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Selbstverdichtender Beton für ästhetische Sichtbeton-Oberflächen

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Selbstverdichtender Beton für ästhetische Sichtbeton-Oberflächen

Fließfähiger, selbstverdichtender Beton erlaubt eine bisher selten erreichte Perfektion von Betonoberflächen. Die von Architekten besonders gefragten Oberflächengestaltungstechniken wie Absäuern, Waschen, Sandstrahlen oder Schleifen erfahren in diesem Zusammenhang eine neue Bewertung.

Basis für die erfolgreiche ästhetische Behandlung einer Betonoberfläche ist ein hochwertiger Beton. Die Entwicklung hochfließfähiger und selbstverdichtender Betone erlaubt heute Oberflächengestaltungen in einer Qualität, Präzision und Gleichmäßigkeit, wie sie in der Vergangenheit nur in Ausnahmefällen vorstellbar waren. Unterstützt wird diese Entwicklung durch neue, spezielle Zemente wie z.B. Optacolor oder Duraspezial von Lafarge, die mit ihrer optimierten Korngrößenzusammensetzung und ihrer Helligkeit die Farb- und Verarbeitungseigenschaften von Frischbetonen positiv beeinflussen.

Die neuen Systeme ermöglichen eine durchgehend homogene Verteilung der Gesteinskörnung. In modernen Betonmischungen schweben die Zuschläge gleichmäßig verteilt. Dies ist eine ideale Basis für nachfolgende Oberflächenbehandlungen. Ob Absäuern, Waschen, Sandstrahlen oder Schleifen, engagierten Betonbauern gelingen diese Oberflächen mit den neuen Betonen in hoher Perfektion.

Neben den ästhetischen Vorteilen bieten Betone mit behandelten, aufgerauten Oberflächen Vorteile z.B. bei der Rutschfestigkeit. Sofern durch die Rezeptur und Nachbehandlung eine Frost- und Tausalzbeständigkeit gegeben ist, eignen sich aufgeraute Betonoberflächen auch für den Außeneinsatz.

Intensive Farben realisierbar

Bereits bei schalungsglatten unbehandelten Oberflächen sind die neuen Qualitäten selbstverdichtender Betone (SVB) unübersehbar. Hier begrenzen nur noch die Qualitäten der Schalungen das machbare Ergebnis. Spiegelglatt, ohne Lunker oder Kiesnester, so kann schalungsglatter Beton wie lackiert aussehen. In Verbindung mit hellen Zementen sind zudem intensive Betonfarben realisierbar.

Für einen makellosen Sichtbeton ist eine dichte und glatte Schalung absolute Bedingung. Die Schalung muss dicht sein, damit kein Zementleim auslaufen kann und die Ecken und Kanten sauber ausgeformt sind. Verliert eine Schalung punktuell Zementleim, entstehen so genannte Wasserfahnen, die ein Beleg für die Wanderung der Feinsande in Richtung Leckage sind.

Neben der Betonrezeptur und der Schalungsqualität ist auch die Nachbehandlung des Betons ausschlaggebend für die Qualität der Oberfläche des Sichtbetons. Nachbehandlung fängt bereits nach dem Betonieren an und beinhaltet das Verbleiben in der Schalung, den exakt terminierten Ausschalungszeitpunkt und die Behandlung des Betons nach dem Ausschalen, also die Lagerung und ggf. Oberflächenveredlung.

Generell kann man sagen, dass es nach dem Betonieren wichtig ist, den jungen Beton so lange wie möglich in der Schalung zu belassen und vor Sonne und Wind zu schützen, damit er möglichst gleichmäßig abbindet.

Aus der Tiefe des Materials

Absäuern für feinste Oberflächen

Das Absäuern der Oberflächen gehört derzeit zu den beliebtesten Behandlungsmethoden von Betonoberflächen. Mit den neuen Betonen, die nicht mehr verdichtet werden müssen und in denen sich die Gesteinskörnung ideal gleichmäßig verteilt, präsentieren sich abgesäuerte Oberflächen in perfekter Optik. Je nach Farbe der Gesteinskörnung und des Zementes sind feine Farbnuancen realisierbar. Hierfür empfiehlt sich der Einsatz von speziellen, hellen Zementen (z.B. Optacolor oder Duraspezial).

Zusammen mit der hellen, bei Bedarf eingefärbten Zementmatrix entsteht so die Anmutung einer feinen, dem Sandstein ähnlichen Oberfläche. Diese Oberfläche erweist sich selbst beim Begehen als hart und strapazierfähig. Darüber hinaus ist sie rutschfest und leicht zu reinigen.

Sichtbare Körnung durch Wasserstrahlen

Während beim Absäuern der Charakter der Oberfläche von der Farbe der Sandkörnung und der Zementmatrix gemeinsam getragen werden, rückt beim Wasserstrahlen die Gesteinskörnung bedeutend stärker in den Vordergrund. Sie beeinflusst mit ihrer Geometrie, Größe und Farbgebung die Oberflächenästhetik des Bauteiles.

Die klassische Sieblinie der Gesteinskörnungen wird bei Waschbeton von so genannten Ausfallkörnungen ersetzt. Dabei entscheidet sich der gestaltende Architekt für ein bestimmtes Gestein in einer speziellen Variationsbreite, z.B. bunter Splitt von 4 bis 5 mm Durchmesser oder grün-brauner Kies von 8 bis 16 mm Durchmesser. Waschbetonoberflächen sind geprägt von der Art und Farbigkeit der zutage tretenden Körnungen: Von kantig und rau bis rundlich und glatt.

Harter Strahl – rustikale Oberfläche

Beim Sandstrahlen werden Betonoberflächen vorwiegend mit gebrochener Hochofenschlacke beaufschlagt.

Im Gegensatz zum Wasserstrahlen, bei dem bis zu 1/3 der Körnung freigelegt wird, wird beim Sandstrahlen die Oberfläche aufgeraut und erhält auf diese Weise einen rustikalen Charakter. Die Oberflächen können fein oder grob und besonders die Ecken gebrochen sein.

Schleifen bis auf Korn

Geschliffene Oberflächen sind heute aus zweierlei Gründen besonders interessant. Zum einen erlauben hochfließfähige, selbstverdichtende und -entlüftende Betonsysteme ein Minimum an Luftporen und damit feinste geschliffene Oberflächen. Zum anderen hat sich die Schleiftechnik selbst, mit neuen Schleifwerkstoffen und Techniken, positiv entwickelt.

Beim Schleifen werden Zementmatrix und Körnung gleichermaßen abgeschliffen, so dass ein reizvolles Farbenspiel entstehen kann. Durch Zugabe farbiger Gesteinskörnungen lassen sich edle Oberflächen erzeugen. Die Technik ist gut geeignet für Fassaden und Bodenbeläge im Inneren.

Noch nicht zu Ende erfunden

Fazit

Hochfließfähiger selbstverdichtender Beton erlaubt heute ästhetische Oberflächengestaltungen mit hoher Präzision. Ob schalungsglatt, abgesäuert, gewaschen, gesandstrahlt oder geschliffen, mit den neuen Betonen sind gestaltete Betonoberflächen in außerordentlich hoher Qualität realisierbar.


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