung aus konvexer und konkaver Form aus.
Durchdachter Aufbau
Alle Abdichtungsarbeiten der beiden Dachflächen von 5 300 und 2 500 Quadratmetern wurden von der Firma Koch Membranen GmbH aus Rimsting am Chiemsee ausgeführt. Oberhalb der Leimbinder bildet eine 72 Millimeter starke Holzschalung die Grundlage für den weiteren Dachaufbau.
Eine hierauf aufgebrachte Bitumenschweißbahn G 200 S4 dient als Dampfsperre. Nachfolgend verlegten die Handwerker eine 80 Millimeter dicke mineralische Wärmedämmung der Baustoffklasse A – nicht brennbar.
Abschließend wurde die obere Abdichtung aufgebracht. Hier kam die bewährte Kunststoff-Dachbahn Rhenofol® CV – 1,5 Millimeter dick – der FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG zum Einsatz.
Materialbasis dieser Kunststoffdachbahn ist Polyvinylchlorid weich (PVC-P). Wahlweise sind die Bahnen mit Synthesefäden verstärkt – Rhenofol® CV – oder mit Glasvlieseinlage – Rhenofol® CG – lieferbar.
Als witterungs- und UV-beständige Bahnen lassen sie sich mechanisch befestigen oder auch unter Auflast lose verlegen. Insbesondere im gewerblichen und industriellen Bereich kommen diese Bahnen häufig zum Einsatz. In Verbindung mit der besonderen Alterungsbeständigkeit und Langlebigkeit der Bahn bietet sie die Voraussetzungen für eine langfristig wirtschaftliche Abdichtung.
Für spezielle Anwendungen unter Begrünungen hat die wurzelfeste und gegen Quecken und Rhizome resistente Bahn den aktuellen FLL-Härtetest bestanden.
Alle Nahtüberdeckungen können bei dieser Kunststoffbahn fachgerecht durch Quell- oder Heißluftschweißen geschlossen werden.
Die so erstellte Abdichtung ist im System auch widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme (DIN 4102). Ein umfangreiches Zubehörsortiment zur sicheren Detailausbildung rundet das Rhenofol®-System ab. Die Bahnen können in unterschiedlichen Abmessungen, Dicken und auch in verschiedenen Farben hergestellt werden.
Verarbeitung
Auf den beiden Dachflächen mussten die Dachdecker aufgrund der Dachformen die Bahnen in „Mustern“ verlegen. Die untereinander homogen verschweißten Bahnen fixierte man nach einem definierten Befestigungsplan in Form von Feldbefestigungen.
Neben der Flächenabdichtung wurden zusätzlich auf dem großen Hallendach zwölf und auf dem kleineren sechs RWA-Anlagen eingebunden. Auch die umlaufende Attika dichteten die Handwerker mit der Kunststoff-Dachbahn ab. Das Besondere hierbei: Auch die Attikaverblendung wurde mit Rhenofol® ausgeführt.
Terrasse zwischen den Hallen
Eine dritte Dachfläche ergab sich durch den eingeschobenen Verbindungsbau zwischen den beiden Hallen.
Diese Fläche sollte zugleich als Terrassenbereich für die eingeplante Gastronomie nutzbar sein. Die notwendige Dachabdichtung wurde ebenfalls von den Dachdeckern ausgeführt. Auch hier kam Rhenofol® zum Einsatz, diesmal jedoch die Produktvariante mit Glasvlieseinlage, da oberhalb der Abdichtung ein Gehwegplattenbelag im Splittbett verlegt wurde. Der exakte Dachaufbau des Verbindungsbaus sieht wie folgt aus:
  • Stahlbetondecke
  • bituminöser Voranstrich
  • AL + V60 S4 als Dampfsperrbahn
  • 120 Millimeter dicke Wärmedämmung aus Mineralwolleplatten der Baustoffklasse A nicht brennbar
  • Kunststoff-Dachbahn Rhenofol® CG in 1,5 Millimeter Dicke
  • Trenn- und Schutzvlies sowie im Splittbett verlegte Gehwegplatten
Entwässerung
Ein besonderes Augenmerk legte der Architekt auf die Entwässerung der beiden Hallendachflächen.
Aufgrund der ausgeprägten Dachformen ordnete er entsprechende Fallrohre an den jeweils „tiefsten“ Punkten des Daches an.
Bei dem großen Hallendach waren dies die vier Ecken, an denen je ein beheiztes Edelstahl-Fallrohr in DN 350 die anzunehmenden Niederschlagsmengen aufnehmen kann.
Bei dem Trainingshallendach ist die Entwässerung mittig angeordnet und erfolgt ebenfalls über zwei beheizte Edelstahl-Fallrohre in DN 350.
Weitere Informationen
Kunststoff-Dachbahn bba 560
Architekt: Norbert R. Widmoser
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