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Fassaden-Klinker

Neubau von acht Wohntürmen in Moskau
Cleverer Mix

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Mit dem Projekt Vander Park entwarf das Büro de Architekten Cie. einen Wohnkomplex im westlichen Bezirk Kunzewo als ein städtebauliches Ensemble aus unterschiedlichen Türmen. Auf einem sechs Meter hohen Sockel erheben sich acht Türme, die in Farbe und Struktur in Kontrast zueinander stehen. Die Architekten differenzierten die Blöcke unter anderem durch einen durchdachten Mix unterschiedlicher Fassaden-Klinker-Sortierungen.

Anforderung:

‚Menschlicher Maßstab‘ für großvolumige, stark verdichtete Bauweise mit 1 000 Wohnungen auf nur 2,4 Hektar

Lösung:

Umsetzung als städtisches Ensemble mit erkennbaren, segmentierten Volumen und jeweils verschiedenfarbigen Klinker-Fassaden


Anastasia Landgraf | jo

Großformatig, kompakt und stark verdichtet: Das erste Moskauer Projekt des niederländischen Büros de Architekten Cie. umfasst etwa tausend Wohnungen, dicht geballt auf einem relativ kleinen innerstädtischen Grundstück. „Ein Fußabdruck von lediglich 2,4 Hektar bedeutet für ein Projekt wie dieses automatisch, kompakt und in die Höhe zu bauen. Um dabei den menschlichen Maßstab zu handhaben, näherten wir uns dem Komplex als städtisches Ensemble – nicht als einen geschlossenen Baublock rund um einen halböffentlichen Innenhof“, erläutert Projektarchitekt Jan-Willem Baijense.

Die Architektur der Gebäude ist so konzipiert, dass multisensorische Erlebnisse entstehen und ein menschliches Maß erhalten bleibt. Das Architektenteam rund um Leiter Pero Puljiz teilte den Moskauer Appartmentkomplex in acht Wohnblöcke auf, die sich jeweils von einem Sockel erheben. Die Zusammenstellung der Türme ist in erkennbare segmentierte Volumen unterteilt, unterschieden nach Ziegelfarbe und Art der Fensteröffnungen. Daraus entsteht der Eindruck einer vertikalen Stadt. „Die acht Türme sind wegen der erforderlichen minimalen Tageslichtbeleuchtung gedreht, in kleinere Baukörper geteilt und mit verschieden farbigen Klinker gebaut. So entstand ein Komplex, der multiple Ansichten in sich vereint. Die Drehungen verleihen den Gebäuden stets ein anderes Aussehen, eine andere Skyline“, erklärt Bajiense. Durch die einzeln versetzt angeordneten Blöcke entstehen auf den Etagen offene Terrassen.

Qualitätsmerkmal Klinker

Die Menschen in Russland verbinden Ziegel mit Qualität. „Vom Beton und Stuckwerk, früher so bildbestimmend in der russischen Architektur, wendet man sich jetzt ab“, erläutert Jan-Willem Baijense. Dies war nur ein Grund, warum sich das Architekturbüro für den Baustoff Klinker als Fassadenmaterial entschied.

Für die Gestaltung kamen sechs verschiedene Klinker-Sortierungen von Hagemeister zum Einsatz, die sich in Textur und Farbe unterscheiden: Lübeck GT, Kopenhagen BA, Luca GT+FU, Weimar HS, Liverpool GT+FU und Woerden Alt GT. „Aus diesen Sortierungen entwickelten wir fünf Fassadenentwürfe mit je einer anderen Mauerwerksumsetzung. Dadurch entsteht eine sehr reiche Fassade. Aufgrund der Härte des Klinkers behält dieser über Jahrhunderte seine Farbe, Textur und Qualität und das Gebäude trägt zu einer nachhaltigen Straßenansicht bei“, so Baijense.

Längliches Format

Das Mauerwerk in Vander Park ist auf traditionelle Weise verarbeitet worden. Für de Architekten Cie. war es das erste Mal, dass sie so lange, schmale Klinker (290 mm Längenmaß) genutzt haben. „Was wir vorher nicht bemerkt haben, ist, dass die Verbindungen zwischen den Ziegeln bei dieser Größe fast irrelevant sind. Alles, was man sieht, ist die Ziegelstruktur.“


Auftraggeber: PIK Group, Moskau

Architektur: de Architekten Cie., Amsterdam
www.cie.nl

Partner: Pero Puljiz

Projektarchitekt: Jan-Willem Baijense

Generalunternehmer: Boes Construction, Moskau

Verklinkerte Fassadenfläche:
ca. 28 000 m2

Auszeichnung: Der Entwurf von de Architekten Cie. wurde mit dem Urban Design Award 2018 ausgezeichnet


Jan-Willem Baijense, Projektarchitekt: „Was wir vorher nicht bemerkt haben, ist, dass die Verbindungen zwischen den Ziegeln bei dieser Größe fast irrelevant sind. Alles, was man sieht, ist die Ziegelstruktur.“


Jan-Willem Baijense, Projektarchitekt: „Vom Beton und Stuckwerk, früher so bildbestimmend in der russischen Architektur, wendet man sich jetzt ab.“


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