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Bleiwolle stoppt Elbwasser

Sanierung des Elbtunnels in Hamburg
Bleiwolle stoppt Elbwasser

Der alte Elbtunnel hält seit über 100 Jahren Druck und Feuchtigkeit stand – jetzt wurde das „unterirdische Wahrzeichen“ Hamburgs saniert. Als Material für die Abdichtungen kam ein traditionsreicher Werkstoff zum Einsatz: Bleiwolle ist nicht nur wartungsfrei und anpassungsfähig, sondern auch nachhaltig.

Robert Pichel, Blue Moon CC GmbH | be

Möglichkeiten, den Hamburger Hafen zu über- oder unterqueren, gibt es heute viele. Der alte Elbtunnel ist als Verbindung nach wie vor beliebt, was nicht zuletzt an seiner charakteristischen, gefliesten und verzierten Innenfassade liegt. Die Bauweise des 426 m langen, 1911 eröffneten Tunnels ist mittlerweile allerdings nicht mehr üblich: Er besteht aus vernieteten Stahltübbings, deren Fugen an vielen Stellen Angriffspunkte für Feuchtigkeit bilden. Bei der aktuellen Sanierung der Tunnelröhre – die erste seit der Inbetriebnahme – kam es also insbesondere auf die richtige Wahl des Fugenmaterials an.
Bislang sorgten Bleidichtungen für die Versiegelung der Fugen. Nach einem Jahrhundert im Dienst wiesen sie an vielen Stellen Korrosionsschäden auf, doch kann rund drei Viertel der insgesamt 37 km langen Dichtungen weiter verwendet werden. Für die erneuerten Fugen lag es nahe, abermals auf den Werkstoff Blei zu setzen, um beispielsweise Reaktionen mit den bestehenden Bleielementen zu vermeiden. Die Wahl fiel auf das Produkt Bleiwolle der Röhr + Stolberg GmbH.
Fugenmaterial Blei
Bleiwolle besteht aus feinen Bleifäden oder -streifen, die äußerst biegsam sind und sich auch in engsten Spalten zu einer homogenen, dichten Fugenoberfläche verstemmen lassen. Das Produkt bietet gegenüber anderen Fugenmaterialien insbesondere den Vorteil, dass es sich den Bewegungen innerhalb der Baukonstruktion auch nach der Verarbeitung flexibel anpasst, ohne porös zu werden. Bleiwolle wird häufig zur Sanierung historischer Gemäuer eingesetzt, da ihre Feuchtigkeitsbeständigkeit in diesem Bereich unübertroffen ist. Sie ersetzt Fugenmörtel hochfunktional und optisch dezent. Darüber hinaus ist das Material zu einhundert Prozent recycelbar.
Die Verstemmung von Bleiwolle ist anspruchsvoll und sollte nur von erfahrenen oder speziell geschulten Handwerkern durchgeführt werden, die eine sachgemäße Verarbeitung sicherstellen können. Im Falle des Elbtunnels mussten angesichts der Dimensionen des Projektes zunächst zahlreiche Arbeitskräfte geschult werden.
Der Vorteil dieses Aufwandes: eine professionell verarbeitete Fuge aus Bleiwolle ist vollkommen wartungsfrei – und ermöglicht eine besonders lange Zeit ohne Sanierungsbedarf.
Planung: Arbeitsgemeinschaft Alter Elbtunnel (HC Hagemann und Ed. Züblin)
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